Von der Bezirksregierung Arnsberg überbrachte Cristina Loi, Dezernentin für Kulturförderung, Grüße. Dabei ging sie auf Schnittmengen von musikalischer und politischer Bildung ein und hob die Fördermittel von Bund und Land hervor. Die Altstadt biete sich geradezu als Veranstaltungsort an.
Die halbe Republik beneidet uns um diese Musikschule – nur die Lüdenscheider tun sich manchmal damit schwer.
Architektonisch und akustisch sei mit dem Gebäude ein Meisterwerk gelungen – Barrierefreiheit eingeschlossen. „Ich bin sehr beeindruckt“, lobte Barbara Scheidtweiler, 1. Vorsitzende des Vereins der Freunde der Musikschule, den Neubau. Als Mutter habe sie erlebt, wie die Musikschule die Grundlage für lebenslanges Musizieren gelegt habe. Das Team der Musikschule dürfe weiterhin auf den Förderverein zählen. Als Nervennahrung überreichte sie einen süßen Tortengruß.
Als „absolut epochales Ereignis“ würdigte Musikschulleiterin Katja Fernholz-Bernecker die Einweihung des neuen Gebäudes. Ein dickes Dankeschön ging an ihren Vorgänger Franz Schulte-Huermann, dessen Ideen vielerorts in der Musikschule zu finden seien. Den Wunsch nach weiterer Vernetzung sprach sie an. „Wir öffnen uns zur Altstadt hin.“ Phänomenal sei, wie sich das Team – namentlich Guido Pieper mit seinem Technik-Know-how – eingebracht habe. Gleiches Lob ging an alle Beteiligten. Das Baugeschehen sei immer transparent gewesen.
Coronabedingt mit Verspätung nahm Ex-Bürgermeister Dieter Dzewas die Grundsteinlegung vor. Gemeinsam mit Projektleiterin Gudrun Abendroth stellte er eine mit der Tageszeitung, dem Eröffnungsprogramm und anderen Erinnerungsstücken gefüllte Zeitkapsel feierlich in eine Nische. Nicht nehmen ließ es sich Jörg Weber vom Trierer Büro WW+, nach dessen Entwurf die Musikschule erbaut wurde, mit einer „phänomenalen Torte“ zur Eröffnung zu gratulieren. Auch Bauleiterin Christine Kanngießer vom Büro KKW Architekten war vor Ort.
Opulent und vielfältig war das Einweihungskonzert, mit dem die Musikschule Zeugnis ihres Niveaus ablegte. Die Redebeiträge ergänzten Schüler und Lehrer mit ihrer Kunst. Schon die Trompetenaufzüge aus dem Augustinerchorherrenstift Weyarn, die die Gäste begrüßten, ließen aufmerken. Neben den Trompetern gaben sich das Jugendsinfonieorchester mit Solisten, Ensembles und der Jugendchor die Ehre.
Vom Angebot, die neue Musikschule zu erkunden, machten die Lüdenscheider am Sonntag beim „Tag der offenen Tür“ regen Gebrauch. Zu Hunderten strömten Schaulustige in den Neubau und füllten ihn mit Leben.
Alles mitzumachen und auszuprobieren, bei jedem Konzert zuzuhören, war unmöglich. Das gesamte Haus war von Musik für jedes Alter und jeden Geschmack erfüllt. Wen man auch fragte: Stets gab’s für Klarheit, Weitläufigkeit und dezente Farbigkeit der lichtdurchfluteten Architektur lobende Worte. Auch diejenigen, die vorher skeptisch waren, zeigten sich angenehm überrascht und begeistert vom neuen Haus.