Die Verletzung trübte die Stimmung an der Mühlenstraße, die zuvor vor allem ab der 20. Minute richtig gut gewesen war. Gegen einen Gast aus dem Weserbergland, der optisch als A-Jugend locker durchgegangen wäre, hatte sich die SGSH mit ihrer 6:0-Abwehr zunächst schwer getan. Die technisch gut ausgebildeten Youngster hatten immer wieder Lücken gefunden, die Außen Heinrich Bredemeier und Florian Kranzmann zudem zunächst sehr sicher ihre Chancen genutzt.
9:8 führte der Tabellenletzte, als bei der SGSH Jan König in der Spielmacherrolle Erik Blaauw ersetzte. Es war ein übliches Wechselspiel, diesmal aber eines mit unerwartet großer Wirkung. Während sich die Grün-Weißen in den letzten zehn Minuten beim Torewerfen schwer taten, sich Luca Jannack nun deutlich steigerte, gelang in der SGSH-Offensive Jan König alles. Binnen elf Minuten traf König aus allen Lagen und in Summe siebenmal, aus dem 8:9 wurde so ein 16:10 zur Pause. Das bildete die Kräfteverhältnisse in den ersten 30 Minuten zu deutlich ab.
Nach dem Wechsel fing sich der junge Gast wieder. Die Talente zeigten ihre Qualitäten immer wieder. Nun war es ähnlich wie in den ersten 20 Minuten ein offener Kampf. Bis zum 21:15 durch Florian Diehl. Die Verletzung war eine Zäsur im Spiel. Während der Kapitän behandelt wurde, musste sich die SGSH neu sortieren. Die Schützlinge von Christopher Kunisch witterten Morgenluft, verkürzten auf 22:19 (49.). Es schien noch einmal knifflig zu werden für die Gastgeber.
Nach der Auszeit, die Maciej Dmytruszynski bemühte, aber wurde es nicht mehr wirklich knifflig. Das lag auch daran, dass die letzten zehn Minuten der Halbzeit wieder die stärksten Minuten von Luca Jannack im Tor waren. Er parierte auch den zweiten Siebenmeterversuch von Florian Kranzmann und weitere schwere Bälle. Damit bremste der SGSH-Keeper die Ostwestfalen bei ihrer erhofften Aufholjagd aus.
Nach dem 25:21 (57.) versuchte es Christopher Kunisch noch mit einer sehr offensiven 1:5-Abwehr, doch die SGSH ließ sich die Butter nun nicht mehr vom Brot nehmen. 28:23 – das war am Ende verdient so. Keine Gala, keine glanzvolle Leistung, eher ein Pflichtsieg. Aber ein wichtiger: Vor den so schweren November-Spielen gegen Spenge, Krefeld und Emsdetten hat sich die SGSH zumindest ein kleines Punktepolster angefressen.
SGSH: Luca Jannack (1), Pius Hablowetz (ab 59.) – Jan König (8), Florian Diehl (4), Vladislav Yorgow (4), Erik Blaauw (3), Tobias Schetters (3/1), Oliver Perey (2), Brian Gipperich (1), Bogdan Criciotoiu (1), Christopher Börner (1), Nico Jannack, Jonas Molz (n.e.), Denyz Nikulichev (n.e.), Kai Lüsebrink (n.e.)
GWD II: Lucas Grabitz, Robin Maroldt (ab 40.), Tom Alexander Budde (n.e.) – Florian Kranzmann (4), Jonah Jungmann (4/1), Heinrich Bredemeier (3), Cedric Trumpke (3), Timo Stoyke (3), Magnus Holpert (2), Fynn-Lukas Hermeling (2), Paul Hein (1), Theodor Teuteberg (1), Patrick Mattausch, Alec Büttner, Jan-Malte Dieckmann
Schiedsrichter: Benedikt Steinebach und Philipp Schürhoff (Siegen/Olpe)
Zeitstrafen: SGSH 3 – GWD II 3
Siebenmeter: SGSH 1/1 – GWD II 1/3 (verworfen: Kranzmann/2)
Zuschauer: 200