Intensive Arbeit mit kleinem Aufgebot

LÜDENSCHEID J Das Aufgebot war durchaus übersichtlich, „aber alle, die da waren, haben fantastisch mitgezogen“, lobt Markus Heß, Trainer der Landesligahandballerinnen der HSG Lüdenscheid sein Team nach einem zweieinhalbtätigen Trainings-Marathon am Wochenende.
390 Minuten Training, 120 Spielminuten, 120 Minuten Videoanalyse und ebenso lange physiotherapeutische Behandlung standen für die Spielerinnen in der BGL-Sporthalle bzw. beim zweiten Spiel am Samstag in Dortmund auf dem anstrengenden Programm. Letztlich fehlten mit Saskia Wagemeyer, Birte Otters, Franziska Schmale, Melanie Schäfer und Janina Druskus sowie teilweise auch der beruflich verhinderten Denise Seckelmann und Alina Schmidt (Magen- und Darmverstimmung) zwar wichtige Kräfte, doch unterm Strich war Trainer Heß durchaus zufrieden.
„Natürlich hätte ich als Trainer gern das komplette Aufgebot da gehabt, denn so konnten wir im taktischen Bereich und in Sachen Spielzügen nicht optimal trainieren, aber das ist nun einmal nicht zu ändern, damit müssen wir und auch andere Vereine Leben“, nahm’s Heß nicht allzu tragisch. Auch nicht zwei Testspielniederlagen am Freitag (18:20 gegen Bezirksligist HV Sundern) und am Samstagnachmittag nach anstrengendem Trainingsprogramm bei Landesligist Westfalia Hombruch (25:39). „Die Ergebnisse sind zweitrangig, die Niederlage in Hombruch ist viel zu hoch ausgefallen, aber da ist uns gerade in der Abwehrarbeit die Kraft ausgegangen. Dazu muss man aber auch wissen, dass uns unsere Leistungsträgerinnen im Zentrum für die neue 3-2-1-Deckung komplett gefehlt haben und vor dem Anpfiff auch noch Torfrau Denise Seckelmann umgeknickt ist“, meinte Heß.
Die Umstellung auf die offensive Spielweise ist einer der wichtigsten Faktoren bei der HSG: „Uns fehlt es im Rückraum nach dem Langzeitausfall von Michelle Pleuger vor allem auch an Körpergröße, da wählt fast jeder Gegner gegen uns eine 6:0-Deckung. Wir wollen deshalb energisch auf Ballgewinne aus der offensiven Deckung ausgehen, um Angriffe per erster oder zweiter Welle abschließen zu können“, setzt Heß verstärkt aufs Tempospiel mit seinen „kleineren“ Frauen.
„Das soll unsere Hauptwaffe werden, die Saison wird sicher schwer.“ Aber gerade in Sachen Fitness haben die Lüdenscheiderinnen mächtig aufgesattelt. Froh ist Heß dabei, dass in Teilen der Vorbereitung mit Personalcoach Markus Frings ganz intensiv an Beweglichkeit und Koordination gearbeitet werden konnte. „Das hilft uns sicher weiter, Markus kann den Frauen auch den Sinn jeder Übung wirklich gut erklären“, sieht Heß echte Unterstützung in der Saisonvorbereitung, sodass er letztlich auch zuversichtlich in die letzten knapp drei Wochen vor dem Saisonstart geht. „Die Stimmung ist super, der Fitnesszustand wird immer besser, ich bin ganz zuversichtlich.“