Große Show auf großer Bühne

Große Bühne, große Show, mehr als 500 Zuschauer und stehende Ovationen von den Rängen für die rund 140 Hauptdarsteller des Tages: Ja, die mehrstündige Nachfeier des 25-jährigen Jubiläums des Asia Kampfkunstzentrums Lüdenscheid auf der Theaterbühne des Kulturhauses war ein voller Erfolg.
Lüdenscheid - „Es war eine sehr schöne und monatelang vorbereitete Veranstaltung, mit der wir sehr zufrieden sind. Wir konnten mit den Vorführungen des Zhangdà Kung Fu und Wing Chun einen sehr exakten Einblick geben in unserer tagtägliche Arbeit“, betonte Katrin Heucke, die das Asia Kampfkunstzentrum mit seinen rund 170 Mitgliedern mit viel Herzblut und ebenso großer Freude leitet und es am 17. März 1997 (damals noch an der Wilhelmstraße) eröffnete.
Seinen 26. Geburtstag feierte das Asia Kampfkunstzentrum also am vergangenen Freitag. 2022 konnte die Feier zum 25-Jährigen wegen den zu diesem Zeitpunkt noch bestehenden Corona-Einschränkungen nicht im großen Rahmen gefeiert werden. Aufgeschoben ist aber eben nicht aufgehoben. Auch eine Nachfeier kann gelingen – und sie gelang nun sogar ganz ausgezeichnet.
Die Show, die die kleinen und großen Kämpfer des Asia Kampfkunstzentrums dem Publikum präsentierten und die von Dr. Karl Heinz Blasweiler und Michael Ander moderiert wurde, war angelehnt an den „alten Kung-Fu-Film-Klassiker ‘Die 36 Kammern der Shaolin’“, erläuterte Katrin Heucke dem Publikum. Deswegen gab es zu Beginn auch einen erklärenden Vorfilm zu diesem Thema. „Der Film ‘Die 36 Kammern der Shaolin’ greift auf, worum es mir von Beginn an ging: Selbstverteidigung für Menschen, die einfach ihr Leben leben wollen. Es ist ein Film über Training, Anstrengung und Durchhaltevermögen“, so Sifu Katrin Heucke.

Seit nunmehr 26 Jahren arbeite das Asia Kampfkunstzentrum in der Bergstadt „inklusiv, integrativ, multi-kulti und queer-sensibel“. Menschen aus mehr als zwölf Nationen und mit verschiedenen Religionen, von jung bis nicht mehr ganz so jung, mit oder ohne körperliche oder geistige Einschränkungen trainieren friedlich in den Räumlichkeiten an der Freiherr-vom-Stein-Straße unter einem Dach zusammen. „Unsere Werte sind Disziplin, Respekt, Fleiß und Mitgefühl“, betonte Katrin Heucke.
Die Show war aufgeteilt in vier Kammern. In der ersten Kammer, vorgeführt von den Jüngsten ab vier Jahren, ging und geht es um Beinkraft, Gleichgewicht und Reaktion. Die zweite Kammer (vorgeführt von den Kids im Alter von sechs bis zwölf Jahren) umfasst Armkraft, Anfänge der Schlagabwehr und Konzentration. Zu sehen gab es auf der Bühne unter anderem ein Pratzentraining mit Schlag- und Trittkombinationen. In der dritten Kammer (vorgeführt von den Sieben- bis 15-Jährigen), geht es um „Bauchkraft, Grundlagen der Selbstverteidigung und Widerstandsfähigkeit“, erläuterte Heucke, die sich über „zum Teil ausgezeichnete Techniken“ freute.
Nach einer Pause erhielten die Besucher dann von Jugendlichen und Erwachsenen „Einblicke in die 36 Kamern, wie wir sie praktizieren“, so Heucke. Stichwort: angewandte Selbstverteidigung. Im Wing Chun werden alle Techniken auf ihre Wirkung hin maximiert, die Bewegungen sind meist kurz und gerade. Gerade die fortgeschrittenen Kämpfer konnten auf der Bühne zeigen, wohin sich Kampfkunst entwickeln kann, wenn konsequent, regelmäßig, diszipliniert und fleißig trainiert wird. Es ging ordentlich zur Sache. „Ohne Fleiß kein Preis“, betonte Katrin Heucke, die 2000 in ihrer Klasse Weltmeisterin im traditionellen Kung Fu wurde und danach viele weitere Titel gewann.
Zum Abschluss der Veranstaltung im Kulturhaus kamen die Akteure dann alle auf der Bühne zusammen. Es war ein schönes Bild von Zusammenhalt und Gemeinschaft. Die Zuschauer dankten den Aufführenden für diese Kampfkunst-Show mit stehenden Ovationen. Ja, diese Nachfeier war überaus gelungen...