Lisa Brandt und Soumaya Akkaoui informieren sich auf Instagram hauptsächlich auf Nachrichtenseiten, wie zum Beispiel dem Account der Tagesschau, wo es regelmäßig Zusammenfassungen und Fragestunden mit Korrespondenten gibt. Aber auch unerwünscht haben die Schülerinnen schon Kriegsbilder gesehen. „Die sind teilweise sehr erschreckend, und ich finde es unnötig, solche schlimmen Bilder zu teilen“, sagt Soumaya Akkaoui. Wird es den Schülerinnen zu viel, wenden sie sich an ihre Familien und Freunde. „In der Schule wird nicht so viel darüber gesprochen“, sagen sie, und auch von anderen Schülern ist überwiegend zu hören, dass der sichere Umgang mit sozialen Medien nicht speziell thematisiert werde.
Dieter Utsch, Schulleiter des Bergstadt-Gymnasiums widerspricht dem: „Das steht im Lehrplan, der Medienkompetenzrahmen gilt für alle Schulen und Fächer“, sagt er, und auch Michaela Knaupe, Leiterin des Geschwister-Scholl-Gymnasiums bestätigt: „Im regulären Unterricht sprechen die Lehrkräfte das natürlich an.“ Wenn die Grenze der Schule erreicht sei, sei jedoch das Elternhaus gefragt. Zu Hause bei Goran Vasilev, Schulpflegschaftsvorsitzender am Bergstadt-Gymnasium, werden die Nachrichten und Falschmeldungen offen angesprochen. „Das Thema ist beängstigend, das spiegeln auch die Kinder wider“, sagt er. Das Engagement der Schule in dem Bereich beruhige ihn und andere Eltern etwas. So klingt es auch von der Schulpflegschaftsvorsitzenden des Geschwister-Scholl-Gymnasiums: „Es gibt ein sehr gutes Medienscout-Projekt am Scholl“, sagt Britta Spartz. Die Schüler würden jedoch oft noch mit den Folgen der Pandemie kämpfen, da seien die Nachrichten von einem Krieg in Europa besonders beängstigend.