Neujahresmpfang im Kulturhaus: Es gibt nicht nur die Brücke

Auf den erste Blick war das Jahr 2022 auch - oder gerade - für Lüdenscheid kein glorreiches. Bürgermeister Sebastian Wagemeyer fand im Rahmen des Neujahrsempfangs im Kulturhaus aber doch viel Positives, was es hervorzuheben lohne.
Lüdenscheid – Auf Einladung von Bürgermeister Sebastian Wagemeyer blickten die Lüdenscheider am Sonntag beim Neujahrsempfang der Stadt auf ein schwieriges Jahr 2022 mit zahlreichen Lichtblicken zurück. 450 Gäste – aus Vorsicht war die Zahl der Teilnehmer begrenzt – folgten der Einladung zum Empfang im Kulturhaus.
Nach zwei Pandemiewintern, in denen der Empfang nicht stattfinden konnte, war die Freude über die Präsenzveranstaltung groß. In seiner Neujahrsansprache richtete Sebastian Wagemeyer, der die zahlreichen Ehrengäste namentlich willkommen hieß, den Blick nach vorn und konzentrierte sich in erster Linie auf das Positive und Mutmachende des Vorjahres. Bei allen Krisen, Schwierigkeiten und Problemen bringe eine negative Haltung nicht weiter. Die Themenvielfalt war groß – angefangen bei der Tatsache, dass Lüdenscheid es aus der Haushaltssicherung geschafft hat, bis zu Veranstaltungen wie dem Bautz-Festival und der Eröffnung der neuen Musikschule.
Beifall erhielt er, als er auf Investitionen in die Sicherheit zu sprechen kam. „Die Finanzierung der neuen Feuerwehr-Gerätehäuser und der neuen Hauptwache an der Wiesenstraße steht“, erklärte er. „Insgesamt sprechen wir über die beachtliche Investitionssumme von rund 73 Millionen Euro.“ Überdies laufe die notwendige Modernisierung der Alt- und Innenstadt – Stichwort neues Pflaster – auf Hochtouren. Schritt für Schritt werde in der Innenstadt zudem in eine moderne und energieeffiziente Beleuchtung investiert. Mit Blick auf das Wohl- und Sicherheitsgefühl der Bürger halte er die Einführung eines kommunalen Ordnungsdienstes für unabdingbar. Er sei zuversichtlich, die großen Leerstände in der Stadt wieder mit attraktiven Angeboten füllen zu können.
Kulturelle Vielfalt in Lüdenscheid
Auch das rege kulturelle Leben in der Stadt machte der Bürgermeister zum Thema. Highlights seien der AOK-Firmenlauf und das Stadtfest gewesen. Ebenso die zweite Auflage des Bautz-Festivals mit jeweils rund 10 000 musikbegeisterten Menschen am Nattenberg an zwei Tagen. Lobend hob er die Nacht der Kultur, viele kleine Veranstaltungen, die Neugestaltung der Dauerausstellung der Museen und die städtische Galerie als festen Anker in der örtlichen Kulturlandschaft hervor.
Lüdenscheid sei, was das Ehrenamt angeht, hervorragend aufgestellt. Das habe sich im vergangenen Jahr an der immensen Hilfsbereitschaft für die Menschen in der Ukraine gezeigt. Alle, die sich für die Ärmsten in der Gesellschaft engagieren, sowie die Rettungs- und Einsatzkräfte schloss er in seinen Dank ein. Angriffe auf Letztere verurteilte er aufs Schärfste.

Mit einem Blick auf Investitionen in den Bildungsstandort Lüdenscheid, Klimaschutz, Wirtschaft und die „gewaltige Katastrophe“ der Sperrung der Talbrücke Rahmede beendete Sebastian Wagemeyer seine Rede.
Auszeichnungen für das Ehrenamt
Wie gewohnt hatten Auszeichnungen für herausragendes ehrenamtliches Engagement ihren festen Platz im Programm. Mit dem Stadtjugendring zeichnete die Stadt in diesem Jahr einen Verein aus, der sich seit vielen Jahren für die Kinder und Jugendlichen in Lüdenscheid starkmacht. Für ihr langjähriges Engagement im Stadtjugendring verlieh der Bürgermeister Michael Heide-Gentz, Michael Tschöke und Stefanie Schröder die Ehrennadel der Stadt. Den Stadtjugendring und seine Arbeit vorzustellen, blieb Stefanie Schröder als Vorsitzender und Christian Kroll (2. Vorsitzender) vorbehalten. Einen Scheck in Höhe von 3000 Euro überreichte Stadtwerke-Geschäftsführer Volker Neumann den Vorsitzenden zur Unterstützung ihrer Arbeit.
Darüber hinaus bot der Empfang Gelegenheit, allen Helfern für ihre Tatkraft in den zurückliegenden Krisenjahren zu danken. Stellvertretend für viele bedankte sich Sebastian Wagemeyer bei Hanni Bethke und Erika Kämper von der Lüdenscheider Tafel, Volker Wagemeyer und Arnd Jünemann von den Sauerländer Jungs sowie Enrico Huntjens und Rene Pajer von der Hardcore Help Foundation mit Urkunden und einer Anerkennung.
Für den feierlichen musikalischen Rahmen sorgten Emily Leitgeb (Violine) und Andrea Ertz (Klavier) von der städtischen Musikschule mit Werken von Mozart, Lutoslawski und Paganini. Dem Tango und Piazzolla verschafften Sophia Era (Violine), Nina Brinkhoff (Violine), Defne Tasyürek (Viola) und Jonna Tschöke (Violoncello) Gehör. Emotional geriet die Verabschiedung des langjährigen technischen Leiters des Kulturhauses Thomas Biedebach, für den das Haus viele Jahrzehnte ein „Wohnzimmer“ war.
Eine Kinderbetreuung bot das SOS-Kinderdorf in Verbindung mit der Sparkasse an. Traditionell gab es zudem einen Besuch der Sternsinger.