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Knittel-Team wirft den nächsten Favoriten aus dem Pokal

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Von: Michael Jeide

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Selin Aydin (links) erzielte im Pokalspiel gegen den SV Thülen den entscheidenden Treffer für den TuS Herscheid.
Selin Aydin (links) erzielte im Pokalspiel gegen den SV Thülen den entscheidenden Treffer für den TuS Herscheid. © Halbhuber, Volker

Soll man es noch als Sensation bezeichnen, wenn die Fußballerinnen des TuS Herscheid im Kreispokal einen Favoriten nach dem anderen aus dem Wettbewerb befördern? 

Herscheid - Nach dem 3:1-Erfolg im Achtelfinale gegen Bezirksligaprimus SF Sümmern folgte nun am Samstag im Viertelfinale ein 1:0 (1:0) gegen den Landesliga-Zweiten SV Thülen. Im Halbfinale am 5. April greift das Team von Trainer Holger Knittel dann noch eine Schublade höher, kommt der Dritte der Westfalenliga, der FC Iserlohn, in die Feelgood-Arena.

Es wird das Wiedersehen mit einer Reihe von Spielerinnen, welche dem TuS 2022 als FC Iserlohn II den Aufstieg in der Bezirksliga vermasselten. „Man sieht sich immer zweimal“, stellt Knittel lapidar fest, nimmt auch diese Begegnung als Bonusspiel an, weil die „Meisterschaft Priorität hat.“ Die Herscheiderinnen wollen raus aus der Kreisliga und nicht nur in Partien wie gegen Thülen voll gefordert werden.

Der Sieg des TuS, der mit einem Kader von 21 Frauen in die Viertelfinalpartie ging, hatte natürlich seine Gründe. Thülen war nicht in Bestbesetzung, ja noch nicht einmal mit elf Spielerinnen angereist. Und weil eine Akteurin aus dem Hochsauerland auf der Anreise noch einen Unfall hatte, wartete der TuS auf Bitten der Gäste wenigstens ihr Erscheinen noch ab, damit es eine halbe Stunde später als geplant mit elf gegen zehn losgehen konnte.

„Ich denke, wir haben Thülen mit unserer Taktik den Zahn gezogen und ihnen den Spaß am Fußball genommen“, sah Knittel hier den Hauptgrund, warum der Favorit gegen aggressive, kompakt verteidigende und immer wieder Nadelstiche setzende Herscheiderinnen so harmlos blieb. „In der 2. Halbzeit hat Thülen keineswegs gedrängt, besaß nicht eine Torchance, während wir mehrere Umschaltmöglichkeiten hatten, um den Sack früher zuzumachen“, sagt Knittel, der froh war, Ronja Reichel doch einsetzen zu können. „Bei den langen Bällen hilft eine schnelle Stürmerin ungemein.“

Das entscheidende Tor erzielte aber eine andere: Selin Aydin bedrängte in Minute 26 Thülens Torfrau, ergatterte deren Abspiel und hob die Kugel aus der Distanz ins leere Tor. Ein Treffer aus dem Nichts, der am Ende aber zur Sensation reichen sollte.

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