Die Beschäftigten sollen zunächst auf die Standorte Lüdenscheid und Meinerzhagen verteilt werden. Der Betriebsrat war über den Schritt der Konzernleitung vor der Bekanntgabe nicht informiert, heißt es weiter.
Im Zentrum der Kritik standen bei der Betriebsversammlung, an der die Beschäftigten digital teilnahmen, die Pläne für die Neueröffnung der Kostal Business Services (KBS) in der ungarischen Hauptstadt Budapest. Nach wie vor hält der Betriebsrat demnach die errechneten Einsparpotenziale von rund fünf Millionen Euro jährlich für „durchaus fragwürdig“, hieß es.
Befürchtet werden Probleme bei der Umsetzung, wenn Steuerungs- und Serviceaufgaben, die derzeit noch von heimischen Experten erfüllt werden, künftig in Ungarn von unerfahrenen Kräften erledigt werden sollen. Der Betriebsrat favorisiere hingegen die Gründung einer „westfälischen KBS“ und fordert mehr Zeit für die Diskussion über die beste Lösung für das Unternehmen.
Auch die politischen Rahmenbedingungen in Ungarn geben den Kritikern zu denken, weil Ministerpräsident Viktor Orbán im Verdacht steht, europäische Regularien zu missachten und einen zu lauen Kurs gegenüber Putin zu fahren. Kostal betreibt in der Ukraine zwei Standorte mit 1200 Mitarbeitern. In der Betriebsversammlung am Dienstag habe Konzernchef Andreas Kostal die ungarische Regierung als „demokratisch legitimiert“ bezeichnet, heißt es.
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