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Unsportliches Verhalten: DHB-Kapitän Gensheimer sieht Rote Karte - was das jetzt bedeutet

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Von: Patrick Mayer

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Uwe Gensheimer sieht beim Kantersieg von Deutschland gegen die Niederlande bei der Handball-EM die Rote Karte. Das bleibt nicht ohne Folgen.

München/Trondheim - Bemerkenswert ehrlich fasste Uwe Gensheimer das für ihn so unangenehme Geschehnis bei der Handball-EM 2020 in Schweden, Norwegen und Österreich zusammen.

Der DHB-Kapitän hatte beim Auftaktsieg Deutschlands gegen die Niederlande (35:23) die Rote Karte gesehen, wegen unsportlichen Verhaltens. 

Der 33-jährige Linksaußen hatte dem niederländischen Keeper Bart Ravensbergen den Ball bei einem Siebenmeter mit voller Wucht ins Gesicht geworfen.

Uwe Gensheimer nach Roter Karte bei Handball-EM: „Hat sich nicht gut angefühlt“

„Das hat sich nicht gut angefühlt“, sagte Gensheimer hinterher im ZDF: „Jetzt bin ich erleichtert, jetzt kann ich locker sein, zwischendurch war ich das nicht. Aber es war eine klare Rote Karte, ganz klar, der Torwart hat sich nicht bewegt.“

Niedergestreckt: Hollands Torhüter Bart Ravensbergen von DHB-Kapitän Uwe Gensheimer.
Niedergestreckt: Hollands Torhüter Bart Ravensbergen von DHB-Kapitän Uwe Gensheimer. © dpa / Robert Michael

Gensheimer, der als tadelloser Sportsmann gilt, hatte seinen Fehler eingesehen und diskutierte bei seinem Platzverweis auch nicht mit den Schiedsrichtern aus Slowenien, die den Videoassistenten hinzugezogen hatten. 

Nach 15 Minuten und 53 Sekunden und beim Stand von 10:4 war der Arbeitstag für den Hoffnungsträger im ersten Spiel der deutschen Mannschaft bei der Handball-EM beendet. Torwart Ravensbergen musste indes lange auf der Platte behandelt werden.

Andreas Wolff über Rote Karte von Uwe Gensheimer: „Bruch im Spiel“

„Dann war ein Bruch im Spiel“, meinte der deutsche Keeper Andreas Wolff. Und Bundestrainer Christian Prokop analysierte: „Wir haben uns nach vorne gearbeitet. Doch dann kam der Bruch nach der Roten Karte, und dann haben wir gezittert bis zur Mitte der zweiten Halbzeit. Wir waren im Vier-gegen-sechs, es kam Unruhe rein. Wir haben Zeit gebraucht, uns zu sammeln. Die Niederländer haben ihre Chance gesehen.“

Jubel: Uwe Gensheimer nach seinem Platzverweis bei der Handball-EM von der Tribüne.
Jubel: Uwe Gensheimer nach seinem Platzverweis bei der Handball-EM von der Tribüne. © dpa / Robert Michael

Gilt das nach der Roten Karte gegen Gensheimer auch für Titelverteidiger Spanien, den kommenden Gegner am Samstag (18.15 Uhr Uhr, hier im Live-Ticker und live in der ARD)

Zumindest nicht wegen Gensheimer. Denn: Der Platzverweis nach einem solchen Vergehen gilt nur für das betroffene Spiel und zieht keine längere Sperre im Turnier nach sich.

Handball-EM: Uwe Gensheimer darf gegen Spanien wieder mitwirken

Laut Fachportal handball-world besagt die betreffende Regel 8:9: „Bestimmte Vergehen werden als grob unsportlich angesehen und sind mit Disqualifikation zu ahnden“, unter anderem, „wenn der 7-m-Werfer den Torwart am Kopf trifft und dieser nicht seinen Kopf Richtung Ball bewegt.“

Der Leader von den Rhein-Neckar Löwen wird laut Reglement aber nicht gesperrt und darf im zweiten Gruppenspiel der Europameisterschaft wieder mitwirken. 

Seine Ideen und Raffinesse wird das DHB-Team dann auch brauchen, denn die Leistung gegen die Niederlande war trotz des deutlichen Ergebnisses ordentlich - mehr nicht. Oder um es in den Worten Gensheimers zu sagen: „Die Spanier sind ein anderes Kaliber.“

Eine kuriose Szene bekamen Millionen TV-Zuschauer live zu sehen, als beim Aufwärmen Fabian Böhm aus Versehen ZDF-Moderator Yorck Polus abwarf. Und Trainer Prokop sorgte dann während einer Auszeit noch für Lacher.

Nach der Niederlage gegen Spanien wurde das DHB-Team von der spanischen Presse auseinandergenommen. Besonders ein Spieler wurde „gedemütigt“ wie die Gazetten schreiben. Im letzten Gruppenspiel ist Deutschland gegen Lettland gefordert. Wir begleiten das Duell mit dem EM-Neuling wie gewohnt im Live-Ticker.

Patrick Mayer

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