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Möglicher Anschlag auf Synagoge in Hagen: 16-Jähriger muss in U-Haft

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Von: Erik Hlacer, Kristina Köller

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Vor einer Synagoge in Hagen hat es wegen der möglichen Planung eines Anschlags einen Großeinsatz gegeben. Es gab mehrere Festnahmen. Ein 16-Jähriger sitzt in U-Haft.

Update vom 17. September, 19.49 Uhr: Im Fall der mutmaßlichen Anschlagspläne auf die Synagoge in Hagen muss der festgenommene 16-Jährige in Untersuchungshaft. Ein Richter bestätigte am Freitagabend in Hagen, dass gegen den Jugendlichen ein dringender Tatverdacht besteht. Das hat die Generalstaatsanwaltschaft in Düsseldorf mitgeteilt.

StadtHagen
RegierungsbezirkArnsberg
Fläche160,4 km²
Einwohner188.687 (31. Dez. 2020)

Möglicher Anschlag auf Synagoge in Hagen: Verdächtiger wird Haftrichter vorgeführt

Update vom 17. September, 17.04 Uhr: Der wegen mutmaßlicher Anschlagspläne auf die Synagoge in Hagen festgenommene Jugendliche wird einem Haftrichter vorgeführt. Das sagte ein Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft Düsseldorf am Freitag auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. Die Ermittler sehen demnach einen dringenden Tatverdacht gegen ihn und werden einen Haftbefehl beantragen.

Update vom 17. September, 10.40 Uhr: Der 16-jährige Syrer, der wegen eines befürchteten Anschlags auf die Synagoge in Hagen vorläufig festgenommen worden war, ist auch am Freitagmorgen noch in Polizeigewahrsam gewesen. Sein Anwalt Ihsan Tanyola rechnete allerdings mit Freilassung seines Mandanten noch am selben Tag. „Es hat sich kein Tatvorwurf erhärtet, der das rechtfertigen würde“, sagte der Hagener Strafrechtler der Deutschen Presse-Agentur in Düsseldorf zu der Festnahme. Zu Einlassungen des 16-Jährigen in dessen Vernehmung wollte er sich nicht äußern. Auch die Generalstaatsanwaltschaft Düsseldorf vermeldete am Freitagmorgen zunächst noch keinen neuen Sachstand.

Update vom 16. September, 22.10 Uhr: Nach einer möglichen Gefährdungslage an einer Synagoge in Hagen hatte die Polizei einen 16-Jährigen festgenommen. In dessen Wohnung wurden drei weitere Personen angetroffen und dem polizeilichen Gewahrsam zugeführt. Wie die Polizei Dortmund nun mitteilte, wurden die drei Personen am Donnerstag wieder freigelassen, da sich kein dringender Tatverdacht gegen sie ergab. Die polizeilichen Maßnahmen gegen den 16-jährigen Hagener dauern dagegen an. Bis zum Donnerstagabend hatte die Generalstaatsanwaltschaft in Düsseldorf noch nicht entschieden, ob sie gegen den Jugendlichen einen Haftbefehl beantragen wird. 

Großalarm an Synagoge in Hagen: Vier Festnahmen - 16-Jähriger bestreitet Anschlagspläne

Der Jugendliche soll Kontakt zu einem bekannten Islamisten im Ausland gehabt und sich mit Fragen des Bombenbaus beschäftigt haben, hieß es aus Sicherheitskreisen. Der Hinweis soll von einem ausländischen Geheimdienst an den Bundesnachrichtendienst (BND) gegangen sein. Den Ermittlern zufolge hat der Jugendliche den Kontakt zugegeben, Anschlagsabsichten auf die Synagoge aber bestritten. 

Update vom 16. September, 13.45 Uhr: In Hagen laufen weiter Durchsuchungsmaßnahmen in mehreren Objekten. Das melden die Generalstaatsanwaltschaft Düsseldorf und die Polizei Dortmund in einer gemeinsamen Pressemitteilung.

Ein Mann wird im Zusammenhang mit dem mutmaßlich geplanten Anschlag auf die Hagener Synagoge von Polizisten abgeführt. Nach dem Polizeieinsatz an der Synagoge in Hagen hat die Polizei vier Verdächtige festgenommen, darunter einen 16-Jährigen in Hagen.
Ein Mann wird im Zusammenhang mit dem mutmaßlich geplanten Anschlag auf die Hagener Synagoge von Polizisten abgeführt. Nach dem Polizeieinsatz an der Synagoge in Hagen hat die Polizei vier Verdächtige festgenommen. © Alex Talash/dpa

Nachdem am Donnerstagmorgen um 8 Uhr ein 16-Jähriger in Hagen festgenommen worden war, sind bei der Durchsuchung dessen Wohnung drei weitere Personen angetroffen worden, heißt es weiter. „Inwieweit ein Tatverdacht besteht, ist Gegenstand der aktuellen Ermittlungen, die bei der Generalstaatsanwaltschaft Düsseldorf - Zentralstelle Terrorismusverfolgung Nordrhein-Westfalen - wegen des Vorwurfs der Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat geführt werden.“

Synagoge in Hagen: Anschlag geplant - vier Festnahmen

Update vom 16. September, 12.26 Uhr: Wie die Polizei Hagen mitteilte, hat es nach dem Großeinsatz an der Synagoge in Hagen vier Festnahmen gegeben. Aus nordrhein-westfälischen Sicherheitskreisen verlautete, der Generalbundesanwalt sei eingeschaltet worden.

Eine Polizeisprecherin sagte, es liefen Durchsuchungen, um mögliche Beweismittel zu sichern. Laut dpa waren in der Nähe der Wohnung eines festgenommenen 16-Jährigen weiterhin zahlreiche Spezialkräfte im Einsatz.

Bundesjustizministerin Christine Lambrecht hat im Zusammenhang mit den Ermittlungen wegen eines möglichen Anschlags auf die Synagoge in Hagen von einer „sehr ernsten Bedrohungslage“ gesprochen. Der Vorfall wecke entsetzliche Erinnerungen an den Anschlag auf die Synagoge in Halle vor zwei Jahren, sagte die SPD-Politikerin am Donnerstag laut einer Mitteilung ihres Ministeriums. „Es ist unerträglich, dass Jüdinnen und Juden erneut einer so schrecklichen Bedrohungslage ausgesetzt sind und den Beginn ihres höchsten Festes Jom Kippur nicht friedlich gemeinsam feiern konnten.“

Nach dem Großalarm in der Nacht ist die Polizei am Donnerstag weiterhin an der Synagoge in Hagen präsent.
Nach dem Großalarm in der Nacht ist die Polizei am Donnerstag weiterhin an der Synagoge in Hagen präsent. © Markus Klümper/dpa

Synagoge in Hagen: NRW-Innenminister Reul spricht von ernster extremistischer Bedrohung

Update vom 16. September, 11.22 Uhr: In Hagen hat es nach Worten des NRW-Innenministers Herbert Reul (CDU) eine ernste extremistische Bedrohung gegeben. „Es bestand die Gefahr eines Anschlags auf die Synagoge in Hagen“, sagte Reul am Donnerstag bei der Vereidigungsfeier junger Polizisten in Köln. „Ihre Kolleginnen und Kollegen haben das vermutlich verhindert.“

Nach möglicher Gefährdungslage an Synagoge in Hagen
Nach dem großen Polizeieinsatz an der Synagoge in Hagen hat es nach Angaben des nordrhein-westfälischen Innenministers Herbert Reul eine Festnahme gegeben. © Markus Klümper/dpa

Update vom 16. September, 10.45 Uhr: Offenbar hat es nach dem Großalarm an einer Synagoge in Hagen nicht nur eine Festnahme gegeben - sondern mehrere. Davon berichtet der WDR. Zunächst hatte NRW-Innenminister Herbert Reul der dpa nur eine Festnahme bestätigt.

Die Synagoge in Hagen war am späten Mittwochnachmittag wegen einer möglichen Gefährdungslage abgeriegelt worden - es folgte der Großeinsatz in der Nacht - bei dem vor Ort keinerlei Hinweise auf einer wirkliche Gefährdung gefunden wurden. Dem Nachrichtenmagazin Spiegel zufolge hatten Sicherheitsbehörden einen Hinweis von einem ausländischen Geheimdienst erhalten.

Der Partnerdienst habe vor einem mutmaßlichen Islamisten in Deutschland gewarnt, der sich im Internet verdächtig verhalten habe. Die Ermittlungen hätten zu dem 16-Jährigen geführt, der in Hagen in einer Wohnung mit seinem Vater lebe.

Dem Spiegel zufolge ermittelt die Generalstaatsanwaltschaft Düsseldorf gegen den Jugendlichen wegen des Verdachts der Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat. Auf dpa-Anfrage wollte ein Sprecher der Behörde zunächst nur bestätigen, dass die bei der Behörde angebundene Zentralstelle Terrorismusverfolgung Nordrhein-Westfalen in die Ermittlungen eingebunden ist. „Nähere Angaben können zum jetzigen Zeitpunkt nicht gemacht werden“, so der Sprecher. Aus nordrhein-westfälischen Sicherheitskreisen verlautete unterdessen, dass der Generalbundesanwalt eingeschaltet worden sei.

Mögliche Gefährdungslage an jüdischer Einrichtung in Hagen
Einsatzkräfte der Polizei sperren eine Straßen in Hagen. Die Polizei geht Hinweisen auf eine mögliche Gefährdungslage an einer jüdischen Einrichtung nach. © Kai-Uwe Hagemann/dpa

Update vom 16. September, 10.28 Uhr: Nach dem großen Polizeieinsatz an der Synagoge in Hagen hat es nach Angaben des NRW-Innenministers Herbert Reul (CDU) eine Festnahme gegeben. „Es wurde ein Jugendlicher festgenommen“, sagte Reul der Deutschen Presse-Agentur am Donnerstag in Köln. Der Spiegel berichtete zuvor, ein 16-jähriger Syrer solle eine Sprengstoffattacke vorbereitet haben. Demnach durchsuchte die Polizei am Donnerstagvormittag dessen Wohnung.

Update vom 16. September, 6.27 Uhr: Nach dem Großeinsatz der Polizei vor der Synagoge in Hagen gehen die Ermittlungen zu den Hintergründen heute weiter. „Wir sind jetzt in besonders engem Kontakt mit der jüdischen Gemeinde. Die Menschen sind in Sorge“, sagte ein Polizeisprecher in der Nacht. Zugleich sei der Schutz des Gotteshauses verstärkt worden. Noch in der Nacht standen zwei Polizeiwagen vor dem Gebäude. Die Beamten waren mit Maschinenpistolen bewaffnet.

Großalarm an Synagoge in Hagen: Ermittlungen der Polizei laufen

Am späten Mittwochnachmittag hatten starke Polizeikräfte die Synagoge abgeriegelt, nachdem es Hinweise auf eine „mögliche Gefährdungslage“ gegeben hatte. Die Straße in der Innenstadt von Hagen, an der die Synagoge liegt, wurde in 250 Metern Abstand gesperrt. Zahlreiche Kräfte einer Einsatzhundertschaft seien im Einsatz gewesen, sagte der Polizeisprecher.
Ein für Mittwochabend geplanter Gottesdienst zu Jom Kippur, dem höchsten jüdischen Feiertag, wurde kurzfristig abgesagt.

Hundertschaft der Polizei sichert Synagoge gegen Anschlag ab.
Die Polizei sichert nach wie vor die Synagoge in Hagen ab. Allerdings mit geringerem Aufgebot. © Markus Klümper

Nachbarn, die im Umfeld zu ihren Wohnungen wollten, mussten ihren Personalausweis vorzeigen. Hundeführer mit mehreren Polizeihunden durchsuchten die Synagoge und das benachbarte Gemeindehaus, in dem auch eine Arztpraxis untergebracht ist. Sie fanden offensichtlich nichts in den Gebäuden. An der Hagener Synagoge habe die Polizei keine Hinweise auf eine tatsächliche Gefährdung festgestellt, wurde noch in der Nacht mitgeteilt. Es lägen auch keine Hinweise vor, dass andere jüdische Gemeinden in Nordrhein-Westfalen gefährdet sein könnten.

Worin die mögliche Gefahr bestand, ob es möglicherweise eine Bombendrohung gegeben habe, teilte die Polizei nicht mit. Es werde weiter ermittelt, sagte der Polizeisprecher.

Update vom 16. September, 1.16 Uhr: Die schwer bewaffnete Hundertschaft der Polizei Dortmund ist inzwischen abgerückt. Stattdessen sind nun neue Einsatzkräfte vor Ort, die die Synagoge in Hagen bewachen. Dabei handelt es sich offenbar um Streifenwagenpolizisten. Die Anspannung hat sich dementsprechend etwas gelegt. Eine akute Gefahrensituation ist zur Stunde nicht auszumachen. Dennoch sind viele Fragen zu den Hintergründen des Polizeieinsatzes weiter ungeklärt.

Synagoge in Hagen: Besteht Gefahr für Anschlag? Polizei mit Hundertschaft im Einsatz

[Erstmeldung vom 15. September, 22.00 Uhr] Hagen - An der Synagoge an der Potthofstraße in Hagen findet derzeit ein Großeinsatz statt. Das teilte die zuständige Polizei Dortmund am Mittwochabend mit. „Uns liegen aktuell Hinweise über eine mögliche Gefährdungslage vor“, erklärte die Polizei und verwies auf entsprechende Schutzmaßnahmen. Diverse Medien berichten von einer möglichen Anschlagsdrohung. Die Polizei hält sich bedeckt. (News aus Nordrhein-Westfalen)

Wie die Westfalenpost berichtet, ist eine Hundertschaft der Polizei Dortmund zu dem Einsatz nach Hagen ausgerückt. Es patrouillieren demnach schwerbewaffnete Polizisten vor der Synagoge. Der Bereich um die Synagoge ist zur Stunde weiträumig abgesperrt worden.

Mit Details hält sich die Polizei Dortmund derzeit zurück. Ein Polizeisprecher verwies auf Anfrage unserer Redaktion darauf, dass man in einem engen Austausch mit der jüdischen Kultusgemeinde stehe. Der Polizeieinsatz an der Synagoge in Hagen läuft demnach bereits seit 17.30 Uhr.

Hagen: Gefährdungslage an Synagoge - Oberbürgermeister Erik O. Schulz nimmt Stellung

Hagens Oberbürgermeister Erik O. Schulz hat der jüdischen Gemeinde wegen der aktuellen Bedrohungslage seine Solidarität versichert. „So wenig wir auch über die genaue Situation wissen - in unseren Gedanken sind wir bei der Jüdischen Gemeinde Hagen“, zitiert ihn die Westfalenpost.

Die Polizei befindet sich in einem Großeinsatz an einer Synagoge in Hagen.
Die Polizei befindet sich in einem Großeinsatz an einer Synagoge in Hagen. © Markus Klümper

Auch im Netz solidarisieren sich bereits Einige mit den Betroffenen. „Es ist einfach schrecklich und unerträglich, dass Jüdinnen und Juden heute Nacht in #Hagen nicht gemeinsam #JomKippur in Frieden feiern können, Angst haben müssen, weil es eine Anschlagsdrohung gegen die dortige Synagoge gibt. In Gedanken bei Euch!“, schreibt ein Nutzer auf Twitter.

NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) wurde über den Polizeieinsatz an der jüdischen Synagoge in Hagen „umfassend unterrichtet“, teilte ein Polizeisprecher am Mittwochabend mit. Die Gefährdungslage in Hagen könnte mit einem Feiertag der jüdischen Gemeinde zusammenhängen. Am Mittwoch und Donnerstag (15. und 16. September 2021) findet der jüdische Feiertag Jom Kippur statt. Es ist der höchste jüdische Feiertag.

Wir berichten weiter.

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