Rathaustunnel in Lüdenscheid: Die nächste Verzögerung
„Laut Landesregierung gibt es weitere Verzögerungen und auch keinen neuen Termin für die Freigabe der südlichen Tunnelröhre, die unendliche Geschichte um den Rathaustunnel Lüdenscheid ist um ein peinliches Kapitel reicher.“ Mit diesen Worten reagiert der heimische SPD-Landtagsabgeordnete Gordan Dudas auf die Antwort einer Kleinen Anfrage, die er vor einem Monat an die Landesregierung gerichtet hatte.
Lüdenscheid - In seiner Antwort auf die Kleine Anfrage bezieht sich NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer unter anderem auf „die unerwarteten Asbestfunde im Tunnel“ sowie auf „vertragsrechtliche und technische Abstimmungen mit dem Auftragnehmer“, die nun erforderlich seien.
„Die ursprüngliche vertraglich vorgesehene Tunneltechnik ist an die auf dem Markt angebotene Technik anzupassen.“ Nach der Abstimmung müsse der Auftragnehmer einen neuen Bauzeitplan vorlegen, so der Minister weiter. Aus dem werde sich „der geplante Fertigstellungszeitpunkt für beide Röhren ergeben“.
Damit dürfte die für Ostern avisierte Freigabe der südlichen Röhre geplatzt sein. MdL Dudas bezeichnet die Erklärung des Ministers „maßlos verärgert“ als „faules Osterei“. Die Asbestfunde lägen bereits mehrere Jahre zurück, auch die Asbestsanierung sei lange abgeschlossen.
„Der Termin Ostern 2023 war erst vor einem halben Jahr genannt worden. Dass jetzt erneut Klärungsbedarf bei der Tunnelausrüstung für Verzögerung sorgt, kann wohl kaum erst jetzt Thema geworden sein.“
Im Gespräch mit unserer Redaktion macht der SPD-Politiker seinem Ärger deutlich Luft. Die Antwort des Verkehrsminister sei an „Ignoranz, Dreistigkeit und Unverfrorenheit nicht mehr zu überbieten“, schimpft der verkehrspolitische Sprecher der Landtagsfraktion – und kündigt gleich die nächste Kleine Anfrage an.
„Warum wurde die neuerliche Verzögerung nicht schon längst vom Land mitgeteilt? Weshalb muss jetzt schon wieder der Asbestfund als Ausrede für eine Verzögerung herhalten? Wann wird die Tunnelröhre endlich eröffnet?“