Nach Vorfall in Lüdenscheid: Dringende Warnung der Polizei an die Bevölkerung
Nach einem Vorfall in Lüdenscheid erneuert die Polizei eine dringende Warnung an die Bevölkerung: Lassen Sie niemand Fremdes in Ihre Wohnung.
Der Vorfall, auf den sich die Polizei in einer aktuellen Mitteilung bezieht, ereignete sich am Dienstag in Lüdenscheid. Gegen 12.30 Uhr klingelte ein unbekannter Mann an der Wohnungstür einer Lüdenscheiderin (82). Er behauptete, es gebe einen Wasserschaden und deshalb müsse er die Leitungen der Seniorin kontrollieren. Etwa eineinhalb Stunden (!) drehte der Mann alle möglichen Wasserhähne auf, telefonierte angeblich mit einem Kollegen und bot schließlich sogar Geld an für das viele verbrauchte Wasser. Die Frau behielt den Mann dabei die ganze Zeit im Auge, bekam deshalb aber offenbar nicht mit, was sich in den anderen Räumen tat.

Erst als der Mann weg war, fragte sie bei den Stadtwerken nach und bekam die Auskunft, dass niemand beauftragt worden sei. Die Seniorin kontrollierte laut Polizeibericht daraufhin ihre Schränke und musste feststellen, dass Bargeld und Schmuck gestohlen wurden. Sie erstattete am nächsten Morgen Anzeige.
Der mutmaßliche Betrüger wurde auf ein Alter um 40 Jahre und eine Körpergröße von etwa 1,80 Meter geschätzt. Er hatte blonde, kurze Haare, trug eine weiß/gelbe Jacke und sprach akzentfrei Deutsch. Möglicherweise hat der falsche Stadtwerke-Mitarbeiter die Tür nur angelehnt, so dass ein Komplize unbemerkt eintreten und die Wohnung durchsuchen konnte.
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Die Polizei warnt daher erneut: „Lassen Sie keine Fremden in die Wohnung!“ Immer wieder finden erfinderische Trickdiebe an den Haustüren ihre meist älteren Opfer. Die Täter täuschen eine Notlage vor, spielen Wasserwerker, Ableser oder den ehemaligen Kollegen. Mal überbringen sie eine angebliche Unglücksnachricht von Verwandten oder Bekannten. Andere wollen nach einem Wasserschaden eine Etage höher die Decken kontrollieren, ob Wasser durchtropft. Die nächsten wollen Blumen für den Nachbarn in Verwahrung geben, der nicht zu Hause ist. Deshalb bitten sie, die Blumen in eine Vase mit Wasser stellen zu können, heißt es von der Polizei.
Das einzige Ziel der Täter ist es, in die Wohnung zu gelangen. Eine vorherige telefonische Ankündigung bietet keineswegs Gewähr, dass der angebliche Mitarbeiter der Hausverwaltung echt ist. Die Polizei empfiehlt Türspion, Sprechanlage und Türsperren/-Ketten.
Während der Tageszeit können Mieter ihre Hausverwalter, Kunden ihre Stadt- oder E-Werk anrufen und sich erkundigen, ob Mitarbeiter des Unternehmens unterwegs sind. Wer sich für den Fall der Fälle eine Liste neben das Telefon legt, der hat die wichtigen Telefonnummern schnell griffbereit. Im Zweifel bitten Sie Nachbarn, Freunde oder Verwandte, zu einem angekündigten Termin dazuzukommen.