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BVB fegt Köln vom Feld: Tabellenführung in Schwarz-Gelb

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Von: Patrick Droste

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Gänsehaut-Stimnmung im BVB-Stadion: Wenn Sebastian Haller nach seiner Erkrankung trifft, tobt die Tribüne. Gegen Köln gelang das sogar zum ersten Mal im Doppelpack.
Gänsehaut-Stimnmung im BVB-Stadion: Wenn Sebastian Haller nach seiner Erkrankung trifft, tobt die Tribüne. Gegen Köln gelang das sogar zum ersten Mal im Doppelpack. © thissen

Deutlicher hätte die Warnung an die Bayern nicht sein können. Mit 6:1 hat Borussia Dortmund den 1. FC Köln vom Platz gefegt und damit im Rennen um die Meisterschaft eine klare Ansage Richtung Isar geschickt.

Dortmund - Das gilt erst recht nach der Bayern-Niederlage in Leverkusen. Jetzt fährt der BVB als Tabellenführer zum „Clasico“ nach München.

Das erste Mal war es in der 37. Minute, dass die Fans von Borussia Dortmund Meisterschaftsgesänge anstimmten. In der zweiten Halbzeit schien es so, als habe die Schallplatte einen Sprung. Denn immer wieder schallten die glückseligen Schlachtrufe vom Titelgewinn und die Schmähgesänge gegen den Rekordmeister aus München („Zieht den Bayern die Lederhosen aus.“) von der der Südtribüne quer durch das Stadion. Und als am Ende der furiose 6:1 (4:1)-Sieg der Schwarz-Gelben über einen erschreckend schwachen 1. FC Köln feststand, da ließen sich auch die Akteure des BVB an diesem schwarz-gelben Festtag von der euphorischen Meisterstimmung ihren Anhänger anstecken.

„Ich weiß, dass es ein spannendes Thema ist, aber wir wollen, dass die Leute es genießen, uns spielen zu sehen. Wenn sie dann so feiern, tut uns das gut“, sagte Dortmunds Trainer Edin Terzic nach dem dominanten und spielfreudigen Auftritt seiner Schützlinge, hob aber gleich auch mahnend den Finger: „Wir waren seit 2019 am Ende eines Spieltags nicht mehr oben. Mit welchem Recht sollen wir sagen, dass wir am 34. Spieltag oben stehen? Aber das bedeutet nicht, dass wir nicht alles dafür tun werden.“

Die am Sonntag auf Platz zwei zurückgefallenen Bayern, bei denen die Dortmunder nach der Länderspielpause zum ultimativen Gipfeltreffen antreten, haben mit dem Kantersieg der Borussia jedenfalls eine deutliche Ansage erhalten. „Generell würde ich jetzt nicht sagen, dass es entscheidend ist, aber es ist sehr wichtig. Das Selbstvertrauen, wenn du die Partie gewinnst, nimmst du natürlich mit in die nächsten Spiele. Wir werden hoffentlich bereit sein“, sagte Marco Reus, der zum 3:0 (32.) und in der 70. Minute zum 6:1-Endstand getroffen hatte. Neben dem BVB-Kapitän hatten auch der furios aufspielende Raphael Guerreiro (15.), der immer besser werdende Sébastien Haller (17./69.) und der starke Donyell Malen (36.) mit ihren Treffern den Dortmunder Frust über das Champions-League-Aus gegen Chelsea (0:2) und den Dämpfer im Revierderby gegen Schalke (2:2) vertrieben.

Doch mit dem, was in der Vorwoche passiert war, wollte sich im Lager des BVB niemand mehr allzu lange beschäftigen. „Natürlich war die Stimmung in der letzten Woche nicht top, aber wenn man sich nur die Bundesliga anschaut, haben wir 28 von 30 möglichen Punkten eingefahren“, so Terzic. „Da sind wir auf einem guten Weg, und ich finde, heute haben wir eine richtig gute Leistung gezeigt. Jeder einzelne. Das war ein gelungener Abend und ein verdienter Sieg.“

Und so galt der Fokus nach der Partie einzig und allein dem Aufeinandertreffen mit den Bayern und eben der großen Chance, den Rekordmeister auch am Saisonende mal wieder vom Thron zu stürzen. „In zwei Wochen wollen wir ein gutes Spiel zeigen. Wenn wir es uns am Ende verdienen, nehmen wir das sehr gerne mit“, sagte Terzic. Und Marco Reus ergänzte: „Wir haben in zwei Wochen ein richtig geiles Spiel vor der Brust.“

Sicherlich wird die Partie in München im Vergleich zu der gegen die hoffnungslos überforderten und oftmals naiv verteidigenden Kölner eine ganz andere sein. Dennoch können die Dortmunder nun erst recht eine Menge Selbstvertrauen, Rückenwind und auch eine Menge Wissen über ihre eigene Stärke mitnehmen.

Hinzu werden dann mit den bisher angeschlagenen Spielern Gregor Kobel, Salih Özcan, Julian Brandt, Karim Adeyemi und Jamie Bynoe-Gittens sowie dem gegen Köln gesperrten Emre Can gleich sechs Akteure gegen die Bayern wieder im Kader stehen, die gegen die Geißböcke noch fehlten. „Jeder will spielen, und wir haben eine geile Trainingseinstellung. Dann ist es im Endeffekt egal, wer von Beginn an auf dem Platz steht. Wir vertrauen jedem zu hundert Prozent, das hat man heute wieder gesehen“, meinte der erstmals für die Nationalmannschaft nominierte Marius Wolf, der nun in den nächsten Tagen mit einigen Bayern-Akteuren zusammen trainieren wird, die er bald besiegen möchte.

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