Graf-Engelbert-Fest: "Schön war's"

Lüdenscheid - Nach dem 7. Graf-Engelbert-Fest, das anlässlich des Stadtjubiläums erstmals an zwei Tagen veranstaltet wurde, bedankte sich die Vorstandsspitze des Altstadt-Vereins gestern bei allen Mitwirkenden: "Wir sind sehr zufrieden."
Strohreste liegen noch um die Altstadtlaternen verstreut, auf der Parkpalette riecht’s nach Pferd und das letzte Zelt auf dem Engelbert-Platz wird gerade abgebaut. „Jetzt geht’s auf den Weihnachtsmarkt“, flüstert Sigrid Schroeder. Die Vorsitzende des Altstadtvereins ist heiser vom Wochenende. Sei’s drum: Nach dem Fest ist vor dem Fest.
Sie und ihr zweiter Vorsitzender Harald Weidlich sind froh, dass die beiden Tage gut über die Bühne gegangen sind. „Schön war’s“, sagen sie. Gerade am Samstagabend habe eine sehr gemütliche Atmosphäre geherrscht im Altstadt-Rund.

Vor allem aber sei alles friedlich, unfallfrei und ziemlich reibungslos abgelaufen. Zwar habe man wegen des Gewitters eine Reiterveranstaltung ausfallen lassen müssen, aber dafür seien die anderen Vorstellungen etwas länger gewesen. Trotzdem sagt Harald Weidlich: „Erst in 750 Jahren machen wir das wieder zweitägig.“
Der Aufwand für den harten Kern im Verein sei trotz der vielen Helfer während des Festes immens gewesen. Zwei Stunden vor Beginn habe das Bauordnungsamt noch gefordert, den Sand auf der Reitbahn aus statischen Gründen breiter zu verteilen. „Das ist dann etwas knapp geworden“, sagt Weidlich. Anders handhaben müsse man seiner Ansicht nach auch die Absperrungen der Zufahrten.
Hier seien Helfer Pöbeleien Uneinsichtiger ausgesetzt gewesen: „Das kann man Privatleuten nicht zumuten.“ Angesichts dessen wolle man jetzt bei der Feinabstimmung des Altstadtumbaus das Thema Poller forcieren. Die könnten notwendige Sicherheitsabsperrungen bei künftigen Veranstaltungen erleichtern.
Der Dank der Altstädter gilt nicht nur den Helfern und Unterstützern, sondern auch dem Lüdenscheider Stadtmarketing (LSM). Das sei eine „super Zusammenarbeit“ gewesen. „Ohne die hätten wir es auch nicht gewagt“, sagt Sigrid Schroeder gerade mit Blick auf die Rittershow.
Trotz alledem wolle man sich ab nächstem Jahr wieder ganz auf den Sonntag konzentrieren. Dann gehe man nicht nur vielen Sperrungen und manchem Unmut aus dem Weg, sagt sie mit Blick auf die Einschränkungen rund um die Parkpalette Turmstraße. „Die Händler waren sonntags auch zufriedener“, hat die Vereinsvorsitzende in vielen Gesprächen festgestellt. Samstags sei die Konkurrenz größer: Die Menschen gingen zu anderen Veranstaltungen, einkaufen oder bei gutem Wetter auch lieber in den eigenen Garten – das spüre man schon.
Jetzt geht der Blick schon wieder nach vorn: Der Weihnachtsmarkt muss organisiert werden. Dazu muss Sigrid Schroeder jedoch erst einmal ihre Stimme wiederfinden. „Weihrauch kauen“, hat ihr der nette Kraut- und Kräuterkenner aus dem Libanon am Wochenende geraten. „Schmeckt nicht, aber vielleicht hilft’s“, flüstert sie und kaut energisch weiter.