Knochenfund am Habichtsee: Polizei wendet sich an russischsprachige Bürger
Nach einem Knochenfund in Paderborn ermittelt die Polizei im Fall des vermissten Viktor Syrtsov. Die Polizei wendet sich jetzt mit einer Mitteilung an russischsprachige Bürger.
Update vom 30. März, 16.22 Uhr: Die Suche nach weiteren sterblichen Überresten des vermissten Viktor Syrtsov am Habichtsee waren erfolglos. Das teilten Polizei und Staatsanwaltschaft mit. Taucher und Leichenspürhunde hatten am Dienstag und Mittwoch die Gegend abgesucht, nachdem bei einem DNA-Abgleich herausgekommen war, dass der im Jahr 2020 am See gefundene Oberschenkelknochen zu dem seit 2002 Vermissten gehört. Nähere Informationen zu dem Mann und den Hintergründen seines Verschwindens hielt die Polizei aus ermittlungstaktischen Gründen zurück. Ein Gewaltverbrechen kann nicht ausgeschlossen werden.
Die Mordkommission „Hase“ der Polizei Bielefeld und die Staatsanwaltschaft Paderborn weiten nach eigenen Angaben die Ermittlungen jetzt weiter aus und wenden sich mit einer übersetzten Pressemitteilung an russischsprachige Personen. Das lässt zumindest darauf schließen, dass Viktor Syrtsov gebürtig aus Russland stammte oder zumindest russische Wurzeln hatte.
Knochenfund am Habichtsee: Mann seit 2002 vermisst
[Erstmeldung] Paderborn (NRW) – Im Sommer 2020 wurde am Habichtsee in Schloß Neuhaus, Stadtteil von Paderborn, ein Oberschenkelknochen gefunden. Erste Ermittlungen der Polizei verliefen ins Nichts. Zu wem gehört der sterbliche Überrest? Nach einem Hinweis aus dem Ausland hat jetzt ein DNA-Abgleich Licht ins Dunkle gebracht. Die Polizei sucht am Dienstag (28. März) mit Leichenspürhunden und Tauchern nach weiteren Überresten.
Eine Spaziergängerin fand nach Angaben der Polizei im August 2020 einen Knochen am Habichtsee im Paderborner Stadtteil Schloß Neuhaus. Ermittlungen ergaben, dass es sich um einen menschlichen Oberschenkelknochen handelt. Doch es gab keine Hinweise darauf, wem der Knochen gehörte. „Ein Abgleich in der Datei ,Vermisste und unbekannte Tote‘ verlief zunächst negativ“, sagen Polizei und Staatsanwaltschaft.
Nach Knochenfund in Paderborn: Polizei ermittelt im Fall des vermissten Viktor Syrtsov
Ein Hinweis aus dem Ausland führte die Ermittler auf die richtige Spur. Der Polizei wurde der Tipp gegeben, dass es sich um einen seit 2002 vermissten Mann handeln könnte: Viktor Syrtsov. Und tatsächlich: Ein DNA-Abgleich mit einem Angehörigen hat jetzt bestätigt, dass der Knochen zu dem damals 52-Jährigen gehört.

Viktor Syrtsov verschwand im Jahr 2002. Die Umstände sind nicht bekannt, ebenso sein damaliger Wohnort. „Wir müssen gewisse Informationen aus ermittlungstaktischen Gründen zurückhalten“, erklärte ein Sprecher der Polizei Bielefeld, die die Ermittlungen übernommen hat, auf Nachfrage von wa.de.
Knochen von Viktor Syrtsov gefunden: Mordkommission ermittelt
Da ein Gewaltverbrechen nicht ausgeschlossen werden kann, ermittelt die Mordkommission „Hase“ unter der Leitung des Kriminalhauptkommissars Markus Ickler zusammen mit der Staatsanwaltschaft Paderborn.
Nach den neuen Erkenntnissen soll am Dienstag (28. März) nach weiteren sterblichen Überresten des Vermissten gesucht werden. Dafür werden Leichenspürhunde und Polizeitaucher am Habichtsee eingesetzt.
Außerdem suchen Polizei und Staatsanwaltschaft Zeugen, die Hinweise zum Vermissten oder seinem damaligen Aufenthalt machen können. Sie werden gebeten, sich unter 0521-545-0 an die Polizei Bielefeld zu wenden.
Immer wieder werden vor allem in der Nähe von Seen und Flüssen menschliche Überreste gefunden. Im Jahr 2022 machte eine Spaziergängerin einen grausigen Fund an der Lenne in Hagen. Sie fand einen Schädel und weitere Knochen.