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Brandenburg-Wahl: Wer wird der neue Ministerpräsident?

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Dietmar Woidke (SPD), Ministerpräsident von Brandenburg, mit seiner Frau Susanne.
Dietmar Woidke (SPD), Ministerpräsident von Brandenburg, mit seiner Frau Susanne. © dpa / Monika Skolimowska

Wer wird Ministerpräsident von Brandenburg? Nach der Landtagswahl 2019 hat zunächst SPD-Amtsinhaber Dietmar Woidke die besten Karten.

20.26 Uhr: Brandenburgs amtierender Ministerpräsident Dietmar Woidke kann sich wohl im Amt halten. Die rot-rote Koalition wurde aber abgewählt. Das liegt nicht nur an den Verlusten der Linken. Auch die SPD hat knapp 6 Prozent gegenüber den Landtagswahlen 2014 verloren und gewinnt nur mit rund 27 Prozent. 

Dass die AfD mit ihren rund 23 Prozent mitregieren darf, ist unwahrscheinlich. AfD-Spitzenkandidat Jörg Urban zeigte sich nach der Wahl gesprächsbereit. Spekuliert wird derzeit unter anderem über ein rot-grün-rotes Bündnis, das eine Mehrheit hätte. 

CDU-Spitzenkandidat Ingo Senftleben will nach der Wahl mit allen Parteien reden, schließt eine Koalition mit der AfD aber aus.

Brandenburg-Wahl: Wer wird der neue Ministerpräsident?

Update vom 1. September 2019, 18 Uhr: Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke geht laut ersten Prognosen als ein Gewinner aus der Landtagswahl. Seine SPD konnte sich als stärkste Partei vor der AfD behaupten, womit der Auftrag zur Regierungsbildung wieder bei Woidke liegt. Der amtierende Ministerpräsident von Brandenburg wird allerdings nach einer neuen Koalition suchen müssen, damit er weiterhin regieren kann.

CDUSPDGrüneFDPAfDDie LinkeSonstige
Prognose 20.26 Uhr (ARD)15,7 %26,1 %10,6 %4,4 %23,7 %10,7 %BVB/FW: 5 %Rest 3,8 %
Prognose 18 Uhr (ARD):15,5 %27,5 %10 % 4,8 %22,5 %11 %BVB/FW: 5 %Rest: 3,7 %

Was sagen die politisch verantwortlichen nach den Wahlen im Osten? Wir berichten für Sie über die Reaktionen auf die Landtagswahlen in Sachsen und Brandenburg.

Vorbericht: Wer wird Ministerpräsident in Brandenburg?

Potsdam - Seit der Wiedervereinigung gibt es in der Landespolitik von Brandenburg eine Konstante: Es regiert ein Ministerpräsident der SPD. Am 1. September 2019 wird nun ein neuer Landtag gewählt - und für die SPD wird es dieses Mal schwerer, den Platz an der Spitze zu behaupten. Wer wird Ministerpräsident von Brandenburg und wer hat nur theoretische Chancen? Das verrät Ihnen unser Überblick über die Parteien und Spitzenkandidaten,

Alle aktuellen Ergebnisse, Reaktionen und wichtigen Meldungen erhalten Sie am Sonntag in unserem Live-Ticker zur Landtagswahl in Brandenburg.

Knappe Entscheidung: Wer wird Ministerpräsident in Brandenburg?

Die Prognosen lassen für die Landtagswahl in Brandenburg 2019 einen sehr knappen Wahlausgang erwarten. Fünf Parteien bewegen sich innerhalb weniger Prozentpunkte. Niemand konnte bei den Wählerbefragungen dauerhaft einen klaren Vorsprung erringen. SPD, CDU, AfD, Linke und Grüne liegen so eng zusammen, dass womöglich keine der Parteien in Brandenburg ein Wahlergebnis über 20 Prozent einfahren kann. 

Die FDP kämpft um den Wiedereinzug in den Landtag. Die Freien Wähler hoffen darauf, dass sie erneut mehrere Abgeordnete ins Parlament schicken dürfen. Ob diese Parteien nach der Wahl eine Fraktion stellen, wird die Sitzverteilung im Landtag bedeutend beeinflussen. Schon geringe Verschiebungen in der Wählergunst können also darüber entscheiden, wer Ministerpräsident von Brandenburg wird.

Bleibt Dietmar Woidke (SPD) Ministerpräsident von Brandenburg?

Der amtierende Ministerpräsident Dietmar Woidke regiert vor der Landtagswahl 2019 mit einer rot-roten Koalition. Damit wird ab dem 1. September aller Voraussicht nach Schluss sein. SPD und Die Linke können laut den Umfragen zur Landtagswahl in Sachsen alleine keine Mehrheit mehr erhalten. Für Woidke muss das aber nicht den Verlust des Amtes bedeuten. Mit Bündnis 90/Die Grünen steht ein dritter Koalitionspartner bereit und auch eine Koalition in Brandenburg mit Grünen und CDU ist prinzipiell denkbar.

Es wird jedenfalls schwer, eine Regierung ohne Beteiligung der SPD zu bilden. Ob die Sozialdemokraten unter den potentiellen Koalitionspartnern aber die stärkste Partei bleiben, ist vorerst ungewiss - deshalb steht Dietmar Woidke eine Zitterpartie bevor.

Wird Ingo Senftleben (CDU) neuer Ministerpräsident von Brandenburg?

Unter welchen Voraussetzungen kann die CDU den Ministerpräsidenten von Brandenburg stellen? Vielleicht reicht es nicht einmal aus, die stärkste Partei zu werden. Eine Mehrheit links der Union scheint jederzeit möglich zu sein. Wenn Spitzenkandidat Ingo Senftleben nach der Landtagswahl die Regierung führen will, kann er immerhin auf ein schwarz-rot-grünes Bündnis unter Führung der CDU hoffen. Solange die Zusammenarbeit mit der AfD in der Brandenburger CDU ein Tabu bleibt, wird er es für ihn schwer, auf andere Art Ministerpräsident zu werden.

Ingo Senftleben kann vielleicht für die CDU der nächste Ministerpräsident von Brandenburg werden.
Ingo Senftleben kann vielleicht für die CDU der nächste Ministerpräsident von Brandenburg werden. © dpa / Annette Riedl

Wer kann Ministerpräsident von Brandenburg werden, falls Grüne oder Linke gewinnen?

Die SPD konnte im Verlauf des Jahres 2019 zwar einen Vorsprung vor den Parteien Bündnis 90/Die Grünen und Die Linke bewahren. Besonders nach der Europawahl machte sich aber auch in Brandenburg der Aufschwung der Grünen bemerkbar. Sowohl Grüne als auch Linke haben seitdem Umfrageergebnisse erzielt, die teils nahe an denen der SPD lagen. Falls die Sozialdemokraten auf den letzten Metern einbrechen, könnte nach der Landtagswahl in Brandenburg ein neuer Ministerpräsident eine rot-rot-grüne Koalition anführen.

Die Spitzenkandidatin der Partei Die Linke ist Kathrin Dannenberg. Für die Grünen tritt das Spitzenduo aus Ursula Nonnemacher und Benjamin Raschke an. Sie haben Außenseiterchancen auf den Ministerpräsidenten-Posten.

Kann es 2019 einen AfD-Ministerpräsidenten im Land Brandenburg geben?

Bei Umfragen in Brandenburg war die AfD 2019 schon mehr als einmal die stärkste Partei. Dass Spitzenkandidat Andreas Kalbitz der nächste Ministerpräsident wird, ist trotzdem das unwahrscheinlichste Szenario. Die CDU hat eine Zusammenarbeit im Vorfeld der Wahl deutlich ausgeschlossen. Auch ein entsprechender Vorstoß eines SPD-Direktkandidaten wurde im Rest der Partei nachdrücklich abgelehnt. Ganz gleich, was die Partei nach der Landtagswahl anstrebt: Ohne einen Koalitionspartner kann es keinen AfD-Ministerpräsidenten in Brandenburg geben.

Welche Partei bei der Landtagswahl die Mehrheit erhält, bleibt abzuwarten. Eine Hilfestellung für die persönliche Wahlentscheidung gibt es aber schon jetzt. Der Wahl-O-Mat Brandenburg zeigt auf, mit welchen Parteien ein Wähler viele oder wenige Übereinstimmungen hat. Außerdem finden Sie im News-Ticker zur Brandenburg-Wahl die wichtigsten Ereignisse, die vor dem Wahltag eine Rolle spielen.

Auch bei der zweiten Landtagswahl am 1. September geht es um Personalfragen, um zwar ganz speziell um die Frage: Wer wird Ministerpräsident von Sachsen?

rm

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