In City-Nähe: Historisches Gebäude im MK wird abgerissen
In unmittelbarer Nähe zur Lüdenscheider Innenstadt entsteht eine neue Kindertageseinrichtung für bis zu 75 Kinder. Das bestätigte Stadtsprecher Sven Prillwitz auf Anfrage. Der Stadtrat gab bereits am 7. September grünes Licht für das Bauprojekt an der Hochstraße 61 – in nichtöffentlicher Sitzung.
Lüdenscheid – Das an der Stelle befindliche Wohngebäude wird abgerissen, die markante Baumreihe davor bleibt erhalten. Bauherr ist die Kita Hochstraße 61 GbR, hinter der die Rothmann Immobilien GmbH steht. Investor Roland Rothmann hat in Lüdenscheid bereits die Kindergärten „Regenbogen“ am Jahnplatz, „Kinderplanet“ an der Bahnhofsallee und „Pfützenhüpfer“ Im Olpendahl gebaut und sie an die Kita-Träger langfristig vermietet. Auch in Wuppertal und Düsseldorf verwaltet Rothmann Kindergärten nach dem selben Modell. Nun wird er also in der Hochstraße aktiv.
Stadt | Lüdenscheid |
Landkreis | Märkischer Kreis |
Einwohnerzahl | 72.313 (Stand Januar 2020) |
Das leer stehende historische Gebäude sowie das 3 200 Quadratmeter große Grundstück gehörten der Stadt. Ursprünglich wollte ein österreichisches Immobilienunternehmen den Kindergarten bauen, doch die Verhandlungen scheiterten. Roland Rothmann sprang ein und überzeugte mit seinen Plänen. Inzwischen hat er Grundstück und Gebäude erworben und den Bauantrag gestellt. Demnach ist ein zweigeschossiges Gebäude mit rund 900 Quadratmetern Nutzfläche geplant. Es erfüllt nach Angaben von Roland Rothmann höchste energetische Ansprüche und ist barrierefrei.
Historisches Gebäude im MK wird abgerissen: Baustart erfolgt unmittelbar nach Baugenehmigung
Unter anderem erhält das Gebäude ein Gründach. Die historische Mauer, die das Grundstück zur Straße hin begrenzt, wird saniert. Die Baumreihe bleibt erhalten. Auf dem Grundstück werden geringe Altlasten beseitigt. „Laut Gutachten wäre das nicht notwendig gewesen. Aber wenn dort Kinder spielen sollen, muss das Gelände kontaminationsfrei sei. Das war für uns keine Frage“, sagt Investor Rothmann.
Abriss und Altlastensanierung werden vorgezogen, der Baustart erfolgt unmittelbar nach Baugenehmigung – voraussichtlich im zweiten Quartal 2021. Das Gebäude sei so konzipiert, dass nach Ablauf der Mietbindung auch eine alternative Nutzung wie Seniorenwohnen möglich ist, sagt Rothmann. Zu den Investitionskosten machte er im LN-Gespräch keine Angaben.
Historisches Gebäude im MK wird abgerissen: Langfristiger Mietvertrag ist abgeschlossen
Schon klar ist, dass die neue Kita von der Johanniter-Unfallhilfe betrieben wird. Geplant sind dort 75 Kita-Plätze, rund 20 Plätze davon für die U3-Betreuung. Vorgesehen sind vier Gruppen. Die zweigruppige Johanniter-Kita an der Mittelstraße wird aufgegeben, sobald die neue Einrichtung bezugsfertig ist. Dann ziehen Erzieher und Kinder in den Neubau.
Der Verein hat mit dem Investor einen langfristigen Mietvertrag abgeschlossen – nach Angaben von Roland Rothmann über „mehr als 20 Jahre“. Die Stadt Lüdenscheid zahlt den Johannitern über die gesamte Mietdauer einen Mietzuschuss in Höhe von 170 000 Euro pro Jahr. Aus gutem Grund, wie Stadtsprecher Sven Prillwitz deutlich machte: „Die neue Kita bedeutet eine Entlastung für Eltern in diesem Bezirk, weil in der derzeit betriebenen Johanniter-Einrichtung an der Mittelstraße aus baulichen Gegebenheiten nur zwei Kita-Gruppen betrieben werden können. Eine U3-Betreuung gibt es dort außerdem nicht.“. Man begrüße es ausdrücklich, dass die neue Kita in dem Bezirk bleibt.