Linda Teuteberg neue FDP-Generalin: So will sie die Partei verändern

Nun wurde Linda Teuteberg zur neuen Generalsekretärin gewählt. Sie verkörpert einen Wandel innerhalb der Partei.
Update vom 27. April 2019: Die neue Generalsekretärin der FDP, Linda Teuteberg, will die Partei personell breiter aufstellen. "Um mehr Menschen anzusprechen und zu erreichen, wollen wir selbst vielfältiger werden", sagte sie am Samstag auf dem Parteitag der Liberalen in Berlin. "Vor allem müssen wir das auch in unserem Reden und Handeln zeigen."
Es müsse deutlich gemacht werden, "weshalb wir die richtige Partei sind für alle Menschen - ob Hauptschüler oder Doktorandin, ob Arzt oder Pfleger, ob Gründerin oder arbeitende Mutter", forderte Teuteberg. "Hier müssen wir konkret werden." Die Liberalen seien die Partei "für alle Menschen, die sich selbst eine bessere Zukunft gestalten wollen".
In diesem Zusammenhang mahnte die aus Brandenburg stammende Teuteberg auch einen fairen Umgang mit den Ostdeutschen an. "Sonderprogramme" für Ostdeutschland, wie andere Parteien sie forderten, seien "der falsche Weg". Der Osten brauche keine "milden Gaben", sondern das Gleiche wie der Rest der Republik, nämlich "eine neue Politik". Auch eine "Ostquote" etwa für Führungsposten in Bundesbehörden, für die Linken-Politiker plädieren, lehnte Teuteberg ab.
Update vom 26. April 2019: Linda Teuteberg ist neue Generalsekretärin der FDP. Die Bundestagsabgeordnete wurde auf dem Parteitag der Liberalen am Freitag in Berlin mit 92,8 Prozent der Stimmen gewählt. Die bisherige Generalsekretärin Nicola Beer ist Spitzenkandidatin der FDP bei der Europawahl und wurde auf dem Parteitag zu einer von drei Vizevorsitzenden gewählt.
Linda Teuteberg: Jung, dynamisch, weiblich - Das ist die künftige FDP-Generalsekretärin
Berlin - Unter dem Motto „Ein Land wächst mit seinen Menschen“ kommt die FDP am Freitag in Berlin zum Bundesparteitag zusammen. Auf dem Programm stehen erste Wahlen zu Präsidium und Bundesvorstand, die FDP-Bundestagsabgeordnete Linda Teuteberg aus Brandenburg soll zur Generalsekretärin gewählt werden. Sie soll Nicola Beer ablösen, die die Partei als Spitzenkandidatin in die Europawahl Ende Mai führt. Am Freitag stellt sich zudem Parteichef Christian Lindner zur Wiederwahl.
Neue FDP-Generalsekretärin? Das ist Linda Teuteberg
Linda Teuteberg, weiblich und ostdeutsch. In einer überwiegend männlichen, westdeutschen Partei wie der FDP steht die gerade 38 Jahre alt gewordene Juristin für eine Minderheit innerhalb der Partei und verkörpert somit einen regelrechten Wandel bei den Liberalen. Teuteberg stammt aus dem brandenburgischen Königs Wusterhausen, einer zum Berliner Ballungsraum gehörenden Stadt mit rund 35000 Einwohnern. Teuteberg fällt mit ihrer blonden Mähne und eleganten Outfits auf und ist übrigens auch auf Instagram sehr aktiv.
Teuteberg sitzt seit dem Wiedereinzug der FDP 2017 im Bundestag. Sie ist bislang migrationspolitische Sprecherin ihrer Fraktion und Vorsitzende des Innenausschusses. Von 2009 bis 2014 war sie Abgeordnete im brandenburgischen Landtag, in Ihrer Heimat ist die 38-Jährige zudem Vizevorsitzende der Landes-FDP. Auch im Bundesvorstand der Liberalen ist Teuteberg bereits als Beisitzerin mit dabei.
FDP: Linda Teuteberg wird neue Generalsektretärin - Liberale wollen weiblicher werden
Bei der anstehenden Neubesetzung des Generalsekretärspostens hatten viele im Übrigen eher mit Johannes Vogel gerechnet. Der Generalsekretär der FDP Nordrhein-Westfalen gilt als Vertrauter Christian Lindners. doch die Wahl sei letztlich aber auf Teuteberg gefallen, weil sie die „beste Konstellation und die größte Verstärkung" für die FDP-Bundesspitze verkörpere, wie Lindner erklärte. Dahinter dürfte zum einen die Hoffnung stehen, mehr Frauen für die Partei zu werben, wo deren Anteil nur bei etwas über 20 Prozent liegt. Zum anderen stehen dieses Jahr drei Landtagswahlen in ostdeutschen Ländern an. In Teutebergs Heimat Brandenburg, in Sachsen und in Thüringen hofft die FDP auf ein Überspringen der Fünf-Prozent-Hürde, womit sie bei den vorherigen Wahlen jeweils scheiterte.
Neue FDP-Generalsekretärin Linda Teuteberg? Stolze Brandenburgerin stellt sich zur Wahl
Teuteberg vertritt ihre ostdeutsche Herkunft durchaus selbstbewusst. In den sozialen Medien kennzeichnet sie Äußerungen über sich selbst oft mit dem Hashtag #Brandenburgerin. Neben ihren politischen Ämtern engagiert sich Teuteberg bei verschiedenen Organisationen für Demokratie und gegen Extremismus sowie für die Aufarbeitung von Verbrechen in der NS-Zeit und der DDR. Die verheiratete 38-Jährige trat 1998 den Jungen Liberalen bei, zwei Jahre später erfolgte der Eintritt in die FDP.
FDP-Parteitag: Klimapolitik auf der politischen Agenda
Auf dem FDP-Parteitag soll es inhaltlich unter anderem um die Klimapolitik gehen. Auf die Schüler, die bei „Fridays for Future“ für mehr Klimaschutz protestieren, will Teuteberg zugehen. Sie sei bereit, sich „mit demonstrierenden Schülern zu treffen und auszutauschen“, sagte sie dem RedaktionsNetzwerk Deutschland. „Alle in einer Demokratie sind Profis, an der Debatte teilzunehmen: die Schüler, aber auch wir.“ Apropos „Profis“, FDP-Chef Christian Lindner sorgte im März führ Aufruhr, als er .in einem Interview erklärte: „Von Kindern und Jugendlichen kann man nicht erwarten, dass sie bereits alle globalen Zusammenhänge, das technisch Sinnvolle und das ökonomisch Machbare sehen.“ Das sei vielmehr „eine Sache für Profis“. Für seine Äußerungen erntete der Lindner damals heftige Kritik. Teuteberg empfahl auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), die Schüler zum Gespräch einzuladen: „Ich fände es gut, wenn die Kanzlerin den direkten Draht suchen würde.“
as mit Material der dpa