Am Abend des 1. März soll derselbe Täter eine Goldschmiede am Graf-Engelbert-Platz betreten und vorgegeben haben, ein Armband kaufen zu wollen. Dann zog er laut Anklage eine Pistole, richtete sie auf die Verkäuferin und sagte: „Gib mir das Armband, sonst knalle ich dich ab!“ Als die Frau sich weigerte, schlug er sie, nahm das Armband und weiteren Schmuck im Wert von knapp 4500 Euro aus der Vitrine und floh durch den Hinterausgang des Geschäfts.
Am 10. März kontrollierten Polizisten drei der Angeklagten, als sie gerade mit einem Taxi von Belgien nach Lüdenscheid unterwegs waren. Zwei der Männer hatten geladene Pistolen dabei.
Tatort Hagen: Gegen drei der Angeklagten erhebt die Staatsanwaltschaft den Vorwurf, am 11. Mai in Hagen gegen 1 Uhr nachts eine Spielhalle ausgeraubt zu haben. Bei dem bewaffneten Überfall sollen die Täter mehr als 3600 Euro erbeutet haben.
Tatort Düsseldorf: Am 19. Mai, 0.29 Uhr, drangen die Angeklagten laut Staatsanwaltschaft gewaltsam in eine Burger-King-Filiale ein, bewaffnet mit einer Schusswaffe und Messern. Im Büro bedrohten sie einen Mitarbeiter, nahmen rund 2400 Euro aus dem Tresor und entkamen.
Drei Tage später ließen drei der Männer sich nach Erkenntnissen der Behörden in Lüdenscheid von einem Taxifahrer zu verschiedenen Anschriften fahren. Demnach bedrohten sie ihn Unterm Vogelberg mit einer Pistole, griffen sich die Geldbörse ihres Opfers mit 150 Euro Inhalt und flüchteten.
Am 27. Mai sollen zwei der mutmaßlichen Räuber in einem Paketshop an der Schützenstraße zugeschlagen haben. Wie es heißt, richteten beide ihre Schusswaffen auf den Mitarbeiter, schubsten ihn gegen ein Regal, ließen sich eine Tasche mit 2000 Euro aushändigen und stahlen noch das Handy des Mannes.
Der nächste Überfall fand am 13. Juni statt. Am späten Abend betraten einer der Angeklagten und ein bislang unbekannter Komplize laut Staatsanwaltschaft den Verkaufsraum einer Lüdenscheider Tankstelle. Während der Unbekannte einer Frau massiv ins Gesicht schlug, zwang der andere Täter die Kollegin der Verletzten, die Kasse zu öffnen. In diesem Fall erbeuteten die Räuber etwa 1500 Euro.
Der Überfall auf einen Kiosk in Brügge besiegelte am 19. Juni, kurz nach 22 Uhr, das Ende der Raubserie. Der Inhaber (48) des Geschäfts wehrte sich heftig gegen die Angriffe der zwei bewaffneten Täter. Dabei erlitt er eine Kopfplatzwunde, Verletzungen am Arm und den Bruch eines Fingers. Trotzdem verfolgte er die Verbrecher. Am Bahnhof streckte er einen der beiden mit einem Knüppel nieder. Polizisten nahmen den 22-Jährigen fest. Seinen mutmaßlichen Komplizen (18) entdeckten die Beamten kurz nach Mitternacht am Bahngleis hinter dem Edeka-Markt.
Für den Strafprozess hat die 1. große Jugendstrafkammer insgesamt neun Verhandlungstage anberaumt. Das Urteil soll am 3. Februar gefällt werden. Auftakt ist am Mittwoch um 14 Uhr. Der Prozess findet im Saal 201 des Landgerichts Hagen statt.