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So viel verdient Dortmunds Oberbürgermeister Thomas Westphal im Jahr

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Von: Julia Bremken

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Der Dortmunder Oberbürgermeister hat sein Einkommen öffentlich gemacht. Er verdient durch Nebeneinkünfte mehr als ein Vollzeitarbeitnehmer im Jahr.

Dortmund – Ob Politiker, Bürgermeister oder Lehrer - bei der Höhe des eigenen Gehalts lässt sich kaum einer gerne in die Karten schauen. Deshalb kann oftmals nur darüber spekuliert werden. Thomas Westphal (56), der Oberbürgermeister der Stadt Dortmund, hat damit aber scheinbar kein Problem. RUHR24 weiß, wie viel Geld der Oberbürgermeister für seine Arbeit bekommt und was er sich nebenbei noch dazuverdient.

Oberbürgermeister in NRW: So viel Geld gibt es im Monat

Wie viel ein Bürgermeister oder auch Oberbürgermeister in NRW verdient, hängt von der Einwohnerzahl der Gemeinde ab. Bei Beamten nennt sich der monatliche Verdienst nicht Gehalt, sondern Besoldung.

Mit über 500.000 Einwohnern zählt Dortmund zu den großen Städten in NRW. Daher fällt die Besoldung hier auch höher aus als in einer kleineren Gemeinde. Laut den Daten des öffentlichen Dienstes verdient der Bürgermeister der Stadt Dortmund, Thomas Westphal, über 14.000 Euro im Monat.

Auch wenn das für den normalen Bürger eine Menge Geld ist, darf man nicht vergessen, dass auch ein hauptberuflicher Bürgermeister Steuern zahlen muss. Und die fallen bei so einem Lohn entsprechend hoch aus.

Oberbürgermeister von Dortmund: Nebenverdienst höher als Jahresgehalt der Deutschen

Die Besoldung eines Bürgermeisters ist kein Geheimnis. Anders sieht es aber bei den Nebeneinkünften aus. Denn als Mitglied diverser Aufsichtsräte bekommt der Bürgermeister zusätzlich Geld. Wie viel, erfährt sonst nur der Stadtrat. Denn die Einnahmen aus Nebentätigkeiten unterliegen dem personenbezogenen Datenschutz.

Thomas Westphal (SPD), der Oberbürgermeister der Stadt Dortmund, machte seinen Nebenverdienst aber bewusst öffentlich. „Mir ist an transparentem Handeln gelegen – das ist entscheidend für das Verhältnis von Verwaltung, Politik und Öffentlichkeit“, heißt es in einer Pressemitteilung der Stadt Dortmund.

Demnach habe Oberbürgermeister Thomas Westphal 65.000 Euro netto, im Jahr 2022, aus Nebentätigkeiten eingenommen. Ein Drittel davon ging nochmal an die Stadt. Zum Vergleich: Ein vollzeitbeschäftigter Arbeitnehmer verdiente laut dem Statistischem Bundesamt im Jahr 2022 knapp 49.000 Euro brutto.

Oberbürgermeister von Dortmund: meisten Tätigkeiten sind unbezahlt

Die bezahlten Nebentätigkeiten sind aber tatsächlich nur die Spitze des Eisbergs. Denn was vermutlich nur die wenigsten wissen - die meisten Mitgliedschaften und Nebentätigkeiten des Bürgermeisters sind unbezahlt.

Oberbürgermeister Thomas Westphal setzt sich nicht nur für eine bessere Bahnverbindung zwischen Dortmund und Münster ein. Er ist Beiratsmitglied der Technischen Universität Dortmund und Vorstandsmitglied der Dortmunder Stiftung. Doch für diese und 18 weitere Tätigkeiten gibt es kein Geld.

Bürgermeistern in NRW: Einkommen ist sehr unterschiedlich

Da in NRW die Besoldungshöhe der Bürgermeister von der Einwohnerzahl der Gemeinde abhängig ist, verdienen die Bürgermeister auch unterschiedlich viel Geld (mehr Dortmund-News bei RUHR24).

Dennoch kommen auch die Bürgermeister von recht kleinen Gemeinden mit unter 10.000 Einwohnern schon auf einen hohen Betrag. Knapp 8.000 Euro Brutto verdienen sie in der niedrigsten Besoldungsstufe pro Monat.

Die Besoldungsstufe bei über 500.000 Einwohnern, zu der auch der Oberbürgermeister aus Dortmund zählt, ist aber die Obergrenze des Verdienstes. Dass die Nebeneinkünfte ebenfalls einen großen Teil der Einnahmen ausmachen, sieht man an den von Thomas Westphal öffentlich gemachten Zahlen.

Thomas Westphal bei der Kommunalwahl in Nordrhein-Westfalen der 13.09.2020 in Dortmund
Thomas Westphal ist Oberbürgermeister der Stadt Dortmund und Mitglied der SPD. © Anja Cord / Imago

Thomas Westphal: Oberbürgermeister von Dortmund erntet ordentlich Gegenwind

Als Oberbürgermeister muss man nicht nur einen vollen Terminkalender bewältigen, sondern auch mit Kritik umgehen können. Kürzlich erntete Thomas Westphal (SPD) nämlich ordentlich Gegenwind seitens des Stadtrates. Der Grund dafür: seine Pläne, um die Karstadt-Filiale in der Dortmunder-City zu erhalten.

Das Bundesministerium des Innern und für Heimat (BMI) rechtfertigt die hohe Besoldung der Beamten wie folgt: „Die Besoldung soll letztlich sicherstellen, dass sich die Beamtin oder der Beamte ganz dem Beruf widmen kann. Nur ein wirtschaftlich unabhängiges Berufsbeamtentum kann die Aufgaben erfüllen, die ihm von der Verfassung zugewiesen sind.“

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