Update vom 21. März, 14.16 Uhr: Chinas Staatschef Xi Jinping ist zum offiziellen Treffen mit dem russischen Präsidenten Putin im Kreml eingetroffen. Die beiden begrüßten sich mit Handschlag. Kurz darauf erklangen die Nationalhymnen beider Länder. Putin und Xi beginnen nun mit den offiziellen Verhandlungen über einen Ausbau ihrer strategischen Partnerschaft. Im Mittelpunkt soll die wirtschaftliche Kooperation stehen.
Update vom 21. März, 12.20 Uhr: Xi Jinping will der Beziehung mit Russland auch künftig „Priorität“ geben. Ministerpräsident Li Qiang werde „der umfassenden strategischen Partnerschaft zwischen China und Russland weiterhin Priorität einräumen“, sagte Xi russischen Nachrichtenagenturen zufolge. Er nannte Russland und China demnach „große Nachbarmächte“.
Zugleich unterbreitete er Putin eine Einladung: „Ich lade Sie ein, so bald wie möglich China zu besuchen“, sagte er dem russischen Ministerpräsidenten Michail Mischustin. Auch Putin sei noch dieses Jahr in der Volksrepublik willkommen.
Update vom 21. März, 10.50 Uhr: Der Vorsitzende der Münchner Sicherheitskonferenz, Christoph Heusgen, sieht ein neues Kräfteverhältnis zwischen Russland und China. „Heute ist es so, dass China das Land ist, das wirtschaftlich sehr viel stärker ist; das ist der große Gegner der USA“, sagte Heusgen dem Sender n-tv mit Blick auf das laufende Putin-Xi-Treffen. Putins Russland sei auf Einnahmen aus China und Indien angewiesen: „Putin hängt am Tropf Xis“, betonte der frühere Kanzlerinnen-Berater. Russland sei jetzt eine „Discount-Tankstelle“ für China.
Für Putin sei Xis Besuch aber auch eine „Aufwertung“, nicht zuletzt angesichts des zuletzt ergangenen Haftbefehls, erklärte Heusgen. China stütze Putin aber auch aus Eigennutz - eine Revolution und Zuwendung Russlands zum Westen wolle das Land im eigenen Interesse verhindern.
Mit Blick auf Chinas Einfluss auf den Ukraine-Krieg zeigte sich Heusgen eher pessimistisch. Xi habe Putin zwar „mehr oder minder verboten, Nuklearwaffen einzusetzen“. Er werde aber nichts tun, um durch harte Forderungen - etwa nach einem Rückzug auf die Position vor dem russischen Einmarsch im Februar 2022 - Putins Position in Russland zu schwächen.
Update vom 21. März, 10.40 Uhr: Was sind Xi Jinpings Ziele beim Besuch in Moskau? Ihm geht es weder um Russland, noch um die Ukraine - sondern um einen Gegner in Washington und eine „Quadratur des Kreises“, analysiert China.Table in einer auch auf den IPPEN.MEDIA-Portalen veröffentlichten Analyse.
Update vom 21. März, 7.50 Uhr: Das chinesische Außenministerium hat ein weiteres Statement zu Xis Moskau-Besuch veröffentlicht. „Die chinesisch-russischen Beziehungen zu konsolidieren und gut zu entwickeln, ist eine strategische Entscheidung, die China auf der Grundlage seiner eigenen grundlegenden Interessen und der vorherrschenden Trends der Welt getroffen hat“, zitierte die russische Staatsagentur Tass.
Zum Thema Ukraine-Krieg teilte das Ministerium laut dem Bericht weiter mit, laut Xi lehnten es „die meisten Länder“ ab, „Öl ins Feuer zu gießen“ und befürworteten Friedensgespräche.
Update vom 20. März, 19.50 Uhr: Xi Jinping hat bei seinem Moskau-Besuch demonstrativ auf einen Wahlsieg Wladimir Putins im Jahr 2024 gehofft - und die Politik des russischen Präsidenten gelobt. „Ich weiß, dass im nächsten Jahr in Ihrem Land die Präsidentenwahl ist. Dank Ihrer starken Führung hat Russland in den vergangenen Jahren bedeutende Fortschritte gemacht beim Erzielen von Erfolgen und beim Gedeihen des Landes. Ich bin überzeugt, dass das russische Volk Sie unterstützt bei Ihren guten Vorhaben“, sagte Xi laut russischer Übersetzung.
Putin hat seine Kandidatur für 2024 noch gar nicht erklärt - er ging auf Xis Worte nicht ein. Der Kreml wies später zurück, dass Xi damit gesagt habe, dass Putin zur Wahl antrete. „Der Vorsitzende Xi hat nicht gesagt, dass Putin an der Wahl teilnimmt. Der Vorsitzende Xi hat die Überzeugung zum Ausdruck gebracht, dass die Russen Putin unterstützen, und hier kann man seine Überzeugung nur teilen“, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow.
Update vom 20. März, 19.45 Uhr: Die USA haben sich erneut höchst skeptisch über Pekings Friedensvorschläge im Ukraine-Krieg gezeigt. US-Außenminister Antony Blinken sagte vor Journalisten in Washington, es könne keinen Waffenstillstand ohne Abzug der russischen Truppen aus der Ukraine geben. Alles andere wäre eine „Verzögerungstaktik“, die es Putin erlauben würde, seine Truppen neu aufzustellen und den Krieg dann zu einem für ihn günstigen Zeitpunkt wieder zu beginnen.
„Die Welt sollte sich nichts vormachen lassen von einem taktischen Vorgehen von Russland, unterstützt von China oder einem anderen Land, um den Krieg zu seinen Bedingungen einzufrieren“, warnte Blinken. Zu einer Waffenruhe aufzurufen, die keinen russischen Truppenabzug vorsehe, zementiere die russischen Eroberungen: „Das ist keine konstruktive Diplomatie.“
Update vom 20. März um 16.38 Uhr: Die Ukraine erwartet von China, dass es seinen Einfluss auf Russland nutzt, um dessen Angriffskrieg gegen die Ukraine zu beenden. Dies geht aus einer Stellungnahme des Sprechers des Außenministeriums, Oleg Nikolenko, hervor, die der Ukrinform vorliegt. „Die Ukraine verfolgt den Besuch des chinesischen Präsidenten in Russland genau. Wir erwarten, dass Peking auf Moskau einwirkt, damit es seinen Aggressionskrieg gegen die Ukraine beendet“, sagte Nikolenko. Auch Verteidigungsminister Boris Pistorius erhofft sich, dass Xis Besuch den Verhandlungsdruck auf Putin erhöht.
Update vom 20. März, 15.50 Uhr: Der russische Präsident Wladimir Putin hat beim Treffen mit seinem chinesischen Amtskollegen Xi Jinping die Gemeinsamkeiten zwischen Russland und China hervorgehoben. Moskau und Peking hätten „viele gemeinsame Aufgaben und Ziele“, sagte Putin bei einem Treffen der beiden Staatschefs am Montag im Kreml. Die erste Auslandsreise des chinesischen Präsidenten in seiner neuen Amtszeit nach Russland bezeichnete Putin als „symbolisch“.
Xi seinerseits würdigte die „engen Beziehungen“ seines Landes zu Russland. „Wir sind Partner in einer umfassenden strategischen Zusammenarbeit“, sagte der chinesische Staatschef laut russischem Staatsfernsehen.
Update vom 20. März, 14.11 Uhr: China hat den Internationalen Strafgerichtshof (IStGH) aufgefordert, eine gerechte Position gegenüber dem russischen Präsidenten Wladimir Putin einzunehmen. Das Außenministerium in Peking reagierte damit auf den vom Strafgerichtshof in der vergangenen Woche gegen Putin verhängten Haftbefehl. Weiterhin rief Peking dazu auf, Doppelmoral zu vermeiden und die Immunität von Staatsoberhäuptern zu respektieren. Das Gericht solle „eine objektive und unparteiische Haltung“ wahren, hieß es.
Update vom 20. März, 13.29 Uhr: Xi soll Putin in Moskau um 13.30 Uhr (Ortszeit) treffen. Das berichtet der Kyiv Independent nun und unterstreicht in seiner Einschätzung, dass Moskau bei dem Treffen auch darauf hoffe, bald Waffen und „Hightech-Equipment“ von China zu erhalten.
Update vom 20. März 2023 um 12.36 Uhr: Anlässlich des Staatsbesuchs des chinesischen Präsidenten Xi Jinping in Moskau hat die Ukraine Russland erneut zum Truppenabzug aus ihrem Land aufgerufen. Die „erste und wichtigste Klausel einer Formel für die erfolgreiche Umsetzung des ‚chinesischen Friedensplans‘“ seien „die Kapitulation oder der Rückzug der russischen Besatzungstruppen vom ukrainischen Territorium“, erklärte der Sekretär des ukrainischen Sicherheits- und Verteidigungsrats, Oleksij Danilow, am Montag im Onlinedienst Twitter. Nur so könne die Souveränität und die territoriale Integrität der Ukraine wiederhergestellt werden.
Update vom 20. März 2023 um 12.00 Uhr: Xi betonte nach seiner Ankunft in Moskau die Bereitschaft, mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin zusammenarbeiten zu wollen, um „die internationale Ordnung zu schützen“. Das geht laut CNN aus einer veröffentlichten Erklärung vor. „Ich freue mich darauf, mit Präsident Putin während des Besuchs einen ausführlichen Meinungsaustausch über die bilateralen Beziehungen und wichtige internationale und regionale Fragen von gemeinsamem Interesse zu führen“, heißt es unter anderem in dem Statement, das während Xis Ankunft in Moskau veröffentlicht wurde.
Update vom 20. März 2023 um 11.30 Uhr: Der chinesische Staats- und Parteichef Xi Jinping ist in Moskau zu einem dreitägigen Staatsbesuch in Russland eingetroffen. Die staatliche Nachrichtenagentur Ria Nowosti verbreitete am Montag Bilder seines Flugzeugs nach der Landung auf dem Moskauer Regierungsflughafen Wnukowo. Xi Jinping werde bei seinem Besuch in Moskau mit Präsident Wladimir Putin auch „unweigerlich“ über einen möglichen Friedensplan in der Ukraine sprechen, teilte der Kreml am Montag mit. „Natürlich werden von Präsident Putin umfassende Erklärungen gegeben, damit Präsident Xi Jinping sich aus erster Hand einen Überblick über die aktuelle Situation von russischer Seite verschaffen kann“, zitiert CNN Kreml-Sprecher Dmitri Peskow. Das Treffen mit Putin soll um 16.30 Uhr beginnen.
Update vom 20. März 2023 um 10.50 Uhr: Xis Besuch in Moskau wirft erneut Fragen über Chinas Rolle im Ukraine-Krieg auf. Für Carlo Masala, Politikwissenschaftler an der Fakultät für Staats- und Sozialwissenschaften der Universität der Bundeswehr München, ist klar: „An einer raschen Beendigung des Krieges hat China kein Interesse“, erklärte er im Welt-Interview. Masala zufolge ist der andauernde Krieg für China von Vorteil, weil die USA an Europa gebunden werde, um der Ukraine im Konflikt zu helfen. Diese Bindung könnte zumindest den Versuch der USA hinauszögern, Chinas Aufstieg zu einer Weltmacht zu verhindern, so Masala.
Erstmeldung vom 20. März 2023 um 08.41 Uhr: Moskau/Peking – Kein Geringerer als Chinas Staatschef gibt sich nun in Moskau die Ehre: Xi Jinping hat sich für seine erste Auslandsreise seit Beginn seiner dritten Amtszeit Russland als Ziel ausgesucht. Xi hofft nach eigenen Angaben auf einen Durchbruch im Ukraine-Konflikt. Sein Land will aber auch auf der internationalen Bühne eine größere Rolle spielen.
Russlands Präsident Wladimir Putin empfängt Xi Jinping an diesem Montag (20. März) zu einem dreitägigen Staatsbesuch in Moskau. Putin und Xi haben sich über die Jahre schon etwa 40 Mal getroffen. Zuvor unterstrich Putin die Bedeutung der bilateralen russisch-chinesischen Beziehungen. Sie seien noch nie so eng gewesen wie jetzt, schrieb Putin in einem Artikel für die Zeitung Renmin Ribao (Volkszeitung) und dankte „für die ausgewogene Haltung Chinas zu den Ereignissen in der Ukraine“.
Xi wiederum schrieb einen Artikel für die russische Regierungszeitung Rossisjkaja Gaseta. In diesem hieß es unter anderem, den „vernünftigen Sorgen aller Staaten auf dem Gebiet der Sicherheit“ müsse Rechnung getragen werden.
Die Nachrichtenagentur AFP berichtet über Gerüchte, Xi habe kürzlich mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj telefoniert. Das nähre im Westen die Hoffnung, dass Xi nun auf Putin einwirken könnten, den blutigen Einmarsch in die Ukraine zu stoppen. Der chinesische Außenministeriumssprecher Wang Wenbin sagte im Vorfeld des Treffens, China werde „eine konstruktive Rolle bei der Förderung von Friedensgesprächen“ spielen.
Für Putin kommt der Gast aus Peking gelegen, weil er so zeigen kann, dass er international nicht isoliert ist. Beobachter sprechen deshalb auch davon, dass Russlands nun den „Kniefall“ vor China übt. Es ist der erste Besuch, seit gegen Putin ein Haftbefehl wegen Kriegsverbrechen in der Ukraine ergangen ist.
Im Februar hatte China ein Positionspapier mit zwölf Punkten veröffentlicht, in dem das Land im Ukraine-Konflikt zum Dialog aufruft. Peking hat überdies seine Globale Sicherheitsinitiative (GSI) angepriesen, mit der „dauerhafter Frieden und Entwicklung gefördert“ werden soll. Beide Papiere wurden im Westen für ihren Mangel an praktischen Lösungen kritisiert. (dpa/AFP/frs)