Corona-Maßnahmen
Die Maßnahmen, die in NRW zur Bekämpfung der Corona-Pandemie getroffen wurden, werden gegenüber dem ersten „NRW Check“ etwas anders bewertet. Fanden im Dezember noch 63 Prozent der Bürger die Maßnahmen nicht weitreichend genug, sagen dies aktuell nur noch 30 Prozent. Deutlich mehr Befragte als im Dezember (18 Prozent) halten die Maßnahmen nun für angemessen (39 Prozent). Ebenfalls gestiegen ist der Anteil derer, denen die Beschlüsse zu weit gehen (von 15 auf 25 Prozent).
Die Umfrage wird auch nach Regionen ausgewertet: Während die Corona-Politik im Ruhrgebiet (etwa Hamm, Dortmund) annähernd so wie im Landesdurchschnitt beurteilt wird, ist die Zustimmung im Münsterland und in der Hellweg-Region (Münster, Kreis Warendorf, Soest, Werl, Lippstadt, Erwitte, Geseke) mit 42 Prozent etwas größer. Im Sauer- und Siegerland (Märkischer, Kreis, Warstein, Möhnesee, Rüthen) halten weniger Menschen (33 Prozent) die Maßnahmen für angemessen. 31 Prozent der Befragten aus dieser Region halten sie für zu weitreichend, 33 Prozent finden sie hingegen nicht ausreichend.
Allgemeine Impfpflicht
Die Unterstützung für eine allgemeine Impfpflicht ist in NRW rückläufig. Eine deutliche Mehrheit von 63 Prozent der Bürger (Dezember: 73 Prozent) spricht sich aber weiterhin für eine allgemeine Impfpflicht gegen Corona aus. 31 Prozent sind dagegen (Dezember: 24 Prozent).
LockdownInteressant vor dem Hintergrund der aktuellen Lockerungsdebatten: Jeder zweite Bürger in NRW (51 Prozent) hält einen Lockdown mit geschlossenen Geschäften, Clubs und Freizeiteinrichtungen sowie Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen für alle Bürger für richtig, wenn die Infektionszahlen weiter steigen sollten. Am größten ist die Zustimmung in Ostwestfalen (60 Prozent) und im Ruhrgebiet (54 Prozent).
Im Sieger- und Sauerland leben hingegen mehr Gegner eines neuerlichen Lockdowns. Nur 45 Prozent der Befragten aus dieser Region würden einen weiteren Lockdown gutheißen, 51 Prozent lehnen ihn hingegen ab. Landesweit sind 43 Prozent der Befragten gegen einen generellen Lockdown.
Gewählt wird in NRW am Sonntag, 15. Mai. Spitzenkandidaten im Kampf um das Amt des Ministerpräsidenten sind Hendrik Wüst, Thomas Kutschaty, Mona Neubaur und Joachim Stamp.
Für den „NRW Check“ befragte forsa zwischen 26. Januar und 2. Februar 2022 insgesamt 2006 wahlberechtigte Bürger in NRW. Die vorliegende Befragung ist die zweite von vier Erhebungen, die erste fand im Dezember statt. Bis zur Landtagswahl am 15. Mai 2022 werden im März und im April/Mai zwei weitere Befragungen folgen. Auftraggeber sind 38 Zeitungstitel, auch unsere Zeitung.