Hochwasser-Lage in NRW mancherorts kritisch — vollgelaufene Keller abgepumpt
Mehrere Städte in NRW sind am Donnerstagabend von Hochwasser betroffen gewesen. Im Sauerland war die Feuerwehr mit Hochleistungspumpen im Einsatz.
Sauerland - Es regnet und regnet am Donnerstag (12. Januar) in Nordrhein-Westfalen. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat für einige Teile des Landes wegen Dauerregen und drohendem Hochwasser die Warnstufe Rot herausgegeben. Unter anderem gilt dies bis in die Nacht für den südlichen Märkischen Kreis. In Halver wurde die Lage am späten Abend kritischer. Anwohner wurden zwischenzeitlich gebeten, ihre Häuser zu verlassen.
Der Volme-Pegel stieg am Donnerstag immer weiter. Schon am Morgen wurde der erste Hochwasserinformationswert überschritten. Halver bereitete sich auf mögliche Überflutungen vor. Es wurden Sandsäcke verteilt. Mit Bangen blickten die Menschen auf den steigenden Pegel des Flusses. Die Erinnerung an die Juli-Flut von 2021 steckt den Menschen noch immer in den Knochen.
Hochwasser-Lage in NRW mancherorts kritisch — vollgelaufene Keller abgepumpt
Am späten Abend spitzte sich die Lage dann etwas zu. Die Feuerwehr teilte zunächst mit, dass einige Anwohner aus Oberbrügge ihre Häuser verlassen sollen. Der Stadtteil liegt direkt an der Volme. Betroffen waren die Menschen, die entlang der dortigen B54 wohnen. Die Anwohner sollten höhergelegene, sichere Orte zum Beispiel bei Freunden oder Verwandten aufzusuchen. Mehrere Keller liefen voll die Feuerwehr musste Hochleistungspumpen einsetzen. Im Bürgerhaus der Stadt Halver wurde eine Not-Sammelstelle eingerichtet.

Wenig später entschärften die Behörden im Märkischen Kreis ihre Warnung. Es sei keine Evakuierung nötig, so die Polizei via Twitter. Anwohner der betroffenen Gebiete sollten untere Etagen und Keller meiden. Wer zur Sicherheit sein Haus verlassen möchte, könne dies natürlich trotzdem tun.
Als Unterkunft steht das Bürgerhaus Oberbrügge, Am Nocken 12, bereit. Die Räume sind vom DRK als beheizte Notunterkunft vorbereitet.
Warn-App und Sirenen schlagen Alarm — Gefahr von Überflutungen in Oberbrügge
Auch die Warn-App NINA schlug am Donnerstagabend Alarm und gab die Warnstufe „Extreme Gefahr“ heraus. Gewarnt wurde vor Überflutungen. Heiz- und Kochgeräte sollten abgeschaltet werden. Ebenso wurde die Bevölkerung durch Sirenen gewarnt.

Im Märkischen Kreis erwartet man, dass die Volme noch am Abend auch den zweiten Hochwasserinformationswert überschreiten wird. Der liegt bei 2,10 Meter. Das bedeutet laut der Hochwasserzentrale: Gefahr der Überflutung einzelner bebauter Grundstücke oder Keller; Sperrung überörtlicher Verkehrsverbindungen oder vereinzelter Einsatz der Wasser- oder Dammwehr (Feuerwehr, Katastrophenschutz) möglich.
Laut Kreis-Leistelle gab es bislang wegen des Dauerregens „eine Menge Einsätze“ im Märkischen Kreis. Der Bereich Halver sei dabei am meisten betroffen gewesen. „Es ist aber alles noch händelbar“, so ein Sprecher.
Frühzeitig vorbereitet hatte sich am Donnerstag auch die Stadt Hagen. Hier wird das Hochwasser gegen Mitternacht erwartet; Anwohner sollten Vorkehrungen treffen.