Hochhaus am Sauerfeld lebt wieder
Sauerland-Center: Turm erhält Glasfassade - Farbe steht fest
Das Jobcenter Märkischer Kreis ist ins Sauerland-Center umgezogen. Bis zu 90 Beschäftigte kümmern sich im Hochhaus am Sauerfeld um ihre Besucher. Bürgermeister Sebastian Wagemeyer hat die Büros im Turm in Augenschein genommen.
Hausmeister Ralf Hönscher ist seit 28 Jahren im Sauerland-Center tätig. Er kennt die Versuche mehrerer Investoren, etwas Sinnvolles und Lukratives mit dem Hochhaus im Stadtkern anzufangen – und hat immer wieder deren Scheitern erlebt.
Bis Musa Arisoy die „Bude“ kaufte und Ex-Bürgermeister Dieter Dzewas den Immobilienspezialisten aus Brügge mit Entscheidern des Jobcenters an einen Tisch brachte. Ein Rundgang durch sieben komplett sanierte Etagen zeigt: Das Sauerland-Center hat das Zeug, wieder eine gute Adresse in der Kreisstadt zu werden.
Lächelnde Beraterinnen und Arbeitsvermittler
Davon hat sich Dzewas’ Nachfolger Sebastian Wagemeyer am Dienstag überzeugt. Zusammen mit dem Eigentümer durchstreifte der Bürgermeister die Etagen, auf denen bis zu 90 Beschäftigte und ihre Kunden Platz haben – und ließ sich von Jobcenter-Geschäftsführer Volker Riecke, dessen Stellvertreter Reinhold Quenkert und Bereichsleiterin Renate Holke durch die Büros führen. Wagemeyer traf auf lächelnde Beraterinnen und Arbeitsvermittler.
Andrea Schönfeld etwa, die sich um die Vermittlung von Schwerbehinderten und Rehabilitanden kümmert, schwärmt: „Wir haben uns sehr auf den Umzug gefreut.“ Endlich habe sie mehr Platz und mehr Tageslicht. „Die ganze Atmosphäre ist ruhiger hier.“
Das liegt nicht nur an der geringen Besucherfrequenz durch Corona, sondern auch daran, dass die Kunden einzeln aus großzügigen Wartebereichen abgeholt werden. Dort gibt’s auch Toilettenanlagen „auf Hotelniveau“, wie Volker Riecke sagt.
Musa Arisoy habe insgesamt „geklotzt und nicht gekleckert“ – und die vorgeschriebenen Ausstattungsstandards „bei weitem übertroffen“. Dass die WC-Räume in einer schneeweißen Villeroy&Boch-Linie edel ausgestaltet sind, ist nur ein Beispiel.
Die in Weiß und Grau gehaltenen Farben der Flure und Büros sowie die Fußböden in Holzoptik schaffen nach Renate Holkes Worten „ein richtig gutes Arbeitsklima“. Die Fassade des Turms am Sauerfeld wird ab Frühjahr mit grauen Glaselementen verkleidet.
„Das Sauerland-Center ist ein echter Volltreffer“
Wie glücklich Mitarbeiter und Besucher mit der neuen Situation im ehemals brach liegenden Turm des Sauerland-Centers sein können, verdeutlicht Sachgebietsleiterin Gabriele Rautenberg. „Am Christine-Schnur-Weg war ja jeder Quadratmeter bis ins letzte Loch besetzt.“ Sie selbst sei mit ihrem Büro sogar in der alten Hausmeisterwohnung untergebracht gewesen.
Auch für Arisoy ist es ein Glücksfall, eine Fläche von 3600 Quadratmetern langfristig an eine Behörde vermieten zu können. Zumal das Jobcenter in Lüdenscheid schon längst auf der Suche nach einem größeren Domizil gewesen war. Riecke: „Wir waren unter anderem am alten Postgebäude am Rathausplatz interessiert, aber eine Firma ist uns zuvor gekommen.“
Das Sauerland-Center sei für das Jobcenter ein „echter Volltreffer“.