Schach
Linda Becker: Vorfreude vor dem Debüt auf der Europa-Bühne
Die Plettenbergerin Linda Becker nimmt von Montag bis zum Mittwoch an der Europa-Vorrunde zur Online-Weltmeisterschaft im Schnellschach teil. Die Vorfreude ist groß.
Plettenberg – Es ist weniger Aufregung oder Lampenfieber, eher schon die pure Vorfreude: Von Montag bis zum Mittwoch findet die Europa-Vorrunde der Online-Weltmeisterschaft der Schachjugend statt. Linda Becker aus Plettenberg hat im November als Siegerin der Deutschland-Qualifikation das Ticket für dieses Kräftemessen gelöst, vertritt gemeinsam mit Luisa Bashylina aus Solingen und Svenja Butenandt aus München die Deutsche Schachjugend in der Altersklasse der U14-Mädchen.
Für Becker, die seit Sommer 2019 für den SV Hemer spielt, ist das Turnier ein letztes großes Highlight in diesem Corona-Schachjahr, in dem wenig so war wie geplant. Immerhin fanden im Analog-Schach die Deutschen Meisterschaften statt, bei denen Becker in Willingen Dritte wurde.
Danach folgte im November ihr starker Online-Auftritt im Schnellschach, als sie sowohl die Deutsche U14-Meisterin als auch den Vizechampion aus Willingen in die Schranken wies. Und nun also das internationale Feld. In der Meldeliste wird Becker unter den 57 Spielerinnen als 34. geführt. Sie hat keinen Druck, kann das Turnier, das im 10+3-Bedenkzeit-Modus über sieben Runden geht, genießen. Das Dabeisein allein ist ein Riesenerfolg.
Vorfreude vor dem Debüt auf der Europa-Bühne
Am Montag um 16 Uhr geht es los. Zwei Runden warten am ersten Tag, am Dienstag schließen sich drei weitere Runden an, am Mittwoch fällt in zwei finalen Runden die Entscheidung darüber, wer vom 19. bis zum 22. Dezember an der Welt-Endrunde teilnehmen darf.
Auch wenn die Runden erst nachmittags stattfinden, hat das Albert-Schweitzer-Gymnasium in Plettenberg einer Schulbefreiung zugestimmt. So kann Becker ausgeruht ins Turnier gehen, sich vorher mit ihrer Trainerin, Carmen Voicu-Jagodzinsky aus Hemer, noch vorbereiten auf die Aufgaben, die am Nachmittag auf sie warten.
„Cheating“ ist so gut wie ausgeschlossen
Gespielt wird am Montag wie bei der Deutschland-Qualifikation auf der Tornelo-Plattform. Die Aktiven sitzen vor ihrem Laptop und vor einer Kamera, dürfen während der Partie nicht aufstehen. Ein Mikrofon überträgt die Zimmergeräusche an den Schiedsrichter, der per Fernzugriff auch auf den Laptop der Spieler schauen kann. „Cheating“, also Betrug am Brett, ist so weitestgehend ausgeschlossen.
Um sich vorzubereiten auf die Europa-Vorrunde, hat die Deutsche Schachjugend für die 20 Teilnehmer aus Deutschland, die in allen Klassen antreten, für Samstag ab 10 Uhr ein Vorbereitungsturnier auf dem Tornelo-Server angesetzt.
Auch dies ist sportlich eine Riesenherausforderung. Unter anderem ist auch die große deutsche Schachhoffnung Vincent Keymer (U18 Jungen) am Start. Für Becker ein kleines Highlight vor dem großen, das von Montag bis zum Mittwoch läuft.