Lüdenscheid - Der vergangene Dezember in Lüdenscheid war deutlich zu warm und dunkler als üblich. Dafür brachte er die dringend benötigten Niederschläge, die über dem Durchschnitt lagen. Aber war es der bisher wärmste Dezember, den Meteorologische Station am Staberg bisher registriert hat?
Mit einer durchschnittlichen Temperatur von 3,6 Grad war es im Dezember um 2,4 Grad wärmer als das langjährige Mittel. Zum Vergleich: Der Dezember 2015 war mit seinen extremen 7 Grad der wärmste Dezember in den Aufzeichnungen der Staberger. Den bis dahin wärmsten Dezember gab es 1974 mit „lediglich“ 4,3 Grad, gefolgt von 2000 (3,9 Grad), 1989 und 1988 (je 3,8 Grad).
Die erste Dekade (1. bis 10. Dezember) und die dritte Dekade (21. bis 31. Dezember) waren mit einer durchschnittlichen Temperatur von 5,7 Grad bzw. 3,9 Grad sehr mild. Die zweite Dekade (11. bis 20. Dezember) entsprach mit durchschnittlich 1,2 Grad dem langjährigen Mittel (1,2 Grad). Die tiefste Temperatur des Monats fiel mit minus 4,1 Grad dementsprechend eher mild aus und wurde am 15. Dezember registriert. Die kälteste Temperatur in einem Dezember in Lüdenscheid gab es mit minus 18,5 Grad am 20. Dezember 1938. Die Höchsttemperatur betrug 11 Grad (am 21. Dezember). Damit wurde das Maximum für einen Dezember deutlich verfehlt (14,1 Grad am 1. Dezember 1984).
Sommer der Wetter-Rekorde in Lüdenscheid
Es gab sechs Frosttage (Minimum mehr als 0,0 Grad) und zwei Eistage (Maximum mehr als 0,0 Grad). Das sind sowohl bei den Frosttagen als auch bei den Eistagen deutlich weniger als im langjährigen Durchschnitt (16,8 Frosttage und 6,9 Eistage).
Nur 30,8 Stunden Sonnenschein
An der Station im Zeppelin-Gymnasium wurden lediglich 30,8 Stunden Sonnenschein registriert. Auf einen Tag umgerechnet ergibt das 1 Stunde (70 Prozent des langjährigen Durchschnitts). Der Dezember 1993 hält hier mit insgesamt nur 1,2 Stunden Sonnenschein den Negativrekord.
Am dunkelsten war die erste Dekade – hier schien die Sonne im Durchschnitt nur 0,5 Stunden pro Tag. Mit 6,9 Stunden Sonnenschein war der 13. Dezember der sonnigste Tag in Lüdenscheid. An 19 Tagen ließ sich die Sonne überhaupt nicht über Lüdenscheid blicken.
Deutlich mehr Niederschlag
Mit 198,8 Litern Niederschlag pro Quadratmeter war der Dezember deutlich niederschlagsreicher als üblich (152 Prozent des langjährigen Durchschnitts). Der meiste Niederschlag fiel mit 29,5 Litern pro Quadratmeter am 8. Dezember – damit wurde der Höchstwert von 68,3 Litern pro Quadratmeter vom 4. Dezember 1960 deutlich verfehlt.
Von oben gesehen: Niedrigwasser in den Talsperren des Märkischen Kreises
Der Niederschlag verteilte sich auf 24 Tage (langjähriges Mittel 21,5 Tage). Davon gab es 21 Tage mit mehr als 1 Liter pro Quadratmeter (15,8 Tage) und sechs Tage mit mehr als 10 Liter pro Quadratmeter (4,5 Tage).
Kein Schnee in Sicht
Schneefall verzeichneten die Mitarbeiter der Meteorologischen Station nicht (Neuschneesumme 0 Zentimeter). Dieser Wert liegt deutlich unter dem langjährigen Durchschnitt von 22,2 Zentimeter. Somit gab es auch keine Tage mit einer geschlossenen Schneedecke (gegenüber elf Tagen im langjährigen Durchschnitt).
Sturmstärke an zehn Tage
Der Wind wehte vergangenen Monat am häufigsten aus Südwest (39 Prozent), West (24 Prozent) und Süd (15 Prozent). Die anderen Windrichtungen waren in diesen Monat lediglich mit einer Häufigkeit von bis zu 8 Prozent vertreten. Die durchschnittliche Windgeschwindigkeit betrug im Dezember 2,9 Beaufort. Dieses entspricht dem langjährigen Durchschnitt. Der Wind erreichte an zehn Tagen Sturmstärke (mehr als 8 Beaufort) – im Durchschnitt gibt es sonst etwas mehr als sieben Sturmtage im Dezember.
Mit 90 Stundenkilometern (gleich 10 Beaufort) wehte es am 9. Dezember am kräftigsten über den Staberg. An vier Tagen im Dezember gab es Nebel, Gewitter verzeichneten wir nicht. Verglichen mit dem langjährigen Durchschnitt bedeutet das neun Tage weniger mit Nebel und 0,5 Tage weniger mit Gewitter.