So ist es fast täglich. Lüdenscheid wird ignoriert, sogar dann, wenn die Moderatoren verkünden, dass es „keine Meldungen“ gebe. Und warum ist das so? „Uns beschäftigt die Situation rund um Lüdenscheid selbstverständlich seit Beginn der Sperrung und wir versuchen stets, die bestmöglichen Informationen zur Verfügung zu stellen“, sagt WDR-Sprecher Christian Ronig. In Lüdenscheid habe man es jedoch mit einer „sehr langen Sperrung“ zu tun. In diesen Fällen verfahre man seit Jahren gleich.
„Nach einer längeren Phase ununterbrochener Erwähnung bemerken wir meist eine gewisse Sättigung mit der Dauer-Information. Wir erhalten dann unter anderem Zuschriften, dass die Meldung nun ausreichend oft im Radio gesendet worden sei“, sagt der WDR-Sprecher. Genervte Hörer muss es auch im Fall der A45-Sperrung in Lüdenscheid gegeben haben, denn schon nach wenigen Wochen änderte der WDR sein Vorgehen.
„Zusammen mit den Hörfunkprogrammen entwickeln wir in diesen Fällen einen Plan, wie die Meldung sinnvoll platziert werden kann“, sagt Christian Ronig. Das Ergebnis der senderinternen Beratung: Bereits seit dem 28. Dezember 2021 – zu diesem Zeitpunkt war noch offen, ob die Brücke im Frühjahr 2022 wieder frei ist – wird die Sperrung der A45 mindestens zweimal täglich im gesprochenen Verkehrshinweis gemeldet – und zwar während des Berufsverkehrs am Morgen und am Nachmittag. „Darüber hinaus melden wir die Sperrung, wenn der Stau vor der Sperrung und die Umfahrung über die Ableitung ab Lüdenscheid deutlich mehr als eine Stunde kostet“, erklärt der WDR-Sprecher. Er verweist aufs Onlineangebot.
Bei der Sperrung der A61 im Rheinland zwischen den Kreuzen Meckenheim und Kerpen infolge der Flutschäden vom Juli 2021, sei man „ganz ähnlich verfahren“. Nach welchem Zeitraum das Vermelden dieser Verkehrsnachricht reduziert wurde, blieb allerdings unklar. Der Abschnitt war nach fünfmonatiger Bauzeit bereits im Dezember wieder freigegeben worden.
Bis zur Wiederfreigabe der A45 bei Lüdenscheid dauert es laut Planungen dagegen noch fünf Jahre. Auf die Frage „Wie gedenkt der WDR in seinen Hörfunk-Verkehrsnachrichten bis zur Freigabe der A45 – voraussichtlich im Jahr 2026 – mit der Autobahnsperrung bei Lüdenscheid umzugehen?“ antwortet Sender-Sprecher Ronig: „Wir werden die Situation rund um Lüdenscheid weiter engmaschig begleiten und bis zur Fertigstellung der neuen Brücke bei den entsprechenden Anlässen darüber berichten.“
Derweil laufen die Vorbereitungen für den Sprengabbruch der A45-Talbrücke Rahmede - zumindest die Arbeiten, die in Zuständigkeit der Autobahn GmbH liegen. Es kommt zu temporären Sperrungen.