Im Vergleich 2020/2021 zeigen sich für Südwestfalen atypische Entwicklungen bei Beschäftigung und Arbeitslosigkeit. Sozialversicherungspflichtige Beschäftigungen sind im Märzvergleich ganz leicht um 0,2 Prozent zurückgegangen (NRW plus 0,2 Prozent). Trotzdem gilt die Lage als stabil. Das führt die Agentur-Chefin auch darauf zurück, dass hier viele Unternehmen Kurzarbeit nutzten: „Wir sind sehr, sehr froh, dass dadurch ein relativ konstantes Niveau herrscht.“
Die Arbeitslosigkeit ist in Südwestfalen im Durchschnitt des Jahreswertes 2021 gegenüber 2020 um 17 Prozent (NRW: 11,8 Prozent) gesunken, im Märkischen Kreis sogar um 21 Prozent. Diese positive Tendenz in der Region sei also sehr stark durch den Kreis geprägt.
Blick auf Branchen
Nach einem Jahr Corona stellt die Agentur fest, dass es nur geringe (sozialversicherungspflichtige) Beschäftigungsverluste gegeben habe. Die Zahlen aus Juni 2020 zeigen ein Plus von 1 Prozent im Vergleich zum Juni zuvor: „Wir sind sehr zuversichtlich, dass wir im Juni leicht steigende Werte haben“.
Ein sattes Beschäftigungsplus von 16 Prozent sieht Pawlas als Corona-Folge in der öffentlichen Verwaltung. Auch die Agentur für Arbeit habe aufgerüstet, ähnlich wie Ordnungsämter. Der Bedarf im Gesundheitswesen, bei Rechtsanwälten, Steuerberatern, Dienstleistern sei hoch. Dazu passt die deutliche Steigerung bei der Zeitarbeit. In der industriell geprägten Region habe es die größten Rückgänge bei der Metallerzeugung und -bearbeitung geben: „Aber auch hier war es immer noch relativ stabil.“
Kurzarbeit
Die Kurzarbeit sei zum Jahresende rückläufig gewesen, zugleich verwies Pawlas auf eine Zeitverzögerung bei den verfügbaren Daten. Das liege auch in der Kurzarbeit selbst begründet mit ihren Anzeige- und Anmeldefristen. Auch Lieferkettenengpässe und die Flutkatastrophe (etwa in der Gastronomie) dürften Kurzarbeit verursacht haben, vermutet sie. Wie sich die A 45-Sperrung auswirken könnte, dazu wagt sie keine Prognose: „Wir hoffen, dass die Brücke für Pkw wieder freigegeben wird.“ Bis dahin setze man auf „sehr kreative Arbeitgeber“. Obwohl: Einzelne „Abwanderungstendenzen“ seien bei der Agentur angekommen.