Das Brücken-Desaster erreicht die Handball-Bezirksliga
Die HSG Lüdenscheid muss sich auf Trainersuche begeben.
Lüdenscheid – Das Desaster um die gesperrte Talbrücke Rahmede und die teilweise langen Staus auf den Umleitungsstrecken haben nun auch Konsequenzen für die Bezirksliga-Handballer der HSG Lüdenscheid. Abteilungsleiter Felix Kroll musste am Montagabend die Mannschaft darüber informieren, dass ihr Coach Thorsten Stange nach dem Ende der laufenden Saison seine Tätigkeit auf der HSG-Trainerbank nicht mehr fortsetzen wird. Der zeitliche (Fahr)-Aufwand – Stange reist zu den Trainingseinheiten und Spielen mit dem Auto aus Schwerte an – ist durch die Brückensperrung schlichtweg zu groß geworden.
„Wenn die Brückensituation nicht wäre, dann wäre ‚Toto‘ wohl auch geblieben“, betont Felix Kroll. Der Abteilungsleiter macht keinen Hehl daraus, dass er und seine Mitstreiter bei der HSG mit dem Übungsleiter, der im Sommer 2021 das Zepter auf der Trainerbank übernommen hatte, gerne auch in die Saison 2023/24 gegangen wären, weil Stange „sportlich über jeden Zweifel erhaben“ sei. „Ich bin sehr froh, dass wir ‚Toto‘ damals zu uns geholt haben. Er leistet hervorragende Arbeit, ist ein guter Typ“, so Kroll. Doch wegen der angespannten Verkehrslage durch die Brückensperrung habe Stange in den zurückliegenden Monaten die eine oder andere Fahrt zum Training abbrechen müssen. Und es gibt Trainingstage, da sitzt der Schwerter länger im Auto, als er in der Halle die Einheiten leitet.
„So ehrlich muss man sein: Wir spielen in der Bezirksliga. Der zeitliche Aufwand, den ‚Toto‘ da inzwischen betreiben muss, passt nicht zur Klasse“, betont Kroll. Der Austausch mit Stange über diese schwierige Situation sei „immer offen“ gewesen. Das bestätigt auch der 52-jährige Coach aus Schwerte, der sich bei der HSG auf Anhieb wohlfühlte und bis zum Ende der Saison mit der Mannschaft so erfolgreich wie möglich Handball spielen möchte. Stange: „Die Brückensituation ist der Hauptgrund für die Entscheidung. Zum Heimspiel gegen Selbecke, da war ich fast zwei Stunden unterwegs...“
Die Suche nach einem neuen Chefcoach für die Saison 23/24 läuft bei der HSG schon auf Hochtouren, wie Felix Kroll versichert. Dem Vernehmen nach gibt es zwei, drei interessante Kandidaten. Kroll hofft sogar, dass er schon in den nächsten 14 Tagen Vollzug melden kann. In puncto weiterer Neuzugang für das Bezirksliga-Team konnte der Abteilungsleiter am Dienstag bereits Vollzug verkünden. Nach Nico Kühn vom Ligarivalen SGSH Dragons III (wir berichteten) wird Alex Brinck die Bergstädter zur nächsten Spielzeit verstärken. Der Kreisläufer, der wegen einer Knieverletzung zuletzt mehr als zwei Jahre pausieren musste und zuvor das Trikot der TG Voerde getragen hatte, wohnt in Lüdenscheid. „Wir freuen uns, dass sich Alex uns anschließen möchte und wir einen weiteren Spieler dazubekommen. Alex bringt eine gute Körperlichkeit mit und wird uns sicherlich weiterhelfen“, so Kroll.