"Aktenzeichen XY": Vertrauenstelefon zu Doppelmord in Menden stark frequentiert

München/Menden - Packt endlich ein Mitwisser aus? Gelingt den Ermittlern im Fall des Mendener Doppel-Mordes an Marion Hesse und ihrem Sohn Tim aus dem Jahr 1989 doch noch der Durchbruch? Am Mittwochabend hat das ZDF-Format "Aktenzeichen XY... ungelöst" live u.a. diesen ungeklärten Kriminalfall thematisiert. Wir haben im TV-Ticker berichtet, den es hier zum Nachlesen gibt.
Der News-Ticker zum Nachlesen
22.27 Uhr: Wir beenden nach fast drei Stunden unsere Berichterstattung rund um den Doppelmord an Marion und Tim Hesse aus dem Jahr 1989 in den Schwitter Ruhrwiesen. Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit. Sobald es neue Erkenntnisse gibt, berichten wir weiter.
22.11 Uhr: Die Sendung von heute Abend gibt es inzwischen in voller Länge in der Mediathek des ZDF (bis zum 13. Februar um 23.59 Uhr). In den sozialen Netzwerken wie Facebook wird derweil sehr angeregt über den Fall aus Menden diskutiert. Viele User äußern immer wieder ihren Verdacht in Richtung des Ehemannes und Vaters - was angesichts des TV-Beitrages nicht wirklich überraschen kann. Denn in der Tendenz war es schon so, dass das Bild einer eher zerrütteten Familie gezeichnet wurde, für die es keine gemeinsame Zukunft gab. Immer wieder weisen die Moderatoren der Plattform deshalb auch auf die Netiquette hin - indes es hilft nicht viel...
21.52 Uhr: Die Live-Sendung aus München ist inzwischen zuende gegangen.
Knapp fünfminütiges Video bereits bei Facebook online
21.50 Uhr: So viel steht jetzt schon fest: Hauptkommissar Ralf Eickler sowie die Kripo in Hagen und der Arnsberger Staatsanwalt Schmelzer dürften schon jetzt davon überzeugt sein, neue Dynamik in den Fall zu bekommen. Insbesondere die etwa zwei Dutzend Anrufe auf dem Vertrauenstelefon versprechen konkrete neue Ermittlungsansätze.
So fasst Aktenzeichen XY den Fall aus Menden zusammen
21.46 Uhr: Alfred Hettmer vom LKA Bayern hat jetzt vorerst Bilanz mit Rudi Cerne gezogen - auch zum Mordfall Hesse. So seien auf dem Vertrauenstelefon jetzt bereits 20 Anrufe oder sogar mehr eingegangen, dazu zahlreiche weitere Hinweise auf den möglichen Fahrzeugtypen des gesuchten Geländewagens. Eine Anruferin habe mitgeteilt, dass sie sehr konkrete Informationen zu diesem Fahrzeug habe und bat um einen persönlichen Gesprächstermin mit der Kripo in Hagen. Den werde sie bekommen, so Hettmer und Cerne. Zur Erinnerung: Der Geländewagen habe höhenungleiche Scheinwerfer und eine abgeflachte Kühlerhaube gehabt, dazu eine quasi senkrechte Scheibe und habe laute Motorengeräusche von sich gegeben.
Telefon in Hagen steht nicht still
21.25 Uhr: So viel dürfte klar sein: Detailliertere Aussagen dazu, ob es sich bei den Hinweisen aus der Bevölkerung um wirklich konkrete Spuren handeln könnte, werden wir heute kaum hören. Nichtsdestotrotz gilt es festzuhalten, dass es offenbar der richtige Schritt war, mit dem Fall von 1989 an die Öffentlichkeit zu gehen. So oder so ist nämlich Bewegung in den "cold case" gekommen. Und möglicherweise war ja schon unter den ersten Anrufen einer dabei, der die Aufklärung wahrscheinlicher macht... Ein weiteres Zwischenfazit gibt es kurz vor Ende der Live-Sendung gegen 21.40 Uhr.
21.14 Uhr: Hier noch einmal die Telefonnummern: Vertrauenstelefon 0173-2914424, Kripo in Hagen 02331-9862066.
21.11 Uhr: Moderator Rudi Cerne wendet sich an den Hagener Hauptkommissar Ralf Eickler, um ein erstes Feedback abzufragen. Der telefoniert gerade mit einem Kollegen aus Hagen - und berichtet von einer ganzen Fülle von Anrufen insbesondere zum Geländewagen, die aber eher allgemeiner Natur seien. Das Telefon in Hagen stehe nicht still. Und auf Cernes Nachfrage zum eigens eingerichteten Vertrauenstelefon sagt Eickler, das dort bereits etwa ein Dutzend Anrufe erfolgt seien. Er bittet all' jene, die nicht durchgekommen seien, es zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal zu versuchen.
21.02 Uhr: Auf der offiziellen Facebook-Seite von "Aktenzeichen XY... ungelöst" wird unter dem Videobeitrag bereits angeregt diskutiert.
20.56 Uhr: Sowohl während der Sendung als auch gegen Ende wird Alfred Hettmer vom LKA Bayern erste Zwischenergebnisse nennen. Man darf gespannt sein, ob es dann schon Hinweise im Mendener Fall gibt. Dann berichten wir hier erneut.

20.45 Uhr: Damit ist der Doppelmord aus Menden nach fast 25 Minuten abgehandelt - eine sehr umfangreiche Berichterstattung. Insbesondere der Filmbeitrag war sehr lang und zielte stark auf Emotionen ab.
Hier gibt es die Nummer des Vertrauenstelefons
20.42 Uhr: Damit kommt Eickler zu besagtem Schreiben auf dem Grab von Marion und Tim Hesse in Mönchengladbach. "Wir müssen alle Möglichkeiten in Betracht ziehen. Wir wenden uns an die Person, die damals dieses Schreiben verfasst hat. Sollte diese Person uns jetzt zusehen, wenden Sie sich an uns, damit wir Licht ins Dunkel bringen." Ein Vertrauenstelefon sei eingerichtet worden (0173-2914424). Über die Staatsanwaltschaft Arnsberg könne außerdem Vertraulichkeit zugesagt werden. Hinweise erbittet die Kripo in Hagen unter der Telefonnummer 02331-9862066.
20.40 Uhr: Eine Mitwisserschaft sei inzwischen straffrei. Die Ermittlungen gegen den Mann seien komplett im Sande verlaufen. Ihm habe keine Tatbeteiligung nachgewiesen werden können. Das Motiv sei völlig unklar. Und auch der Geländewagen sei trotz intensiver Suche nicht auffindbar gewesen. Die Angaben zum Fahrzeug seien dazu nicht ausreichend gewesen. Geländewagen und VW Passat seien vorher zusammen gesehen worden, später tauchte der Geländewagen noch einmal auf der Fröndenberger Straße auf, die Menden und Fröndenberg unweit des Tatortes in den Ruhrwiesen verbindet.
20.39 Uhr: Und damit kommt Hauptkommissar Ralf Eickler von der Kriminalpolizei Hagen zu Moderator Rudi Cerne nach vorne ans Pult.
20.37 Uhr: Jetzt werden zwei Ermittler am Tatort, am Strommasten in den Feldern gezeigt. Sie sinnieren, wie die Tat abgelaufen sein könnte. Gezeigt wird, wie Mutter und Sohn bewusstlos aus einem Geländewagen in den Passat gelegt werden. Und wie sie bei Temperaturen von rund 1000 Grad bis zur Unkenntlichkeit verbrennen. Mit dem Hinweis auf die auf 100.000 D-Mark erhöhte Belohnung endet schließlich der TV-Filmbeitrag im Mordfall aus Menden.
Alte Radiomeldungen werden vorgelesen
20.35 Uhr: In der nächsten Einstellung muss sich Karl-Heinz Hesse den Fragen der Ermittler stellen. Es sei ein Brief an ihn gefunden worden von Marion Hesse - sinngemäß schreibe seine Frau, dass er eine Geliebte habe. Man müsse alles in Betracht ziehen. "Sie denken, ich hätte den Mord in Auftrag gegeben, ja? Sie glauben, ich würde meine Frau Marion und meinen Sohn Timmy verbrennen lassen? Das glauben sie? Die zwei Menschen, die mir am meisten bedeuten? Ich weiß, sie brauchen ein Mordmotiv. Aber sie werden keins finden, nicht bei mir!" Die Frau aus Rheda-Wiedenbrück sei nicht mehr als eine Freundin, eine Bekannte.
20.34 Uhr: Schnell ist klar, dass der Unfall inszeniert war und dass Mutter und Sohn kaltblütig umgebracht wurden. Es werden alte Radiomeldungen abgespielt. Die Rede ist vom Geländewagen, von einer immer höheren Belohnung.
20.32 Uhr: Karl-Heinz Hesse kommt nach Hause, das Auto seiner Frau ist nicht da. Wenig später steht er bei der Polizei auf der Wache und fragt nach, ob es einen Unfall gegeben habe. Seine Frau sei nicht nach Hause gekommen. Die Beamten bejahen nach anfänglichem Zögern diese Frage. Es habe einen Unfall gegeben, Frau am Steuer und Kind auf dem Rücksitz, die Identifizierung stehe noch aus.
Feuerwehr und Polizei entdecken Leichen im Auto
20.30 Uhr: Die nächste Einstellung zeigt jetzt den Brand des Fahrzeugs in den Schwitter Feldern und einen Jogger, der sieht, wie ein Geländewagen davon fährt. Das alles passiert nach 18 Uhr am 27. Januar 1989. Feuerwehr und Polizei entdecken nach den Löscharbeiten die sterblichen Überreste von Marion und Tim.
20.29 Uhr: Es folgt der Abschied vom Vater, sie wolle in Menden noch etwas einkaufen.
20.28 Uhr: Mutter und Sohn kommen in Dortmund an, übergeben Karl-Heinz Hesse einen Ordner mit Unterlagen. Wieder geht es um das Treffen in Rheda-Wiedenbrück - und dann konfrontiert Marion ihren Mann mit dem Vorwurf, er habe eine andere Frau kennengelernt. Es könne so nicht weitergehen.
20.26 Uhr: Dann sitzt Marion Hesse alleine am Tisch und schreibt in ihr Tagebuch. Sie schreibt sich ihren Frust von der Seele, als das Telefon klingelt. Ihr Mann ist dran. Er sei bei einem Klienten in Dortmund, wolle spazieren gehen. Und sie solle Unterlagen aus seinem Büro mitbringen, die er vergessen habe.
Gibt es eine andere Frau im Leben des Mannes?
20.23 Uhr: Szenenwechsel ins Steuerbüro des Mannes von Marion Hesse... Der hat einen Ferrari Maserati für seinen Freund Moritz parat, der sehr viel weniger als sonst kosten soll, konkret 35.000 D-Mark weniger. Danach wieder ein Szenenwechsel - der Mann kommt endlich nach Hause zu seiner Frau. Und berichtet von einer Einladung zu einem Treffen mit Steuerberater-Kollegen eines Lehrganges in Rheda-Wiedenbrück. Dargestellt wird er von seiner Frau im Gespräch mit Freundin Nele als "desinteressiert", als "total verändert". Die Rede ist sogar davon, dass er eine andere Frau kennengelernt haben könnte.
20.22 Uhr: Zurück zuhause steht der VW Passat mit dem amtlichen Kennzeichen MK-NA 8 in der Garage. Mama und Sohn liegen wenig später im Bett, Tim vermisst beim Zu-Bett-Gehen seinen Vater Karl-Heinz.
20.20 Uhr: Der Filmbeitrag beginnt mit einer winterlichen Fahrradtour von Mutter und Sohn über einen Feldweg. Sie treffen eine Bekannte, die Nele genannt wird - und entdecken am Straßenrand ein totes Vögelchen - exakt dort, wo sie Tage später selbst im Flammeninferno sterben werden.
Beitrag zum Doppelmord aus Menden beginnt
20.19 Uhr: Nach dieser Personenfahndung geht es jetzt um den Doppelmord aus Menden.
20.17 Uhr: Rudi Cerne hat die Zuschauer begrüßt, bei der Vorschau auf die Sendung wird das Verbrechen an Marion und Tim Hesse als erstes vorgestellt. Los geht es aber zunächst mit einem anderen Fall, der aktuellen Suche nach der Vermissten Birgit Keller. Von ihr fehlt jede Spur.
20.10 Uhr: In wenigen Minuten beginnt die Sendung aus München. An welcher Stelle der Fall aus Menden an der Reihe ist, wurde im Vorfeld nicht bekanntgegeben.
20.03 Uhr: Was lange der Öffentlichkeit nicht bekannt war, birgt besonders viel Spannung. So war Wochen nach dem Verbrechen auf dem Grab von Marion und Tim Hesse in Mönchengladbach am Niederrhein ein Schreiben aufgetaucht, in dem jemand vorgab, Informationen zum Täterkreis zu haben. Gegen 50.000 Euro würden diese preisgegeben - falls nicht die Polizei eingeschaltet würde. Wenig später wurde die Familie telefonisch kontaktiert und jemand sagte, dass der Brief vom Grab hinfällig sei, weil doch die Polizei eingeschaltet worden sei. Hauptkommissar Ralf Eickler will diese Tatsache heute Abend im Gespräch mit Rudi Cerne thematisieren.

20.01 Uhr: Zurück zum Mordfall Hesse aus Menden - in diesem wurde einst eine Belohnung von 100.000 D-Mark ausgesetzt, die immer noch ausgelobt ist und sich entsprechend auf etwa 50.000 Euro beläuft. "Der Gang an die Öffentlichkeit ist auf Personen ausgerichtet, die jetzt reinen Tisch machen wollen", hatte der Hagener Ermittler Ralf Eickler gesagt, der in dem Fall seit 18 Jahren ermittelt.
19.55 Uhr: 1527 Mal ging es um Tötungsdelikte, 642 Mal wurde schlussendlich der Täter ermittelt. Das sind 42 Prozent der Fälle.
19.52 Uhr: Aus Nordrhein-Westfalen wurden mit Abstand die meisten Verbrechen behandelt - nämlich exakt 838. 337 dieser Fälle wurden aufgeklärt - das sind 40,3 Prozent.

19.50 Uhr: Werfen wir im Vorfeld einen Blick in die Statistik der Sendung "Aktenzeichen XY... ungelöst": Von insgesamt 4678 präsentierten Kriminalfällen wurden 1885 aufgeklärt, das entspricht einer Quote von 40,3 Prozent. Von 1981 Filmfällen konnten 502 aufgeklärt werden (25,3 Prozent).
19.48 Uhr: Drei weitere Verbrechen werden heute Abend in Filmbeiträgen thematisiert. Es geht dabei um Überfälle auf Wettbüros im Raum Karlsruhe, um einen vor mehr als 19 Jahren verschwundenen Familienvater und um einen brutalen Überfall auf ein Ehepaar.
19.45 Uhr: Die Live-TV-Sendung wird übrigens am Mittwochabend um 23.15 Uhr bei ZDF Neo und um 1.45 Uhr am frühen Donnerstagmorgen im ZDF wiederholt. Außerdem wird sie hier in ZDF-Mediathek abrufbar sein.
Doppel-Mord bei Aktenzeichen XY: Wer hat Marion (35) und Tim (2) getötet?
19.45 Uhr: Was schon jetzt bekannt ist: Das Fernsehpublikum wird sehen, wie die bewusstlose Marion Hesse von einem Mann aus einem Geländewagen getragen und in ihrem VW Passat auf dem Fahrersitz platziert wird, ehe mit Hilfe einer Benzinlunte das Auto in Flammen aufgeht. Außerdem wird ein Mann gezeigt, der das Feuer sieht und wegläuft. Und außerdem wird man sehen, wie der Ehemann und Vater auf der Polizeiwache erscheint und nach einem Unfall fragt, weil er seine Frau und seinen Sohn vermisse.
19.45 Uhr: Ralf Eickler hatte im Gespräch mit unserer Redaktion bereits im Vorfeld betont, dass es sich die Macher der TV-Sendung vorbehalten, die mutmaßlichen Ereignisse des Tattages unter dem Aspekt der "künstlerischen Freiheit" zu inszenieren. Das bedeutet, dass die Szenen, die gleich zu sehen sein werden, sich nicht unbedingt exakt so abgespielt haben müssen.

19.45 Uhr: Die Redaktion des Formates "Aktenzeichen XY" hatte sich über die Pressestelle der Polizei Hagen an Eickler gewandt und vorgeschlagen, den Doppelmord aus Menden in einem Filmbeitrag darzustellen. Danach entstand dann eben eine mehrminütige Inszenierung des Verbrechens - allerdings nicht am Original-Schauplatz in den Schwitter Feldern parallel zur Bundesstraße 7 zwischen Menden-Schwitten und Menden-Brockhausen, wo das Auto mit Marion und Tim Hesse an einem Strommasten platziert und in Brand gesetzt wurde.
19.45 Uhr: Der sogenannte "cold case" - ein lange zurückliegender, ungeklärter Fall - wird heute Abend als einer von mehreren im TV-Studio von Ralf Eickler (Leitender Ermittler der Kriminalpolizei Hagen) einem Millionenpublikum zur besten Sendezeit vorgestellt. Natürlich hoffen Eickler und seine Kripo-Kollegen, dass ihnen durch die Fernsehausstrahlung doch noch der ersehnte Durchbruch gelingt.
19.45 Uhr: Anlass für unsere Berichterstattung ist die öffentlichkeitswirksame Aufarbeitung des Doppelmordes an Marion Hesse (35) und ihrem zweijährigen Sohn Tim (2) in Menden am 27. Januar 1989 - also fast auf den Tag genau vor 30 Jahren.
19.45 Uhr: Herzlich willkommen zu unserem TV-Ticker am Mittwochabend. Wir berichten heute über die ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY... ungelöst", die Rudi Cerne ab 20.15 Uhr bis 21.45 Uhr live aus München moderiert.