Die Schulleitervereinigung warb für eine grundsätzliche Teilung der Klassen. „Überall gelten Abstandsregeln, nur in den Schulen sind sie aufgehoben“, kritisierte der Vorsitzende Harald Willert. Man wisse inzwischen durch Studien, dass sich definitiv auch Kinder anstecken und das Virus weitertragen. Eine Entzerrung in Klassenräumen und auf den Verkehrswegen sei geboten.
Ein „normales Fortkommen“ im Unterrichtsstoff sei unter den schwierigen Bedingungen der Pandemie aber ohnehin nicht möglich, schilderte Willert. Die Schulpolitik solle das klar benennen, die Lerninhalte müssten reduziert werden. Die Oppositionsfraktionen SPD und Grüne haben für Mittwoch Vertreter von Lehrern, Schülern, Schulträgern und Eltern zu einem Schul-Gipfel eingeladen. (dpa)
Update vom 17. November, 11.31 Uhr: Der stellvertretende NRW-Ministerpräsident Joachim Stamp hat sich vehement gegen Klassenteilungen an Schulen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie ausgesprochen. „Es ist doch eine naive Vorstellung zu glauben, ich kann mal einfach eine Klasse teilen“, sagte der FDP-Familienminister im heute journal (ZDF). Die Landesregierung stehe in engem Austausch mit Kinderärzten und -psychologen. Von ihnen komme der dringende Rat, am Präsenzunterricht festzuhalten.
Update vom 17. November, 7.15 Uhr: Die Opposition im Landtag lädt zum Schul-Gipfel: SPD und Grüne wollen gemeinsam bessere Lösungen für den Umgang mit der Corona-Pandemie ausloten. Dazu treffen sich auf Einladung der beiden Landtagsfraktionen Vertreter von Schülern, Lehrern, Schulleitern, Eltern und Kommunen zu einer Digitalkonferenz, die aus Duisburg moderiert wird. 160 Teilnehmer von gut 20 Verbänden sollen angemeldet sein. Die Ergebnisse wollen SPD und Grüne am Mittwoch im Landtag vorstellen. Der Lehrerverband Bildung und Erziehung (VBE) nimmt nicht an der Konferenz teil. VBE-Landeschef Stefan Behlau hatte seine Absage in der vergangenen Woche mit einer Absage an „Lagerbildung“ verbunden.
Update vom 16. November, 20.26 Uhr: Wie das NRW-Schulministerium auf Anfrage mitteilte, befanden sich am Stichtag 11. November 73.836 Schüler (plus rund 23.000 gegenüber der Vorwoche) und 4702 Lehrer (+1200) in Quarantäne. Bei 5137 Schülern (+1 500) und 735 Lehrern (+170) wurde eine Corona-Infektion bestätigt. Die Zahlen steigen also merklich, doch der Anteil der Betroffenen an der Gesamtzahl der Lehrer und Schüler liegt maximal bei 3,6 Prozent.
Weiteres zum Update vom 16. November, 20.26 Uhr: Aus dem Schulministerium hieß es dazu: „Das derzeitige Infektionsgeschehen macht sich natürlich auch an den Schulen in Nordrhein-Westfalen bemerkbar. Gleichwohl stellt sich der angepasste Schulbetrieb nicht zuletzt aufgrund des besonderen Engagements der Schulen und Schulträger sowie der klaren Vorgaben zur Einhaltung von Hygiene und Infektionsschutz bisher weiterhin stabil dar.“
19 Schulen (Vorwoche sechs) waren landesweit nach Angaben des Ministeriums zum Stichtag ganz geschlossen, an 826 Schulen (552) gab es Teilschließungen, weil sich sich in Folge von Maßnahmen der örtlichen Gesundheitsbehörden Schüler beziehungsweise Lerngruppen in Quarantäne befanden.
Update vom 16. November, 12.30 Uhr: Vorerst wird es wohl doch keine Veränderungen an den Schulen geben. Denn die von der Bundesregierung um Kanzlerin Angela Merkel ins Auge gefassten Beschlüsse für schärfere Corona-Eindämmungsmaßnahmen könnten vertagt werden, wie die Nachrichtenagentur AFP aus Verhandlungskreisen vor dem geplanten Bund-Länder-Treffen erfuhr
Den Informationen der AFP zufolge wir bei dem Thema Schule noch über Änderungen an der vom Bundesregierung erstellten Beschlussvorlage diskutiert. Vereinbart werden könnte demnach zwischen Kanzlerin Merkel (CDU) und den Ministerpräsidenten, die entsprechenden Empfehlungen am Montag nicht zu beschließen, sondern die Vorschläge des Bundes bis zur kommenden Woche zunächst noch weiter zu prüfen.
Zuvor war eine Beschlussvorlage des Bundes für die Konferenz bekannt geworden. Demnach fordert die Regierung in Berlin eine generelle Maskenpflicht in Schulen in allen Jahrgängen und eine Halbierung der Klassen, also eine Art Wechselschicht-System für den Unterricht. Zudem soll es strengere Kontaktbeschränkungen und eine allgemeine sofortige Quarantänepflicht für alle Menschen beim Auftreten jeglicher Art von Erkältungssymptomen wie Husten geben.
Update vom 16. November, 6.57 Uhr: Die Schulen in NRW müssen sich nach Vorstellung von Bundeskanzlerin Angela Merkel auf Veränderungen einstellen, um die Corona-Zahlen einzudämmen. Die Klassen sollen - sofern keine größeren Räume zur Verfügung stehen - halbiert und in festen Gruppen eingeteilt unterrichtet werden.
Auch in Schulbussen sei der Mindestabstand von 1,5 Metern sicherzustellen. Im Falle von Quarantäne-Maßnahmen solle für alle betroffenen Schüler Distanzunterricht angeboten werden. Das geht aus einem Papier für die Bund-Länder-Beratungen am Montag (16. November) mit Angela Merkel hervor.
[Erstmeldung] Hamm/Düsseldorf - Zumindest in Sachen Weihnachtsferien in NRW gibt es seit Mittwochabend (11. November) Klarheit. Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) teilte dem WDR mit, dass Freitag, der 18. Dezember, der letzte Schultag sein soll, nicht wie ursprünglich geplant der 23. Dezember. Durch die früheren Ferien soll Familien ein Puffer beschafft werden, damit sie mit Blick auf Weihnachten Kontakte reduzieren können. (News zum Coronavirus)
Die Corona-Zahlen steigen in NRW, jetzt kommt es darauf an, ob der bundesweite Lockdown Light die Entwicklung des Infektionsgeschehens brechen kann. Nordrhein-Westfalens Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) hat in der Coronavirus-Pandemie noch kein Signal der Entwarnung gegeben. „Die Zahlen bleiben in besorgniserregender Dimension“, sagte Laumann am Mittwoch in der Unterrichtung des Landtags. (News zum Coronavirus)
Nordrhein-Westfalens Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) hat in der Corona-Pandemie noch kein Signal der Entwarnung gegeben. „Die Zahlen bleiben in besorgniserregender Dimension“, sagte Laumann am Mittwoch in einer Unterrichtung des Landtags. In elf Kreisen und kreisfreien Städten liege der Inzidenzwert bei 100.000 Einwohnern in sieben Tagen über 200. In weiteren 38 Kommunen liege der Inzidenzwert über 100.
„Die Krise ist, so sagen manche Menschen, eine Naturkatastrophe“, sagte der Minister. „Aber sie ist keine Naturkatastrophe, der wir hilflos gegenüberstehen.“ Jeder könne etwas dagegen tun und durch richtiges Verhalten das Ausbreiten des Virus verhindern. Die Landesregierung bereite derzeit die Impfungen der Bevölkerung vor. Das Gesundheitsministerium stehe dabei „vor einer gewaltigen Aufgabe“.
SPD-Oppositionsführer Thomas Kutschaty hat an die schwarz-gelbe Landesregierung appelliert, einen gesellschaftlichen Konsens im Kampf gegen das Coronavirus zu suchen. „Wir sind jetzt in einer sehr kritischen Phase“, sagte der SPD-Fraktionschef am Mittwoch im NRW-Landtag. „Die schwerste Strecke kommt jetzt aber noch.“ Das einwohnerstärkste Bundesland brauche „eine Strategie, die uns sicher in den Sommer der Impfungen führt“.
Die Landesregierung aber behandele mit ihrer Blockadehaltung etwa bei Vorschlägen für Distanzunterricht in Schulen Lehrer und Bürgermeister wie Gegner, sagte Kutschaty. Sie seien aber keine Gegner, und die SPD-Opposition sei es „zumindest in der Pandemie“ auch nicht. „Lassen Sie uns diesen Weg gemeinsam gehen“, sagte der SPD-Politiker. Die Landesregierung habe sich jedoch etwa beim Streitthema Schulunterricht „verrannt“ und stecke in einer Sackgasse fest.
Aber: Im Streit um den Schulunterricht angesichts rasant steigender Corona-Zahlen hat NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) einem generellen Wechsel von Präsenz- und Distanzunterricht erneut eine Absage erteilt. Erst wenn alle anderen Maßnahmen wie zum Beispiel ein zeitlich versetzter Unterrichtsbeginn ausgeschöpft seien, dann sei es „selbstverständlich“, dass Schulen in ein solches Wechselmodell gehen könnten.
Das sagte Gebauer am Mittwoch im Landtag in Düsseldorf. Sie warf der Stadt Solingen vor, mit ihrem Schulsonderweg nur noch die Hälfte der Schüler in den Klassen unterrichten zu wollen. Gebauer hatte der bergischen Stadt zuvor untersagt, Klassen an den weiterführenden Schulen wegen der hohen Zahl an Corona-Neuinfektionen zu halbieren und die Schüler im Wechsel daheim und in den Schulräumen zu unterrichten. Im Landtag sagte die Ministerin, sie könne es nicht allen recht machen. Die Landesregierung habe die Aufgabe, in der „Ausnahmesituation“ der Corona-Pandemie den Infektionsschutz, den gesetzlichen Bildungsauftrag und das Wohl der Kinder gleichermaßen zu garantieren.
NRW-Familienminister Joachim Stamp sprang seiner FDP-Parteikollegin bei und sagte, die Bildungschancen aller Kinder in NRW müssten „vollumfänglich erhalten“ bleiben. „Jeder Tag ohne Kita oder Schule ist ein verlorener Tag“, sagte der stellvertretende Regierungschef in der hitzigen Debatte. „Flächendeckende Schließungen von Kitas und Schulen wird es mit uns nicht geben.“
Update vom 11. November, 11.07 Uhr: Die Diskussion geht weiter. Aus den Reihen der Opposition gibt es Kritik an der fehlenden Corona-Strategie der Landesregierung. Später steht auf der Liste das Thema „ÖPNV als Infektionsherd“.
Update vom 11. November, 10.56 Uhr: In elf Kreisen und kreisfreien Städten liege laut Karl-Josef Laumann der Inzidenzwert bei 100.000 Einwohnern in sieben Tagen über 200. In weiteren 38 Kommunen liege der Inzidenzwert über 100.
Update vom 11. November, 10.44 Uhr: Außerdem äußert sich Kutschaty kritisch zu der Situation an Schulen. Die Landesregierung habe den Schulen verboten, sich nach den Vorgaben des Robert-Koch-Instituts zu richten. Die Zahlen der infizierten Schüler und Lehrer steige dramatisch. Aktuell gebe es 542 Schließungen und Teilschließungen von Schulen in NRW. Gerade in Solingen ist die Situation kritisch. In Solingen sind 35 von 41 Schulen von Quarantänemaßnahmen betroffen. Einen Sonderweg hatte die Landesregierung gestern abgelehnt. Die Stadt wollte wegen der hohen Corona-Zahlen an weiterführenden Schulen je zur Hälfte Präsenz- und Distanzunterricht einführen. (Quelle:dpa)
Update vom 11. November 10.36 Uhr: Thomas Kutschaty von der SPD sagt, dass die Landesregierung keinen Plan und keine Strategie hat, wie NRW durch die Pandemie im Winter kommen solle. „Die Intensivstationen laufen voll“, sagt Kutschaty. Über 80 Prozent der Betten seien belegt, 83 Prozent der Beatmungsplätze seien belegt und die Zahlen würden weiter steigen.
Ein Impfstoff sei noch kein Heilmittel, betonte Kutschaty, man solle nicht wieder in neue Lockerungsdiskussionen und Leichtsinn verfallen.
Update vom 11. November, 10.30 Uhr: Gesundheitsminister Laumann äußert sich zur Anti-Corona-Impfung. Die Menge des verfügbaren Impfstoffs soll das Impfgeschehen bestimmen. Die Landesregierung kümmert sich derzeit mit darum, die Struktur für die Impfung aufzubauen, sodass möglichst schnell möglichst viele Menschen geimpft werden können. BioNtech hatte verkündet, dass ein Impfstoff zu 90% wirksam ist - die EU hat bereits etliche Dosen vorbestellt.
Update vom 11. November, 10.25 Uhr: Die Infektionszahlen haben die Maßnahmen des Lockdown Lights erzwungen, sagt Laumann. Nur in einem einzigen Fall sei die Maskenpflicht in NRW aufgehoben worden - ein Mann hatte in Düsseldorf erfolgreich geklagt und muss nun dort alleine keine Maske tragen.
Update vom 11. November, 10.21 Uhr: Krankenhäuser müssen ihre Betten-Zahlen täglich an die Landesregierung melden. Es sollen nur Betten gemeldet werden, für die Personal zur Verfügung steht, betont Laumann. Und bekommt davon Applaus aus dem Plenum. So sieht die Intensiv-Betten-Situation in NRW aus.
Laumann bedankt sich bei den Pflegekräften in den Krankenhäusern, Altenheimen und Pflegeeinrichtungen. Er ruft „Tarifbezahlung muss im Bereich des Gesundheitssystems die Regel werden.“ Dieser müsse finanziert werden und sei die einzige Möglichkeit in der sozialen Marktwirtschaft gerechte Löhne zu haben.
Update vom 11. November, 10.17 Uhr: Jetzt spricht Gesundheitsminister Laumann. Er betont: “Die Zahlen bleiben in besorgniserregender Dimension.“ Mehr als 900 Soldaten und Soldatinnen helfen in den NRW-Gesundheitsämtern mit. Die personelle Situation sei mit der zweiten Welle verschärft worden. Die Inzidenz-Werte in Nordrhein-Westfalen liegt in keinem Kreis und keiner Stadt mehr unter 50. NRW ist Corona-Risikogebiet.
NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) von der Landesregierung spricht heute im Parlament und berichtet über das Infektionsgeschehen und die Zukunftspläne der Regierung. Die wichtigen Themen heute sind laut dpa: Aktuelle Zahlen zur Infektionslage in NRW, ob und wann der seit Anfang November geltende teilweise Lockdown des öffentlichen Lebens die zweite Welle der Corona-Neuinfektionen brechen kann. Die Landesregierung arbeitet auch an einer Impfstrategie.
Die Pandemie wird die gesamte Sitzung des Landtags in Düsseldorf dominieren: In Verbindung mit Laumanns Unterrichtung zur Corona-Lage debattiert das Parlament auch über den „ÖPNV als Infektions-Hotspot“. Das hatte die SPD beantragt. Auch die Lage an den Schulen des Landes wird zur Sprache kommen.
Die Schulen in NRW bekommen die Folgen der Corona-Pandemie immer stärker zu spüren. Mehr als 50 000 Schüler (knapp 2,5 Prozent) waren vergangene Woche laut Schulministerium in Quarantäne. Bei mehr als 3660 Schülern wurde eine Corona-Infektion bestätigt - mehr als doppelt so viele wie in der Woche zuvor. Bei fast 560 Lehrkräften wurde das Coronavirus bestätigt, fast 3500 Lehrer waren in Quarantäne.
Trotz landesweit steigender Corona-Zahlen sollen die Schulen in NRW offen bleiben. Das hat die Landesregierung immer wieder bekräftigt. Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) hatte zuletzt der Stadt Solingen untersagt, wegen der hohen Corona-Neuinfektionen die Klassen an weiterführenden Schulen zu halbieren und die Schüler im Wechsel daheim und in den Schulräumen zu unterrichten. Das hatte für heftige Kritik gesorgt.
Der von Gebauer gestoppte Schulsonderweg in Solingen wird am Mittwoch ebenfalls Thema im Landtag sein: Die SPD-Fraktion hat einen Eilantrag gestellt, den Solinger Versuch doch noch zu genehmigen. Außerdem laden SPD und Grüne zu einem Schulgipfel am 17. November.