Wenn du erst 3:0 führst und dann 2:0 und beide Spiele noch verlierst, macht das etwas mit einer Mannschaft. Wir haben gute Zeiten gehabt, jetzt haben wir schwere Zeiten – die müssen wir irgendwie stemmen!
Kurzum: Caccamo machte seine Sache gut, und Eray Inan schloss den schönsten Spielzug der ersten 45 Minuten über die linke Angriffsseite und Alexander Horst zum 2:0 ab (35.), Inan Yetkiner verpasste gar das 3:0 (39.). Das sah gut aus, auch wenn die Salchendorfer schon bis dahin klar gemacht hatten, dass mit ihnen immer zu rechnen war. Dass sie nach einer Ecke durch einen Kopfball von Jan-Philipp Gelber (42.) noch zum 2:1-Anschlusstor kamen – es war aus Sicht der Gastgeber ärgerlich, unverdient aber war auch das nicht.
So sah der Betrachter am Rande einen zu Beginn der zweiten Hälfte maximal angespannten Bayram Celik: Ahnte der Trainer, was kommen würde? Erst jedenfalls kam die sehr gute RWL-Chance zum 3:1, die Inan Yetkiner indes ausließ (50.). Dann nahmen die Dinge ihren Lauf. Nach vorne ging nicht mehr viel, und hinten brannte es häufiger als es den Rot-Weißen lieb war.
Als Gutberlet nach 63 Minuten in der Vorwärtsbewegung den Ball verlor, wusste Bonevski den schnellen Rigau Badenas im Strafraum nur noch mit einem Foul zu stoppen – den Strafstoß verwandelte Völkel zum 2:2. Danach drückte die Germania, doch die RWL-Abwehr hielt dem lange stand. In der 82. Minute nach einer Ecke mit Glück, als Völkel den im Abseits stehenden Rigau bediente – das Tor zählte nicht. Vier Minuten später aber nickte Völkel, der 40-Tore-Mann aus der vergangenen Bezirksliga-Saison, eine lange Flanke aus kurzer Distanz zum 2:3 über die Linie – gut sah die RWL-Abwehr, insbesondere Viggiani, dabei nicht aus.
Eine Schlussoffensive, um wenigstens einen Punkt zu retten, blieb aus – vielleicht auch eine Frage der Kraft, denn im personell ausgedünnten Kader suchte Celik vergeblich nach Alternativen, die hätten Akzente setzen können. Die triste Bilanz: Auch das zweite Kellerkind in Folge war so nicht auf Distanz zu halten. Der schöne Puffer, den sich die Rot-Weißen erspielt hatten, er ist bald aufgebraucht.