Update vom Sonntag, 03.2022, 07.20 Uhr: Die baltischen Staaten haben den Import von Erdgas aus Russland eingestellt. „Seit dem 1. April fließt kein russisches Erdgas mehr nach Lettland, Estland und Litauen“, sagte Uldis Bariss, Chef des lettischen Erdgasspeicher-Betreibers Conexus Baltic Grid, dem lettischen Rundfunk. Der litauische Präsident Gitanas Nauseda rief die restlichen EU-Staaten auf Twitter auf, dem Beispiel zu folgen: „Wenn wir es können, kann es der Rest Europas auch!“
Sein Land habe vor Jahren Entscheidungen getroffen, „die es uns heute ermöglichen, ohne Schmerzen die Energie-Beziehungen mit dem Aggressor zu beenden“, fügte Nauseda hinzu. Bariss zufolge wird der baltische Markt derzeit durch Gasreserven versorgt, die unterirdisch in Lettland gelagert werden.
Erstmeldung vom Samstag, 02.04.2022: Kiew – Die Verhandlungen im Ukraine-Konflikt zwischen Russland und der Ukraine dauern an. Im Rahmen virtueller Gesprächsrunden versuchen Vertreter:innen aus Kiew und Moskau Lösungen zu finden, um den Krieg zu beenden. Die Angriffe gehen derweil jedoch weiter – sowohl von russischer als auch von ukrainischer Seite, wodurch sich die Aussichten auf eine Verhandlungslösung verschlechtern.
Am Freitag (01.04.2022) meldete Russland den ersten Angriff ukrainischer Truppen auf russischem Gebiet. Demnach verursachte ein Hubschrauber der ukrainischen Armee einen Großbrand in einem Treibstofflager im westrussischen Belgorod – zwei Menschen wurden verletzt. Laut Kreml-Sprecher Dmitri Peskow schaffe der Angriff „keine günstigen Voraussetzungen für die Fortsetzung der Verhandlungen“. Unterdessen werfen ukrainische und westliche Vertreter Russland ein Täuschungsmanöver vor, nachdem die russische Seite zugesagt hatte, ihre Angriffe auf Kiew und Tschernihiw zu verringern.
Die Ukraine benötige nun „schwere Waffen“, um in besetzte Gebiete in diesen Regionen vorzustoßen „und die Russen so weit wie möglich zurückzudrängen“, so Michailo Podoljak, ein Berater von Präsident Wolodymyr Selenskyj. Die US-Regierung stockte die Militärhilfen für die Ukraine um 300 Millionen Dollar (271 Millionen Euro) auf. Von diesem Geld soll sich das angegriffene Land unter anderem Laser-gesteuerte Raketensysteme und Kampfdrohnen kaufen.
Neben finanzieller Unterstützung fordert Selenskyj nach wie vor die Aufnahme der Ukraine in die Nato. Diese sieht er als Voraussetzung, um einer Deeskalation mit Russland zuzustimmen. In einem Interview mit Fox News betonte der Präsident, dass die Ukraine ein wichtiges Nato-Mitglied sein könnte. „Wir sind kein schwacher Staat. Wir möchten nicht auf Kosten der Nato stärker werden, sondern wir sind eine Ergänzung.“, so Selenskyj.
Indes verurteilte Papst Franziskus bei einem Besuch in Malta den Krieg in der Ukraine, vermied jedoch direkte Kritik an Russland. Der 85-Jährige sagte lediglich, dass „einige wenige Mächtige“ für den Krieg verantwortlich seinen. „Wir dachten, dass Invasionen aus anderen Ländern, brutale Straßenkämpfe und atomare Bedrohungen dunkle Erinnerungen an eine ferne Vergangenheit seien“, so das Oberhaupt der katholischen Kirche am Samstag (02.04.2022) in Valletta. „Doch der frostige Wind des Krieges, der nur Tod, Zerstörung und Hass mit sich bringt, ist anmaßend über das Leben vieler und die Tage aller hereingebrochen.“
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