Thomas Kutschaty kommt aus Essen. Oberbürgermeister der Ruhrgebietsmetropole ist seit 2015 Thomas Kufen – ein Christdemokrat. Das spricht natürlich nicht für die SPD. Das Image der Sozialdemokraten in Kutschatys Heimatstadt könnte besser sein. Essen sei, wie ein politischer Berichterstatter mal formulierte, seit Jahren Synonym für SPD-Filz. Verantwortlich ist Kutschaty dafür aber nicht. Die Lage hat sich zudem gebessert. Die Umfragewerte für die SPD steigen vor allem im Ruhrgebiet.
Kutschaty ist nicht so bekannt wie es ein möglicher Ministerpräsident sein sollte. Immerhin: Einen Rücktritt wie Wüst bei Rüttgers hat der 52-Jährige nicht in seinem Lebenslauf. Ein Makel, wenn man ihn als solchen bezeichnen will, ist die Tatsache, dass nicht alle Genossen Kutschatys Freunde sind.
Kein Wunder: Der Essener Machtkämpfer räumte auf dem Weg zum Fraktionschef erst den damaligen parlamentarischen Geschäftsführer Marc Herter - heute Oberbürgermeister der Stadt Hamm - und dann auf dem Weg zum Parteichef den jetzt ehemaligen Landeschef Sebastian Hartmann ab. Freund, Feind, Parteifreund – Kutschaty kennt das.