Sebastian Wagemeyer folgt auf Dieter Dzewas
Kommentar zum neuen Bürgermeister: Eine gute Wahl
Klarer Sieger der Stichwahl ist Sebastian Wagemeyer. "Eine gute Wahl" kommentiert Jan Schmitz.
Lüdenscheid hat gewählt – und Lüdenscheid hat sich entschieden. Neuer Bürgermeister ist Sebastian Wagemeyer. Der 44-jährige Schulleiter des Zeppelin-Gymnasiums zieht Anfang November ins Rathaus ein und wird Nachfolger von Bürgermeister Dieter Dzewas. Eine gute Wahl.
Wagemeyer ist erfahren genug, um zu wissen, was ihn in einer Behörde erwartet und jung genug, etwas zu ändern und frischen Wind in die Stadt zu bringen. Das will er tun. Nicht nur in der Verwaltung, aber auch. Wagemeyer hat schon angekündigt, dass er die Kultur in die direkte Zuständigkeit des Bürgermeisters holen will.
Der Familienvater ist im Wahlkampf nie laut geworden, hat sich lange mit Angriffen gegen den politischen Gegner zurückgehalten. Als er sein Zuhause Lüdenscheid und seine Mannschaft in den letzten Tagen attackiert sah, stellte er sich vor Stadt und seine Partei und schlug zurück.
Kein Gegenangriff, sondern Verteidigung war das Motto. Das zeigte: Hier ist einer, der steht zu euch. Sein Wahl-Slogan „Mut, Zusammenhalt, Zuversicht!“ kam bei den Wählern besser an, als „Ordnung, Sauberkeit, Sicherheit“ des Konkurrenten.
Insofern war die Wahl von Wagemeyer auch ein Statement für einen positiven Blick auf die Stadt, die ihre Bewohner trotz mancher Klagen immer noch als ihre Heimat verstehen. Lerne: Man beschmutzt das Nest nicht, in dem man sitzt.
Sebastian Wagemeyer will eine neue „Kultur des Zusammenarbeitens und Zusammenhalts“ in der Stadt etablieren. Als Bürgermeister aller Lüdenscheider wird es eine seiner größten Aufgaben sein, auch die einzubinden, die gestern nicht zur Wahl gegangen sind.