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Neuer Verbündeter für Putin? Südafrika kündigt gemeinsames Manöver an

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Von: Daniel Dillmann

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Man wolle die „florierenden Beziehungen zwischen Südafrika, Russland und China“ mit einem gemeinsamen Marinemanöver stärken.

Pretoria – Südafrika will die militärischen Beziehungen zu Russland und China offenbar intensivieren. Das zumindest lässt eine aktuelle Meldung aus der Hauptstadt Pretoria vermuten. Ihr zufolge plant das Land eine gemeinsame Marine-Übung mit den Streitkräften Moskaus und Pekings. Die Manöver sollen vom 17. bis zum 27. Februar vor der Küste der Hafenstadt Durban und des 180 Kilometer entfernten Richards Bay stattfinden, erklärte die südafrikanische Armee am Donnerstag (19. Januar).

Ziel der Übung sei es, die „bereits florierenden Beziehungen zwischen Südafrika, Russland und China“ noch weiter auszubauen. An dem Manöver sollen sich mehr als 350 südafrikanische Armeeangehörige beteiligen. Man werde sich mit russischen und chinesischen Kolleginnen und Kollegen über operative Fähigkeiten und Kenntnisse austauschen.

Russlands Präsident Wladimir Putin und Cyril Ramaphosa, Präsident der Ukraine, bei einem gemeinsamen Gipfel im Jahr 2019.
Russlands Präsident Wladimir Putin und Cyril Ramaphosa, Präsident der Ukraine, bei einem gemeinsamen Gipfel im Jahr 2019. © Gavriil Grigorov/dpa

Südafrika intensiviert Beziehungen zu Russland

Es ist bereits die zweite Übung dieser Art, an der Armeeangehörige aus Russland, China und Südafrika teilnehmen. Die erste hatte im November 2019 in Kapstadt stattgefunden. Pikant ist das Datum des Manövers allemal, denn während der diesjährigen Übung, am 24. Februar, wird sich Russlands Invasion in der Ukraine zum ersten Mal jähren. Südafrika hat sich bislang nicht zu dem Überfall Russlands auf die Ukraine positioniert. Pretoria leistete bislang auch keinerlei Hilfen an die Ukraine. Präsident Cyril Ramaphosa betonte stets die neutrale Haltung seines Landes im Ukraine-Konflikt.

Nun könnte das gemeinsame Manöver mit den Verbündeten Russland und China aber genau diese Haltung Südafrikas auf den Prüfstand stellen. In dem Land selbst gibt es deutliche Kritik am Kurs der Regierung von Ramaphosa. „Während unsere Regierung behauptet hat, neutral zu sein, ist dies nur ein weiterer von vielen Vorfällen, in denen der ANC seine Bevorzugung Russlands deutlich gemacht hat“, sagte Kobus Marais von der Oppositionspartei Demokratische Allianz laut dem Nachrichtenportal Voice of Africa. Es sei ein Affront, in Zeiten wie diesen russische Kriegsschiffe zu beherbergen.

Gegengewicht zu USA und Europa - Südafrika übernimmt Vorsitz der Brics-Gruppe

Südafrika hatte vor kurzem erst den Vorsitz der Brics-Gruppe übernommen. In dieser Staatengemeinschaft organisieren sich neben Südafrika die Länder China, Russland, Brasilien und Indien. Ziel der Gruppe ist es, ein Gegengewicht zu den USA und Europa zu bilden. China wiederum hatte seine militärische Präsenz vor allem im südchinesischen Meer stark ausgebaut. (dil/dpa)

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