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Mehr als 300 Jobs im MK! Tech-Konzern muss in die Insolvenz

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Von: Jan Schmitz

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Drei Standorte hat das Unternehmen im Märkischen Kreis, einen davon an der Golsberger Straße in Lüdenscheid. © Blossey

Ein Unternehmen mit drei Standorten im Märkischen Kreis muss den Schritt in die Insolvenz gehen. Anfang September wurde das Insolvenzverfahren für die Nanogate SE und weitere Gesellschaften eröffnet.

Wie das  börsennotierte Unternehmen Nanogate SE am Freitag in einer Ad-hoc-Mitteilung bekannt gab, hat das Amtsgericht Saarbrücken am 1. September 2020 das Insolvenzverfahren eröffnet. Gleiches gilt für die laufenden Verfahren bei den Tochtergesellschaften Nanogate Management Services GmbH, Nanogate PD Systems GmbH, Nanogate Neunkirchen GmbH, Nanogate Kierspe GmbH und Nanogate NRW GmbH.

Insolvenzverfahren eröffnet: Mehrere Nanogate-Unternehmen betroffen

Zur Nanogate NRW gehören die Nanogate-Standorte in Lüdenscheid an der Golsberger Straße sowie ein zweiter Standort in Kierspe. Nach aktuellen Angaben sind in den drei Werken 310 Mitarbeiter beschäftigt - 170 in Kierspe und 140 in Lüdenscheid. Die übrigen deutschen Standorte in Schwäbisch Gmünd und in Böblingen sowie die internationalen Tochtergesellschaften in der Slowakei, den Niederlanden und in den USA sind nicht betroffen.

Schutzschirmverfahren in Eigenverantwortung bei laufenden Geschäftsbetrieb

Die Eigenverwaltung wurde durch das Insolvenzgericht antragsgemäß angeordnet. Der Geschäftsbetrieb selbst läuft unverändert und unvermindert weiter. Das Gericht bestätigte zudem den bisherigen vorläufigen Sachwalter Justizrat Günter Staab in seinem Amt. Mit der Eröffnung der Insolvenzverfahren können Gläubiger nunmehr ihre Forderungen zur Insolvenztabelle anmelden.

Die erste Gläubigerversammlung (als Berichts- und Prüfungstermin) im Insolvenzverfahren der Nanogate SE soll am 4. November 2020 in Sulzbach/Saar stattfinden. 

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Nanogate ist einer der weltweit führenden Technologieunternehmen für designorientierte, multifunktionale Komponenten und Oberflächen. © Nougrigat

Bereits im März hatte der Konzern Nanogate SE, eins der weltweit führenden Technologieunternehmen für designorientierte, multifunktionale Komponenten und Oberflächen corona-bedingt Finanzhilfen von der Kfw-Bank beantragt und durch die Anmeldung von Kurzarbeit (bis Ende Mai) sowie einen geringeren Einsatz von Leiharbeitern Kosten gesenkt.

Banken zogen die Reißleine: Darum geriet Nanogate in die Krise

Weil hinsichtlich eines Finanzierungskonzeptes keine Einigung mit den Banken gefunden werden konnte, hatte die Nanogate SE im Juni „umgehend aufgrund drohender Zahlungsunfähigkeit die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung“ beantragt. 

Laut aktueller Mitteilung strebt der Vorstand der Nanogate SE weiterhin eine Sanierung des Konzerns an. Dabei sollen möglichst viele der 1.800 bedrohten Arbeitsplätze erhalten bleiben. Derzeit erarbeite das Management gemeinsam mit den erfahrenen Sanierungsexperten Matthias Bayer und Franz Abel (beide Kanzlei Abel und Kollegen und zugleich Generalbevollmächtigte der Nanogate SE) die Restrukturierungsmaßnahmen sowie den Insolvenzplan.

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