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Ex-OB-Kandidat fürchtet: Problemstraße wird jetzt zum „Todesstreifen“

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Von: Lea Creutzfeldt

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Ein Radschutzstreifen auf der Manderscheidtstraße in Essen.
Sogenannte Radschutzstreifen sollen eigentlich zur Sicherheit von Radfahrern beitragen, doch in der Praxis bewirken sie oft das Gegenteil. (Symbolbild) © Socrates Tassos/Funke Foto Services/Imago

Die Saarner Straße in Mülheim gilt als Problemstraße. Eine Sanierung soll sie nun sicherer machen. Doch es gibt Befürchtungen, dass dies neue Probleme hervorbringt.

Mülheim an der Ruhr – Die Stadt Mülheim (NRW) plant eine Sanierung der Saarner Straße – zugunsten von Fußgängern und Radfahrern. Die Straße soll durch sogenannte Radschutzstreifen sicherer gemacht werden.

Was ist ein Radschutzstreifen?

Ein Radschutzstreifen ist ein Radweg auf der Fahrbahn, der mit gestrichelten Linien gekennzeichnet ist. Autofahrern ist es nur erlaubt, über die Linie zu fahren, wenn sie dabei Radfahrer nicht gefährden. Laut Straßenverkehrsordnung (§ 5 Abs. 4 S. 2 StVO) muss dabei ein Mindestabstand von 1,5 Metern zwischen Radfahrer und Auto gewährleistet sein.

Politiker befürchtet „Todesstreifen“ für Radfahrer

Die Pläne für die Saarner Straße stoßen nicht ausschließlich auf Zustimmung. Der Ex-Oberbürgermeister-Kandidat Jürgen Abeln, der eigentlich für einen rad- und fußgängergerechten Umbau ist, äußerte in einem offenen Brief an Stadt und Politik Kritik. Wie die WAZ berichtet, könnten laut Abeln Engpässe, wie der Abschnitt zwischen Prinzeß-Luise-Straße bis etwa Düppenbäcker Weg, besonders gefährlich für Radfahrer werden. Denn diese fahren dort, trotz Schutzstreifen, mit Pkw und Lkw zusammen direkt auf der Straße.

Auf dem durch Strichen gekennzeichneten Radschutzstreifen ist es Autofahrern erlaubt, Radfahrer zu überholen. Diese müssen dabei theoretisch zwar einen Mindestabstand von 1,5 Metern einhalten, in der Praxis überholten die Autofahrer Radfahrer jedoch häufig mit zu wenig Abstand, so die Argumentation

Ein weiteres Problem könne das sogenannte Dooring sein – also das Zusammenstoßen zwischen Radfahrern und plötzlich aufgehenden Autotüren. Diese beiden Gefahren könnten laut Abeln den Schutzstreifen schnell zum „Todesstreifen“ machen. „Wer sich also als Radfahrer an den Fahrradschutzstreifen hält, kann sich schon mal ein Bett im Krankenhaus reservieren“, so Abeln.

Lösungsvorschläge für Saarner Straße: Möglicher Unmut bei Autofahrern

Die Lösungsvorschläge für die viel befahrene Saarner Straße, die Ex-OB-Kandidat Abeln in seinem offenen Brief darstellt, dürften bei vielen Autofahrern nicht gut ankommen – Abeln schlägt folgende Lösungen vor:

Auch in anderen Städten kommt es trotz angeblicher Verbesserungen immer wieder zu Verkehrschaos zwischen Radfahrern und Autofahrern – Wie 24Rhein berichtet, bringt das neue Verkehrskonzept auf der Venloer Straße in Köln überhaupt keine Sicherheit. (lc)

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