„Nach fast zwei Jahren Pandemie haben wir so etwas noch nicht erlebt. Die Eltern sind verzweifelt, da die Betreuung wegfällt, aber auch eine große Sorge besteht, dass die Kinder sich anstecken“, sagt Reers. Das Dilemma sei groß, der Personalmangel extrem. „Die Kinder sind verunsichert, da sie die Nervosität im Umfeld spüren, teilweise müssen sie wieder tagelang zu Hause bleiben. Die sichere Umgebung, Freundschaften fallen weg.“
In einer Pressemitteilung fordert die Awo daher, auf das sich zuspitzende Infektionsgeschehen zu reagieren. Es brauche landesweite Kriterien zu Schließungen von Gruppen und Einrichtungen: „Die Kitas dürfen nicht sich selbst überlassen werden.“ Zudem sei eine einheitliche Teststrategie plus flankierender Erweiterung der Laborkapazitäten notwendig. Auch regelmäßige Lolli-Schnelltests in den Einrichtungen seien denkbar, um das Infektionsgeschehen besser regulieren zu können.
„Wenn jetzt nicht gehandelt wird, dann ist mit einer ‚Durchseuchung‘ ganzer Einrichtungen zu rechnen“, heißt es in der Pressemitteilung. Erschwerend komme hinzu, dass es häufig zu Mehrfacherkrankungen der Beschäftigten kommt.
„Unsere Mitarbeitenden sind einer besonderen Gefährdungslage ausgesetzt, auch weil sie ohne Schutz von Masken mit den Kindern ihr Bestes geben. Ihre Arbeit gehört ebenso wie in den Gesundheitsberufen wertgeschätzt“, sagt Uwe Hildebrandt. Er fordert zudem eine Corona-Prämie für Arbeitskräfte in den Kindertageseinrichtungen und der Kindertagespflege.