Den Unterschied machten am Sonntag diese erfahrenen Kräfte wie die erst seit einigen Wochen wieder für Drolshagen aktive Torfrau Vanessa König oder die 13-fache Torschützin Anika Ickler. Wenn’s eng wurde, nahm Ickler vorne die Dinge in die Hand, parierte König im Zweifel auch die ganz schweren Bälle. Nach den 60 Minuten hatte der Betrachter das Gefühl, die Abschlussqualität der HSG-Frauen sei bei weitem nicht ausreichend, tatsächlich indes scheiterten sie wohl an einer Torfrau, die eigentlich in dieser Klasse nichts verloren hat.
Sei’s drum: Die HSG hielt auch deshalb lange Zeit sehr gut mit, weil auch Ann-Kathrin von Oepen im HSG-Tor eine Klasseleistung zeigte. Das 9:10 zur Pause, das alle Chancen ließ, war auch ein Resultat ihrer Paraden. Die Gäste ließen in der ersten Hälfte zwei Siebenmeter ungenutzt. Doch nach dem Wechsel hieß es schnell 10:13, nach einem Zwischenhoch der HSG zum 13:14 (42.) bald wieder 13:17. Danach wurde es nicht mehr wirklich eng. Am Ende fehlte den Gastgeberinnen im Angriff auch ein Stück weit die Durchschlagskraft – einfache Tore aus dem Rückraum gab es so wenig wie einfache Treffer aus dem Gegenstoß. Für jeden Torerfolg mussten die Köster-Schützlinge hart arbeiten. Zu hart, um in diesem Vergleich als Sieger in Betracht zu kommen.
Nach der Niederlage liegt die HSG damit nun nach Minuspunkten gleichauf mit der SG Attendorn/Ennest. Der Kampf um Platz zwei, der zur Teilnahme an der Aufstiegsrelegation berechtigt, bleibt damit maximal spannend. Die HSG-Frauen haben noch den Vorteil des besseren direkten Vergleichs gegenüber Attendorn. Aber sie dürfen sich nichts mehr erlauben, wenn es in die Relegation gehen soll. Der Fahrplan ist klar: Bis Ende April warten fünf Spiele, in denen 10:0 Punkte die Relegationsteilnahme garantieren würden. Dann gäbe es den Nachschlag im Mai mit Spielen, die vielleicht von der Stimmung an den Sonntagnachmittag heranreichen könnten. Ein lohnenswertes Ziel.