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Schuss bei Razzia gegen „Reichsbürger“ – wohl auch Polizisten und Soldaten unter den Durchsuchten

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"Reichsbürger"-Reisepass
Ein Mann hält ein Heft mit dem Aufdruck „Deutsches Reich Reisepass“ in der Hand. Sogenannte Reichsbürger leugnen die Existenz der Bundesrepublik Deutschland. © Patrick Seeger/dpa

Bundesweit lässt die Bundesanwaltschaft Objekte in der „Reichsbürger“-Szene durchsuchen. Justizminister Buschmann meldet sich zu Wort.

Karlsruhe – Bei bundesweiten Durchsuchungen im „Reichsbürger“-Milieu am Mittwoch (22. März) ist im baden-württembergischen Reutlingen ein SEK-Beamter durch einen Schuss leicht verletzt worden. Der Schütze sei vorläufig festgenommen worden, gegen ihn werde wegen eines versuchten Tötungsdelikts ermittelt, teilte eine Sprecherin der Bundesanwaltschaft mit.

Weitere Festnahmen gab es nach ihren Angaben nicht. Zu möglichen Verletzten äußerte sie sich nicht, auch nicht zum Hintergrund und Umfang der Durchsuchungen. Demnach fand die Durchsuchung in Reutlingen bei jemandem statt, der bisher nicht als tatverdächtig galt. Der Schütze soll sich dem Vernehmen nach beim Eintreffen der Einsatzkräfte verschanzt und zur Wehr gesetzt haben. 

„Reichsbürger“-Razzien – Schwerpunkt wohl Baden-Württemberg

Schwerpunkt der Durchsuchungen war nach Informationen der Nachrichtenagentur dpa Baden-Württemberg. WDR, NDR und Süddeutsche Zeitung berichteten, es habe Durchsuchungen bei 19 Personen in sieben Bundesländern und in der Schweiz gegeben. Der Generalbundesanwalt habe insgesamt 20 Objekte durchsuchen lassen, twitterte Justizminister Marco Buschmann (FDP).

„Reichsbürger“-Razzia: Wohl auch Polizisten unter den Durchsuchten

Der Spiegel schrieb unter Berufung auf Sicherheitskreise, dass bei einigen der Durchsuchten Waffen vermutet worden seien. Die ARD berichtet, dass einige von ihnen Polizisten oder Soldaten seien. Sie sollten teilweise weitere staatsfeindliche Gruppen gebildet haben.

Die Durchsuchung stand im Zusammenhang mit der am 7. Dezember 2022 aufgedeckten Gruppe mutmaßlicher „Reichsbürger“, die einen Staatsstreich geplant haben sollen. Mutmaßlicher Anführer der „Reichsbürger“ ist Heinrich XIII. Prinz Reuß. Damals waren Polizei und Bundesanwaltschaft mit mehreren tausend Einsatzkräften gegen ein mutmaßliches Netzwerk aus „Reichsbürgern“ vorgegangen. Diese sollen einen gewaltsamen Umsturz geplant haben. (AFP/dpa/frs)

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