In Lüdenscheid stillgelegt
Rostlauben aus dem „Wilden Osten“: Polizei MK zieht erneut zwei Transporter aus dem Verkehr
Der Fahrer eines Abschleppwagens wollte nur kurz in Lüdenscheid tanken, als ihn die Polizei am Mittwochnachmittag an der Herscheider Landstraße entdeckte. Den Beamten war laut Einsatzbericht schnell klar, dass sich das Tanken kaum mehr lohnen würde. Aus der Pressestelle der Polizei heißt es dazu: „Für die Fahrt zum Prüfstand reichte der Treibstoff noch.“
Lüdenscheid - Dort erklärte sich, warum weder Handbremse noch die linke Bremse der Hinterachse funktionierten: Der Bremsschlauch war gekappt und mit einer Holzschraube „abgedichtet“. Selbst den leidgewohnten Beamten vom Verkehrsdienst verschlug es die Sprache. „Faustgroße Rostlöcher klafften überall an der Karosserie und am tragenden Rahmen. Insgesamt listete der Sachverständige 100 Mängel auf.
Die Polizeibeamten legten die rollende Rostlaube sofort still. Der georgische Fahrer bezahlte anstandslos eine sogenannte Sicherheitsleistung von 210 Euro. Dem Halter wird ein Bußgeldbescheid über 300 Euro in seine Heimat geschickt.
Der nächste Schrottwagen ließ nicht lange auf sich warten: Am Autobahnzubringer Nord entdeckten die Polizeibeamten einen in Rumänien zugelassenen Kleintransporter. Ein Blick unter die Motorhaube zeigte, dass die verschraubten Batteriepole beim Anlassen des Motors Funken sprühten.
Außerdem offenbarten sich diverse offenkundige Mängel: laienhafte Verschraubungen, nicht schließende Seitentür, fehlender Türgriff, Bremsleitung scheuert an Kardanwelle, Feststellbremse ohne Wirkung und so weiter. Deshalb musste auch dieser Fahrer seinen Wagen auf den Prüfstand fahren.
Der Sachverständige ergänzte die Liste, auf der am Ende 59 Mängel standen. Darunter: Undichte Kraftstoffleitungen direkt neben der funkenden Batterie, ausgeschlagene Lenkung, angerostete tragende Teile oder schwerwiegende Mängel an der Betriebsbremse. Auch dieser Wagen wurde aus dem Verkehr gezogen.