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Anne Will hört von Seehofers Rücktritt - dann folgt ein Lachen und ein ganz komischer Moment

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Von: Marcus Giebel, Maximilian Kettenbach, Lukas Schierlinger

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«Anne Will» vom 01.07.2018.
«Anne Will» vom 01.07.2018. © dpa / Wolfgang Borrs

Im Zeichen des hitzigen Asylstreits unterbricht Anne Will ihre Sommerpause. Am Sonntag empfängt die TV-Frau mehrere Politiker und Journalisten.

Update vom 1. Juli 2018, 22:45 Uhr:

Anne Will bekommt plötzlich etwas auf ihren Knopf im Ohr gesagt. Sie vermeldet, dass Seehofer als Parteivorsitzender und Minister zurücktreten will. Einer im Publikum klatscht daraufhin einmal kurz. Plötzlich lachen die Zuschauer im Hintergrund. Auch Will ringt um Fassung, muss fast lachen, schüttelt den Kopf. Ein etwas merkwürdiger TV-Moment.

Dann aber ernste Mienen in der Runde. Göring-Eckart: „Er trat schon einmal zurück als Minister“, meint sie, wird aber umgehend korrigiert. Er war stellvertretender Fraktionsvorsitzender damals.

„Aber das Entscheidende ist, was mit diesen testosterongesteuerten CSU-Männern passiert“, sehe sie eine Erosion in der CDU bei Sachfragen. CDU-Mann Günther will nicht spekulieren, findet Seehofers womöglichen Abgang aber nicht hilfreich. „Nicht das, was wir herbeigesehnt haben“, sagt er.

Alle weiteren Infos in unserem Live-Ticker.

Außerdem: Was sagt eigentlich Sigmar Gabriel zu Seehofer und dem Asylstreit? Und es stellt sich die Frage, warum sich Merkel von Seehofer so demütigen lässt.

Update vom 27. August 2018: Auch Volker Bouffier war bei Anne Will und musste sich zur Asylpolitik äußern. Es wurde spannend, als es um ein konkretes Einzelschicksal ging.

Update vom 1. Juli 2018, 22:40 Uhr:

Schleswig Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) ruft die Unionsparteien eindringlich dazu auf, ihren erbitterten Streit über die Asylpolitik schnellstmöglich beizulegen. Angesichts der beim EU-Gipfel von Kanzlerin Angela Merkel erreichten Vereinbarungen sehe er nicht, „wo jetzt überhaupt noch ein Streit zwischen CDU und CSU auf dieser Grundlage entstehen kann“. Er fügte hinzu: „Ich finde, die sollten sich auch mal ein Stück am Riemen reißen. Wir haben eine Verantwortung für Deutschland zu übernehmen. Wir halten diese Republik seit zwei Wochen mit einem unionsinternen Streit in Atem. Wir müssen jetzt endlich mal in die Zukunft gucken. Wir haben wichtige Probleme zu lösen.“

Update vom 1. Juli 2018, 22:35 Uhr:

Vizekanzler Olaf Scholz kritisiert den erneut eskalierten Asylstreit zwischen CDU und CSU: „Dass da keine pragmatischen Kompromisse möglich wären, das versteht überhaupt niemand.“ Der Streit sei „selbstvergessen“, und es sei unverständlich, auf welche Art und Weise er ausgetragen werde. „Das ist eigentlich nicht das, was man sich unter ordentlichem Regieren vorstellt.“ Der SPD-Politiker äußerte sich nicht zu seinen Erwartungen für den Fall, dass Innenminister Horst Seehofer (CSU) mit einem Alleingang einen Bruch der schwarz-roten Koalition riskieren könnte. „Es geht jetzt ja darum, genau diese Situation zu vermeiden“, sagte er.

Mit Spannung erwartet: Markus Söder wollte am Sonntagabend seine Position im Asylstreit untermauern. Doch die CSU-Krisensitzung dauerte an, sodass er der ARD absagte.
Mit Spannung erwartet: Markus Söder wollte am Sonntagabend seine Position im Asylstreit untermauern. Doch die CSU-Krisensitzung dauerte an, sodass er der ARD absagte. © dpa / Wolfgang Borrs

Update vom 1. Juli 2018, 22:20 Uhr:

Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther kritisiert Horst Seehofer für dessen Vorgehen im Asylstreit. „Der Innenminister kann nicht so handeln, wenn er weiter im Amt bleiben will“, betont der CDU-Politiker.

Derweil verweist Zeit-Chefredakteur Giovanni di Lorenzo darauf, dass der einzige die Schwesterparteien entzweiende Streitpunkt aus dem Masterplan lediglich „100 Flüchtlinge pro Monat“ betreffen würde. Dabei geht es darum, dass Asylbewerber an der Grenze abgewiesen werden sollen, falls sie schon in einem anderen EU-Land einen Antrag gestellt haben.

Update vom 1. Juli 2018, 22:10 Uhr:

Aufgrund der sich über viele Stunden hinziehenden CSU-Sitzung zur Haltung im Asylstreit mit der CDU muss Markus Söder die Einladung für die ARD-Sendung „Anne Will“ absagen. Neben den genannten Gästen debattiert auch Finanzminister Olaf Scholz von der SPD mit. Statt Ska Keller vertritt die Fraktionsvorsitzende Katrin Göring-Eckardt die Grünen.

München - Der Konflikt um die mögliche Zurückweisung von Flüchtlingen an der deutschen Grenze schwelt weiter. Bevor sie am Donnerstag und Freitag beim EU-Gipfel in Brüssel für eine europäische Lösung im Asylstreit eintreten will, hat Angela Merkel eine viel beachtete Regierungserklärung abgegeben. Horst Seehofer schwänzte das Statement der Kanzlerin. 

Kann ein Polit-Talk ausgerechnet während dieser stürmischen Zeiten eine Sommerpause einlegen? Anne Will will ihren Urlaub nun eigens für eine ARD-Sendung am Sonntagabend (Beginn 21.45 Uhr) unterbrechen, wie die Bild berichtet. Besonders pikant: Ausgerechnet Markus Söder soll zu Gast sein. Im Asylstreit hatte sich der bayerische Ministerpräsident offen gegen die Pläne der Kanzlerin gestellt.

Doch auch die weiteren Gäste haben es in sich: Merkels Vertrauter, der Ministerpräsident von Schleswig-Holstein, Daniel Günther (CDU), hat sein Kommen angesagt, dazu Ska Keller von den Grünen und die Journalisten Giovanni di Lorenzo (“Die Zeit“) und Robin Alexander (“Welt“).

„Interviewschlacht“ im Asylstreit

Doch auch Merkel wird am Sonntagabend nicht untätig sein. Bereits ab 19.10 Uhr sendet das ZDF das Sommerinterview mit der Kanzlerin. Merkel stellt sich dort den Fragen von Hauptstadtsudioleiterin Bettina Schausten. Das Gespräch soll vorab aufgezeichnet werden.

Merkel-Kontrahent Horst Seehofer hatte bereits am Mittwochabend einen viel beachteten Talkshow-Auftritt zu verzeichnen. In der ARD-Sendung Maischberger bekräftige der Bundesinnenminister die Position seiner CSU im Asylstreit - signalisierte jedoch zugleich Einigungsbereitschaft. „Wir werden das vernünftig unter Aufrechterhaltung der beiderseitigen Glaubwürdigkeit zu lösen versuchen“, beschwor Seehofer.

Lesen Sie auch: Merkel gegen Seehofer: Verkündet die Kanzlerin die Entscheidung heute im ZDF-Interview?

In unserem News-Ticker halten wir Sie über alle Entwicklungen im Asylstreit auf dem Laufenden.

Lesen Sie auch: ARD-Kommentator rechnet mit Seehofer ab - und empört viele Zuschauer

Außerdem: Hat Seehofer die CSU verärgert? Als Maischberger bei Aigner nicht weiterkommt, schreitet ein Gast ein

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lks

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