Mit im Boot ist Thomas Cordt. Der Leiter des Johannes-Busch-Haus-Wohnverbundes freut sich über die „echte Nachschärfung“, die durch konsequente Anwendung von Kriterien wie Leichte Sprache für Anmeldungen, für einen Gebärdendolmetscher, viele Piktogramme als Wegweiser sowie digitale und bauliche Barrierefreiheit erreicht werde.
Dass man die gewohnte Strecke nicht ändern muss, ist für Brigitte Klein ein Zeichen dafür, dass in der Vergangenheit schon Vieles richtig gelaufen sei. Firmen hätten dort, wo nötig, von sich aus für Unterstützung gesorgt. Doch hier greift zusätzlich ein Angebot von Thomas Cordt: „Auch von uns waren von Beginn an Klienten mit dabei“, erzählt er. Bei Bedarf habe man „Ansprechpartner mitgeschickt“. Das Konzept renne offene Türen ein: „Wir möchten anregen, den Teamgedanken so zu stärken, dass die Teams sich helfen.“ Dafür sei Laufen bestens geeignet. Es sei niederschwellig, man brauche wenig Vorkenntnisse, „und jeder kann’s in seinem Tempo tun“.
Auch deshalb hat Martin Hoffmann eine Abneigung gegen den klassischen „Besenwagen“, der häufig die Nachhut ins Ziel fege. In Siegen haben hingegen zwei Schlussläufer mit Fahne das Ende des Teilnehmerfeldes stilvoll markiert. Geduld, bis auch der letzte Läufer im Ziel ist, zeichnet das Projekt aus.
Siegen hatte die Teilnehmerzahl auf 5000 begrenzt. Das sei den frühen Anmeldungen geschuldet, weshalb man die Corona-Situation zum Startzeitpunkt noch nicht habe einschätzen können. Wie viele Menschen mit Behinderungen letztlich teilgenommen haben, wisse man nicht: „Es gibt keine differenzierte Anmeldung.“ Schätzungsweise seien es 200 bis 300 gewesen. Doch letztendlich, das machten alle drei deutlich, gehe es um solche Zahlen gar nicht. Wichtig sei einfach, die Laufveranstaltung barrierefrei zu machen.
Brigitte Klein denkt nicht an eine Teilnehmerbeschränkung. „Ich glaube nicht, dass wir so viele haben werden wie 2019“, sagt sie. Sie schätzt, dass sich die Meldungen bei etwa 5600 Teilnehmern einpendeln werden, nennt Firmen wie Otto Fuchs, die allein mit 176 Teilnehmern an den Start gehen will. 195 Firmen hätten bislang gemeldet; mit bis zu 250 rechnet sie am Ende. Unter www.lauf-im-kreis.de und www.wir-machen-mit.eu soll es nun in Kürze noch einen Anmeldebutton in Leichter Sprache geben – „um es bewusster zu machen“.