„Rechtsradikale Tendenzen“
Jerusalema-Tanz: Polizei MK leitet Strafverfahren wegen Facebook-Kommentaren ein
Das Jerusalema-Tanzvideo der Polizei aus dem Märkischen Kreis schlägt Wellen. Nach Facebook-Kommentaren mit „rechtsradikalen Tendenzen“ hat die Polizei jetzt Strafverfahren eingeleitet.
Lüdenscheid - Riesen-Hype um das Jerusalema-Tanzvideo der Polizei aus dem Märkischen Kreis: Fast 400.000 Menschen haben es bei Youtube angeschaut, nochmal so viele bei Facebook. Die überwiegende Resonanz: positiv. Ein paar Trolle aber beleidigten die tanzenden Polizisten. Jetzt leitet die Polizei MK Strafverfahren ein.
Song | Jerusalema |
Interpret | Master KG feat. Nomcebo Zikode |
Veröffentlichung | 2020 |
Genre | Dance/Electronic |
Jerusalema-Tanz: Polizei MK leitet Strafverfahren ein: Zum Teil „rechtsradikale Tendenzen“ bei Facebook-Kommentaren
Teilweise in Uniform tanzen die Polizisten aus dem Märkischen Kreis zum Jerusalema-Hit von Master KG. Ein Riesen-Erfolg und fast ausnahmslos positive Kommentare. Tausende sind auf der Facebook-Seite zusammengekommen, darunter auch einige Postings, die die Polizei MK noch am Wochenende gelöscht hat. In einem weiteren Hinweis teilt die heimische Polizei mit, dass sie mehrere Kommentare mit beleidigenden Inhalten gelöscht und entsprechende Strafverfahren eingeleitet“ hat. Auch dazu gab es im Netz nahezu ungeteilte Zustimmung.
Von den 8.600 Kommentaren zum Jerusalema-Video waren etwa 100 eher negativ, strafrechtlich relevant sind aus Sicht der Polizei „unter zehn“, wie Polizeisprecher Dietmar Boronowski auf Nachfrage mitteilte. „Die gelöschten Kommentare waren sexistisch, ordinär oder unterstellten der Polizei rechtsradikale Tendenzen“, sagte Boronowski. Vor der Löschung wurden Screenshots gemacht, die den Ermittlern vorgelegt wurden. Die Kommentare, in denen es um rechte Tendenzen ging, wurden an den Staatsschutz bei der Polizei in Hagen weitergeleitet.
Die gute Laune wollen sich die Polizisten durch die Hatespeech-Kommentare nicht vermiesen lassen. „Die Resonanz ist riesig. Auch innerhalb der Behörde. Einige Mitarbeiter haben sich im Nachhinein gemeldet und angemerkt, dass sie auch gerne mitgemacht hätten“, sagt Polizeisprecher Boronowski. Eine zweite Auflage sei aber nicht geplant.