Für die FDP könnte es dagegen mit dem Regieren weitergehen. Für die Dreierbündnisse Jamaika (mit CDU und Grünen) oder Ampel (mit SPD und Grünen) werden die Liberalen benötigt. Offiziell halten sich die Gelben beide Wege offen. Während Parteichef und Spitzenkandidat Joachim Stamp sein gutes Verhältnis zu CDU-Ministerpräsident Hendrik Wüst betont, tauschen sich Parteifreunde formlos mit Sozialdemokraten über eine mögliche Zusammenarbeit aus.
SPD-Chef Kutschaty kommentierte am Mittwoch die aktuellen Umfragen zur NRW-Wahl so: „Rot-Grün liegt klar vor Schwarz-Gelb.“ Der Genosse eröffnet also kurz vor Toreschluss doch noch den Lagerwahlkampf. Warum? Zum einen fällt so nicht auf, dass die CDU vor der SPD liegt. Zum anderen verschickt Kutschaty auf diesem Weg bereits die Einladung an die FDP, nach der Wahl auf die Seite der Sieger zu kommen – als Teil einer Ampel-Koalition.
An der FDP wird diese nicht scheitern. „In Berlin wird an der Ampel bereits gearbeitet“, verriet uns ein Mitglied des Bundesvorstandes.