Wegen Krieg in der Ukraine: Fest an Rosenmontag in Köln abgesagt
Lange hatte Corona den Kölner Karnevalisten einen Strich durch die Rechnung gemacht. Wegen des Kriegs in der Ukraine fällt auch die Ersatzveranstaltung am Rosenmontag aus.
Hamm - Seit Donnerstag, 11.11 Uhr, läuft der Karneval in Köln (Nordrhein-Westfalen). Es sollten Tage des Feierns werden, die es seit Ausbruch der Corona-Krise so nicht gegeben hatte. Doch weil es auch diesmal nicht wirklich zur aktuellen Situation passt, zog das Kölner Festkomitee jetzt die Reißleine.
Stadt in NRW | Köln |
Fläche | 405,2 km² |
Höhe | 53 m |
Wegen Krieg in der Ukraine: Fest an Rosenmontag in Köln abgesagt
Wegen des Kriegs in der Ukraine hat das Festkomitee Kölner Karneval das für Montag geplante Rosenmontagsfest mit einem Umzug im Rheinenergiestadion abgesagt. Stattdessen werde man eine Friedensdemonstration mit Persiflagewagen auf Plätzen in der Innenstadt in Köln organisieren, sagte ein Sprecher des Festkomitees der Deutschen Presse-Agentur.
Eigentlich war das Rosenmontagsfest als Corona-gerechter Ersatz für den Rosenmontagszug gedacht - es wurden bestimmte Corona-Regeln für Karneval festgelegt. Der Kölner Rosenmontagszug sollte dabei durchs Fußballstadion des 1. FC Köln ziehen. Das sei nun aber angesichts der aktuellen Ereignisse nicht mehr möglich, wie das Festkomitee entschied. Ein unbeschwertes Feiern sei kaum noch denkbar, denn die Gedanken der Jecken seien bei den Menschen in der Ukraine.
Während man den Straßen- und Kneipenkarneval an Weiberfastnacht nicht mehr habe absagen können, stelle sich die Situation für die anderen Karnevalstage anders dar. Statt des Rosenmontagsfests im Stadion plane das Festkomitee jetzt eine Friedensdemo in der Innenstadt.
Rosenmontagsfest in Köln abgesagt: Friedensdemo als Ersatz
Wie soll das ablaufen? Karnevalswagen sollen auf verschiedenen Plätzen gezeigt werden - insbesondere jene, die den russischen Präsidenten Wladimir Putin und die Situation in Osteuropa zum Thema haben. „Die Persiflagen sind das Ausdrucksmittel der Karnevalisten, um auf Missstände hinzuweisen“, sagte Festkomitee-Präsident Christoph Kuckelkorn. „Und der schrecklichste Missstand derzeit sind die Kampfhandlungen in der Ukraine. Da gilt es, Flagge für ein friedliches Miteinander zu zeigen. Die Kölner werden damit auch nach draußen ein deutliches Signal setzen und zeigen, dass sie nicht nur feiern können, sondern auch solidarisch mit Menschen in Not sind.“

Zuvor hatte sich auch NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) dafür ausgesprochen, Karnevalsumzüge abzusagen. „Krieg und Karneval in Europa passen nicht zusammen“, sagte Hendrik Wüst in seinem Statement zum Krieg in der Ukraine. „Mir persönlich ist überhaupt nicht zum Feiern zumute in diesen Stunden. In diesem traurigen Moment, in dem der Krieg zurückgekehrt ist nach Europa, halte ich Karnevalszüge für völlig unangemessen.“
Am Morgen zum Start des Straßenkarnevals hatte die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker mit einer Schweigeminute den Leidtragenden des russischen Angriffs auf die Ukraine gedacht und gesagt: „Mir ist wirklich nicht zum Feiern zumute. Aber weder ich noch das Festkomitee können und wollen den Karneval absagen.“