Weiße Weihnachten in NRW? „Arctic Outbreak“ könnte Schnee bringen
Wird das der kälteste Winter in NRW und Deutschland seit langer Zeit? Extreme Kälte aus Sibirien kommt zu uns - und sorgt vielleicht für weiße Weihnachten.
Hamm - Weiße Weihnachten wünschen sich viele Menschen in NRW und ganz Deutschland. Der Wunsch könnte in diesem Jahr in Erfüllung gehen. Doch das Wetter hat auch eine Kehrseite: Kälte und Glatteis. Und davon soll in den kommenden Tagen reichlich auf uns zukommen. Meteorologe Dominik Jung spricht sogar von einem „Arctic Outbreak“.
Schnee in NRW: „Arctic Outbreak“ könnte weiße Weihnachten bescheren
Was genau meint der Experte von wetter.net damit? In Oimjakon in Sibieren wurden am Montagmorgen (5. Dezember) Minus 57 Grad gemessen. Eine heftige Temperatur, wird sich da der ein oder andere Bürger in Deutschland denken. Und dann mit der Schulter zucken. Denn was hat die extreme Kälte in Sibirien, die in diesem Jahr ungewöhnlich früh eintrat, schon mit dem Wetter in Deutschland zu tun?
Die Antwort mag überraschen. „Dieses Kältereservoir wird immer wieder angezapft nach Nordeuropa und Mitteleuropa“, erklärt Jung. Die extrem kalte Luft, für die das Kältehoch Erik verantwortlich ist, wandert so rüber zu uns. Das heißt nicht, dass auch in Deutschland Minus 57 Grad erreicht werden. Aber ins Bibbern kommen könnten die Deutschen durchaus. Denn zumindest ein Teil dieser Kälte wird uns erreichen.
Mehr noch: Wenn die Prognosen für die kommenden Wochen so eintreffen, wird der Dezember in Nordrhein-Westfalen und ganz Deutschland deutlich kälter als in den vergangenen Jahren ausfallen. Damit ist der Monat deutlich zu kalt im Vergleich mit einem typischen Dezember. Jung macht dabei allerdings auf eine kuriose Sache aufmerksam: Ausgerechnet in den Alpen, wo man mit eher tieferen Temperaturen rechnet, könnte der Dezember 2022 leicht zu warm ausfallen.
Kalte Luft wandert aus Sibirien in Richtung NRW: Dezember wird zu kalt
Die aus Sibirien herüber wandernde kalte Luft konnten die Menschen in Deutschland schon am Montagmorgen (5. Dezember) bemerken. An vielen Orten hat es über Nacht geschneit. Der Deutsche Wetterdienst warnte in NRW sogar vor Glätte. Im Tagesverlauf soll das Wetter dann weiter Richtung Norddeutschland ziehen: In Hamburg und Schleswig-Holstein sollen Schnee und Glätte in der Nacht zu Dienstag ankommen.
Laut kanadischem und europäischem Wettermodell könnten am dritten Advent weite Teile von Deutschland von einer Schneedecke verdeckt sein. Vor allem im Osten und Südosten Deutschlands kann es zwischen 10 und 20 cm Schnee geben, in höheren Gebieten sogar bis 30 cm Schnee. Die extreme Kälte macht sich dann so richtig bemerkbar: So sagt das kanadische Wettermodell für den Süden von Deutschland Minus 12 bis Minus 13 Grad in 1500 Meter Höhe für den dritten Advent voraus. „Es wird immer kälter werden“, so Jung.
Erst wird es schmuddelig, dann bitter kalt in Deutschland
Die Woche vor dem dritten Advent soll zum großen Teil aber nicht weiß, sondern eher grau werden. Für den Nikolaustag etwa sind 3 bis 7 Grad vorhergesagt, Dominik Jung spricht von Schmuddelwetter. Im Verlauf der Woche gehen die Temperaturen dann nach und nach nach unten. Dabei macht der Meteorologe aber auch Hoffnung: „Das Weihnachtswetter ist natürlich noch unklar, aber die Wahrscheinlichkeiten für ein kaltes und schneereiches Weihnachtsfest steigen natürlich angesichts dieser Temperaturentwicklungen langsam aber sicher etwas an.“
Bei den eisigen Temperaturen machen es sich viele Menschen am liebsten in den eigenen vier Wänden gemütlich und genießen einen guten Film. Wie wäre es mit einem wahren Weihnachtsklassiker? Auch in diesem Jahr läuft „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ einige Male im TV. Der perfekte Snack dafür: Eine Mandarine. Oder doch lieber eine Clementine? Was ist eigentlich der Unterschied?