Zukunft von altem Lidl-Standort geklärt? Este Entwürfe zeigen mögliche Zukunft der Lüdenscheider Immobilie

Nach dem Auszug des DRK-Testzentrums soll die Lidl-Immobilie an der Bromberger Straße nicht zu einem weiteren großen Dauerleerstand werden. Die Stadtverwaltung führt daher mit dem Discounter schon längere Zeit Gespräche über eine Neuentwicklung der Immobilie.
Lüdenscheid – Am Mittwoch stellte die Beratungsgesellschaft UTC aus Herford dem Stadtplanungsausschuss erste Entwürfe vor, wie eine Nachnutzung des ehemaligen Lidl-Supermarktes an der Bromberger Straße aussehen könnte.
Anstatt eines Abrisses des alten Marktes sehen die Vorplanungen, die Gerhard Ternien und Bauplanerin Sabrina Klemens präsentierten, allerdings einen Neubau im Bestand vor. Dafür könnte eine Aufstockung des Gebäudes um ein weiteres Geschoss umgesetzt werden. Neben der Begrünung des gesamten Areals rund um die Immobilie wäre außerdem der Neubau von zwei flankierenden Gebäuden vorgesehen. Eines davon biete Raum in je zwei Vollgeschossen für bis zu 13 Wohnungen. Das andere, dreigeschoßige Haus, könne mit bis zu 14 Wohnungen umgesetzt werden.
Wie auch für das neue Dach des alten Lidl-Marktes sehen die Planer ebenso für die Neubauten die Möglichkeiten für begrünte Flachdächer. Für den derzeitigen Leerstand selbst käme dann eine Mischnutzung infrage. Im aufgesetzten Geschoss könnte eine Pflegegesellschaft auf rund 1008 Quadratmetern zwei Wohngemeinschaften für je 12 Bewohner vorhalten.
Im Erdgeschoss, so sehen es die ersten Pläne vor, wäre dann eine vierzügige Kindertagesstätte untergebracht, weitere Wohnungen sowie eine Bäckerei mit Café. Soweit der Erstentwurf. In wie weit dieser aber in der späteren, finalen Planung Einzug hält, muss sich noch zeigen. Denn nach Rücksprache mit Matthias Reuver, Fachbereichsleiter für Jugend, Bildung und Sport, gebe es aktuell laut Martin Bärwolf für den Stadtteil keine Notwendigkeit für eine weitere Kita in dieser Größe. Der Fachbereichsleiter für Planen und Bauen bei der Stadtverwaltung gehe aber eh nach jetzigem Stand davon aus, dass der Neubau im Bestand in dieser nun vorgestellten Form noch einiger Änderungen bedürfe.
Noch keine Gespräche mit potenziellen Trägern für Kita geführt
So ist beispielsweise noch nicht sicher, ob eine Aufstockung des Gebäudes überhaupt möglich ist, denn eine dafür notwendige statische Prüfung hat noch nicht stattgefunden. Seitens des Büros habe man auch noch keine Gespräche mit potenziellen Trägern einer für die Nachnutzung angedachten Kita geführt, so Gerhard Ternien vom Planungsbüro. Wohl aber sei das Büro mit Betreibern von Pflegeeinrichtungen im Gespräch, die sich vorstellen könnten, in Lüdenscheid tätig zu werden. Vier Interessenten gebe es derzeit. CDU-Fraktionschef Oliver Fröhling äußerte am Nachmittag im Ratssaal dennoch nachvollziehbare Kritik an dem Projekt: Gerade aufgrund der Sperrung der Rahmedetalbrücke hätten Pflege- und Gesundheitsbranche in der Bergstadt bereits arge Probleme, Fachkräfte zu finden. Wie solle denn da jemand ausreichend Personal für eine weitere Pflegeeinrichtung in die Bergstadt locken?
„Die Brücke, das ist ein aktuelles Problem – und eines, das zu gegebener Zeit auch gelöst ist. Bis zur Umsetzung des Projekts, könnte das eben auch der Fall sein“, antwortete Martin Bärwolf. Man dürfe auch nicht außer Acht lassen, dass es noch viele Investoren gebe, die den Glauben an Lüdenscheid eben nicht verloren hätten, die immer noch gerne und mit Blick in die Zukunft in die Stadt investieren. Die Chancen dafür, dass der alte Lidl-Markt zukunftssicher neu entwickelt werden kann, sehe Bärwolf auf jeden Fall gegeben.