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„Solches Versagen ist unbegreiflich“: Mann fährt im Kanzler-Konvoi mit und umarmt Scholz

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Von: Bona Hyun

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Bundeskanzler Scholz
Auf dem Weg zum Frankfurter Flughafen kommt ein unbekannter Mann dem Bundeskanzler bedrohlich nahe. © Kay Nietfeld/dpa

Ein Mann kommt Bundeskanzler Scholz auf der Fahrt zum Frankfurter Flughafen bedrohlich nahe. Der Personenschutz greift viel zu spät ein.

Update vom 26. Mai, 14.44 Uhr: Ein Sprecher des Bundesinnenministeriums, Sascha Lawrenz, nannte die Sicherheitspannen von Flughafen und Personenschützern laut n-tv bei einer Pressekonferenz „inakzeptabel“. Man nehme diesen Vorfall „sehr ernst“, erklärte er. Ziel der Aufarbeitung sei, „dass sich solch ein Geschehen nicht wiederholen kann“.

Wer für den Fehler verantwortlich sei, könne man derzeit nicht sagen. „Wir klären den Vorgang auf, nach Aufklärung ist es wahrscheinlich möglich, eine Aussage zu treffen, wo da der Fehler war“, sagte er. Aussagen über die beteiligte Person lehnte der Sprecher unter Verweis auf ein laufendes Verfahren der zuständigen Staatsanwaltschaft ab.

Erstmeldung vom 26. Mai, 06.30 Uhr: Frankfurt – Ein Autofahrer hat sich mit seinem Privatwagen unbefugt dem Konvoi von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) angeschlossen und ihn nach dem Aussteigen umarmt. Die Personenschützer schritten nicht rechtzeitig ein. Eine Sprecherin des Bundeskriminalamts (BKA) sagte der Bild: „Es wurde niemand verletzt. Die Person wurde ohne Widerstand von der Bundespolizei am Flughafen Frankfurt festgenommen.“ Eine Stellungnahme der Bundespolizei war zunächst nicht zu bekommen.

Sicherheitspanne bei Scholz: Mann passiert Sicherheitsschranke und umarmt Bundeskanzler

Dem Bild-Bericht zufolge kam es zu dem Zwischenfall, nachdem Scholz am Mittwoch (24. Mai) vom Frankfurter Sitz der Europäischen Zentralbank zum Flughafen gefahren worden war. Der Wagen des Mannes konnte demnach zusammen mit dem Kanzlerkonvoi, trotz nicht angemeldetem Kennzeichen, auch die Sicherheitsschranke des Flughafens passieren. Als der Kanzler seine Limousine auf dem Rollfeld verließ, stürmte der Fahrer des Autos auf Scholz zu. Der Mann schüttelte dem Bundeskanzler die Hand und umarmte ihn. 

Scholz habe es geschehen lassen, heißt es. Erst in diesem Augenblick seien die BKA-Personenschützer und Polizisten auf die potenziell bedrohliche Situation aufmerksam geworden und hätten den Mann festgenommen. Ein Regierungssprecher bestätigte den Bericht auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur (dpa) im Wesentlichen. Die Bild zitierte Kanzleramtskreise mit den Worten: „Für Olaf Scholz war es in der konkreten Situation kein großer Vorfall, nur eine überraschend innige Umarmung. Im Rückblick stellt sich heraus, was da alles hätte passieren können.“ Scholz‚ BKA-Team habe intern zugegeben, dass es zu einer derartigen Situation nicht noch einmal kommen dürfe.

Unbekannter Mann umarmt Scholz: „Ein solches Versagen ist unbegreiflich“

Der ehemalige Bundespolizeibeamter Dieter Fox verurteilte den Vorfall in Frankfurt auf Schärfste. „In eine Schutzkolonne darf niemals ein fremdes Fahrzeug einscheren. Ein solcher Wagen muss sofort herausgedrängt werden. Das ist Bestandteil der Grundausbildung“, sagte er der Bild. Der Vorgang werde bei Landespolizei, BKA und Fraport Konsequenzen haben müssen. „Ein solches Versagen ist unbegreiflich. Gott sei Dank ist nichts passiert.“ Scholz ist nicht der einzige, der kürzlich einen sonderbaren Vorfall erlebte. Auch das Büro von Wirtschaftsminister Robert Habeck schlug Alarm, wegen eines Briefes mit weißen Pulver. (bohy/dpa)

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